Was Wels unternimmt, damit Wohnen in der Innenstadt noch attraktiver wird
WELS. Obergeschoße vieler Stadtplatzhäuser stehen leer: Unternehmer Florian Fritsch wünscht sich von der Stadtpolitik Unterstützung für Schaffung von Wohnraum.
"In der Innenstadt gibt es viel Wohnraum – ohne, dass Neues gebaut werden muss: Die meisten der Häuser auf dem Stadtplatz sind in der zweiten, dritten oder vierten Etage ungenützt, auch Dachböden könnten perfekt ausgebaut werden. Dafür braucht es aber politischen Willen und Förderungen." Das sagt Apotheker Florian Fritsch, Eigentümer von Richter Pharma und Besitzer mehrerer Stadtplatzhäuser. "Es braucht Unterstützung: Lifte müssen eingebaut und Fragen geklärt werden: Wo ist ebenerdig Platz für Radabstell- und Müllräume?"
Wünschenswert, aber kein Geld
Fritschs Ideen hören die Politiker gerne. Sie fallen jedoch auf keinen fruchtbaren Boden. Bürgermeister und Finanzreferent Andreas Rabl (FPÖ) sagt: "Es wäre wünschenswert, dass diese Räume genützt werden. Die Förderung von Wohnbau ist aber Sache des Landes und nicht der Stadt Wels."
Planungsstadtrat Peter Lehner (ÖVP) begegnet Fritsch Hinweis, dass in der Wiener Innenstadt in den vergangenen Jahren enorm viel in den Ausbau von Dachböden investiert worden sei, so: "Dafür hat es allerdings keinerlei öffentliche Förderungen gegeben. Wir in Wels stehen auf dem Standpunkt: Wir wollen nicht das Projekt eines Hausbesitzers fördern, sondern versuchen, mit unseren Möglichkeiten und Mitteln das Wohnen in der Innenstadt attraktiver zu gestalten. Dann zahlen sich Investitionen für Hauseigentümer aus."
Lehner verlangt "den raschen Abbruch der Messehallen östlich der Almtalbahn", um innenstadtnahe Grünflächen am Traunufer zu bekommen. Auch das Parken müsse bei Wohnbauten vernünftig gelöst werden. Seine Vision: "Autos, am besten mit E-Antrieb, gemeinsam nützen; eine dicht getaktete Citybus-Linie zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt einführen."
Schließlich will Lehner, dass Innenstadt-Bewohner mit Dauerparkkarten in innerstädtischen Tiefgaragen parken. Diese Idee wurde im Herbst 2010 bereits diskutiert. Die Folge: Heftige Bürgerproteste, die Politiker verwarfen dann diese Idee.
Für die Innviertler Bezirksstadt Ried bricht deren Stadtplaner Werner Bauböck eine Lanze "für leistbares Wohnen in der Innenstadt". Nach dem Vorbild der seinerzeitigen Startwohnungen soll die öffentliche Hand fördern.
Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) sagt als Wohnbaureferent: "Die Revitalisierung von Ortskernen ist enorm wichtig, um den permanenten Flächenverbrauch einzudämmen: Unter diesen Gesichtspunkten werden derzeit die Förderrichtlinien für Gebäudesanierungen überarbeitet."
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Die Ortskerne kleiner Gemeinden, besonders die mit Bauernhäusern in Zentrumsnähe, verdienen/benötigen das Fördergeld viel dringender als die Städte.
Gerade habe ich im Bayrischen Fernsehen einen Film drüber gesehen: Es ist nicht notwendig, dass Wohnungen über 2,5m Raumhhöhe haben müssen, um den Beamtenbedürfnissen gerecht zu werden.
ist es attraktiv in den Innenstädten zu wohnen? dazu stimmen heute viele Rahmenbedingungen nicht mehr! Die Leerstände nur mit Förderungen und Investments zu mobilisieren wird ebenfalls nur schwer gelingen - es fehlen als Grundlage die gesellschaftspolitischen Perspektivenwechsel - ein komplexes Thema das nicht mit einem Artikel zu besprechen ist; dennoch unsere Ortszentren wiederzuentdecken und weiterzuentwickeln ist unumgänglich..............