Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Traun ist in diesem Sommer großer Tummelplatz

Von Erik Famler, 04. August 2020, 10:01 Uhr
Kaputter Sessel und Müll am Ufer

Kanus und Schlauchboote bevölkern Europaschutzgebiet. An Ein- und Ausstiegsstellen türmt sich der Müll.

Stadl-Paura/Lambach. Die Traun ist in Corona-Zeiten zum Tummelplatz für Urlauber geworden. Besonders an heißen Wochenenden frequentieren immer mehr Freizeitsportler das idyllische Naturparadies.

Zwischen Steyrermühl, Stadl-Paura und Lambach nimmt die Zahl der rudernden oder nur im Wasser treibenden Schlauchbootfahrer und Kanuten noch nie dagewesene Ausmaße an. Zuletzt wurden auch Motorboote gesichtet. Der grüne Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner drückte in der Folge seine Sorge über den Missbrauch einer ökologisch wertvollen Flusslandschaft aus und forderte ein Fahrverbot von Booten mit Verbrennungsmotoren.

„So extrem wie heuer war es noch nie“, bestätigt auch Biologe Herbert Huss, der sich seit mehr als 30 Jahren für den Schutz der Traun engagiert. Der Stadlinger war es auch, der wertvolle Vorarbeit für das Europaschutzgebiet Untere Traun leistete.

Technobeat statt Vogelstimmen

Mancherorts ist das friedliche Vogelgezwitscher an den Ufern dem Technobeat der mitgebrachten, über Handy gesteuerten JBL-Boxen gewichen. Eine weitaus schlimmere Randerscheinung des neuen Trauntourismus ist die Vermüllung. An den Ein- und Ausstiegsstellen liegen leere Plastikflaschen und Aludosen herum. Verursacher sind nicht nur Bootsfahrer. Man kommt auch zu Fuß zu den begehrten Badeplätzen und Buchten.

Huss bangt um sein Lebenswerk: „Das hier ist ein Vogelschutz- und kein Menschenschutzgebiet“, mahnt er zu mehr Rücksichtnahme: „Es schaukelt sich immer mehr auf. Von Jahr zu Jahr werden es mehr. Neuerdings kommen die ganz coolen Typen mit Motorboot und lauter Musikanlage“, schildert der Traunschützer der ersten Stunde seine Wahrnehmung.

Die Gewässerökologin Sarah Höfler vom technischen Büro „blattfisch“ mit Sitz in Wels arbeitet im Auftrag des Landes als Natura-2000-Gebietsbetreuerin. Sie setzt auf Bewusstseinsbildung und Aufklärung: „Man kann den Leuten nicht alles verbieten. Es ist aber entscheidend, dass sie die Vorschriften und Regeln beachten.“

Den Unterschied zwischen einem Naturschutz- und einem Europaschutzgebiet erklärt Höfler so: „In einem Naturschutzgebiet ist alles verboten. Hingegen ist im Europaschutzgebiet alles erlaubt, wenn durch die Nutzung keine Schutzgüter wie bestimmte Vogelarten beeinträchtigt werden.“ Sind diese bedroht, könne die Naturschutzabteilung des Landes aktiv werden. „Die Gebietsbetreuer von Natura 2000 überprüfen im Auftrag des Landes die negativen Auswirkungen“, schildert Höfler.

Gemeinde stellte Mistkübel auf

Auf den wachsenden Zustrom von Menschen an der Traun mussten auch die Gemeinden reagieren. Der Stadlinger Bürgermeister Christian Popp (FPÖ) ließ nach Beschwerden von Anrainern vor drei Jahren an den Badeplätzen seiner Gemeinde Mistkübel aufstellen: „Die Grundstücke gehören uns nicht. Mir ist aber lieber, das Problem selbst in die Hand zu nehmen, als ewig zu warten und zu lamentieren, dass der Grundbesitzer nichts unternimmt.“

Herbert Huss, Biologe
und Naturschützer

mehr aus Wels

Friedenserziehung am Franziskus-Gymnasium

Influencer Michi Skopek wirbt mit dem Stadtmarketing für Einkaufen in Wels

Energie AG kündigt Welser Bürgerbeteiligung auf

In Stadl-Paura überschlagen sich die politischen Ereignisse

Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
FOL (14 Kommentare)
am 08.09.2020 10:25

Leider haben die Menschen kein Unrechts Gefühl mehr , aber die Natur holt sich alles zurück , dauert zwar aber wird so kommen ..

lädt ...
melden
antworten
wickerl (2.187 Kommentare)
am 08.08.2020 10:52

Die neuen Mitbürger kennen diese Regeln halt nicht so , und gegen diese einschreiten will die Politik nicht!

lädt ...
melden
antworten
wickerl (2.187 Kommentare)
am 08.08.2020 10:49

Es ist wohl sehr angemessen dass wenn die Öffentlichkeit, dort baden geht, dass dann die Gemeinde für die Mistentsorgung tätig wird und nicht der Grundbesitzer, dem man dankbar sein muss dass er das Gelände nicht sperrt. Ein seltsames Amtsverständnis des höchst wahrscheinlich schwarzen Bürgermeisters.

