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"Trauerzug" der Kaufleute mit 150 Teilnehmern

Von Michaela Krenn-Aichinger   16.November 2020

In Zweierreihe, mit Abstand und Grablichtern marschierten am Freitag Welser Kaufleute und ihre Mitarbeiter sowie eine Handvoll solidarische Kunden durch die Innenstadt, um auf die prekäre Lage des stationären Handels aufmerksam zu machen. Kurzfristig wurden die Ringstraße und die Pfarrgasse für die polizeilich angemeldete Kundgebung gesperrt. Laut Michael Wipplinger, dem Obmann der Welser Kaufmannschaft, nahmen 150 Personen daran teil.

Am Tag des Protestmarsches war bereits klar, dass wir an einem zweiten harten Lockdown nicht vorbeikommen werden. Doch bereits davor haben die coronabedingten Einschränkungen und die Schließung der Gastronomie den Handel massiv getroffen. Mit dieser Aktion wollten die Kaufleute auch die Konsumenten wachrütteln. Denn wenn sich die Umsätze