lädt ...
melden
antworten
danadella (714 Kommentare)
am 05.08.2020 22:10

Wenn die Pandemie vorbei ist, sind diese megacoolen Ferkel ohnehin wieder in den diversen Touristengatter (= Allinclusiv Clubs) an angesagten Destinationen. Also nicht ärgern, auch wenn es schwer fällt

lädt ...
melden
antworten
Unterhose (2.055 Kommentare)
am 05.08.2020 15:35

Der Mensch ist und bleibt ein Schwein. Ein Teil zu mindest.

lädt ...
melden
antworten
heimatverliere (541 Kommentare)
am 05.08.2020 12:13

Auch das Salzkammergut wird zugemüllt, für uns als Tourismushuren jedoch kein Problem.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 05.08.2020 09:24

Alles verbieten ist auch nicht der richtige Weg! Aber seinen Müll wegräumen und mitnehmen ist das mindeste!
Aber das ist doch nicht nur hier so, das ist doch schon fast modern, dafür gibts eh, die Müllmänner, Reinigungsdamen.....!!

Nennt man moderne rück........Gesellschaft!😫🤮

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 05.08.2020 09:17

Ein Fall fuer die klimaschutzer.

lädt ...
melden
antworten
Roithamer (1 Kommentare)
am 05.08.2020 09:14

Kann mich als Anrainer noch sehr gut erinnern, als der Schaum und Zelluloseflankerl sich meterhoch am Traunfall im Wasser türmten. Erst später konnte man wieder baden in der Traun, bis sukzuessive alle Zugänge gesperrt wurden bzw. werden. Jetzt, so wie es scheint ist man drauf und dran, auch noch die letzten Plätze bzw. Möglichkeiten vor Ort die Freizeit zu verbringen, zum Schutz von Fauna und Flora zu verbieten. Es müsste hier einmal auch seitens der Gemeinden über ein Anrainer /Nutzungskonzept nachgedacht werden, und nicht nur einfach im TV plumpe Werbung (=Traunfall) gemacht werden, und dann beleidigt sein, weil plötzlich Besucher kommen, die die im TV vermittelten Bilder auch live sehen möchten. Aber der einfachste Weg ist sicher, alles zu verbieten. Erleichtert auch die Entscheidung, wo man künftig seinen Urlaub verbringt.

lädt ...
melden
antworten
christl99 (1.155 Kommentare)
am 05.08.2020 09:29

Es geht glaube ich weniger um Besucher, Badende oder Schlauchbootfahrer, sondern um jene, die sehr(!) laut Musik spielen und um jene, die ihren Müll liegen lassen.
Haben Ähnliches in Linz am Donaustrand beim Winterhafen. Da herrscht Grillverbot, es sitzen aber alle 10 Meter Gruppen die grillen.. Am nächsten Tag schaut es aus wie auf einer Müllkippe (trotz Mistkübeln) . Die Polizei fährt vorbei und sagt nichts.
Wenn es an der Traun keine Mistkübeln gibt, ist da auch keine Ausrede, weil wenn ich die volle Bierdose hergetragen habe, kann ich die leere auch wieder mitnehmen.

lädt ...
melden
antworten
wickerl (2.187 Kommentare)
am 08.08.2020 10:50

Die Polizei könnte ja einschreiten, tut es aber nicht, steht lieber mit Radarpistolen herum und verteilt Strafzetteln!

lädt ...
melden
antworten
Strahlemann (907 Kommentare)
am 05.08.2020 13:54

Die Überlegung finde ich empfehlenswert! Wer nicht die primitivsten Benimmregeln kennt, alles zufüllt, auf nichts oder niemanden mehr Rücksicht nimmt sollten Urlaub auf Balkonien verbringen. Da kann er dann Müll sammeln oder auch nicht.

lädt ...
melden
antworten
enoch (565 Kommentare)
am 05.08.2020 08:58

Steakholder?!

lädt ...
melden
antworten
neptun (4.133 Kommentare)
am 05.08.2020 09:10

Ein alter Fehler in den OÖN.

Die glauben "Steakholder" halten das Fleisch zum Grillen in der Hand.

lädt ...
melden
antworten
Ricks (2.384 Kommentare)
am 05.08.2020 08:02

Wassersportler sind schon immer gerne bei der Traun.

Was logischerweise wegen Corona noch dazu kommt sind die "Partygäste", Tagesausflügler,... und wahrscheinlich nicht nur von der näheren Umgebung.

In die Verantwortung nehmen - fertig.

lädt ...
melden
antworten
zamphier (146 Kommentare)
am 05.08.2020 07:11

Die Lösung ist das Abschranken der privaten Zufahrten und das Anlegen von öffentlichen Parkplätzen mit Gebühr (und Abfallbehältern), so wie bei den öffentlichen Seezugängen des Landes OÖ. Und die Anliegerorte sind zuständig für die Sauberhaltung der Natur an den Flüssen, quasi ein MINI-Naturschutzgebiet in jeder Gemeinde.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.160 Kommentare)
am 05.08.2020 06:22

Wo bleibt der Benimm, dass man alles, was man mitgebracht hat, auch wieder mit heim (oder zumindest bis zur nächsten Mülltonne) mitnimmt?

Leergetrunken und -gegessen wiegt es auch weniger!

lädt ...
melden
antworten
Schuno (6.598 Kommentare)
am 05.08.2020 04:35

Partypeoples?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen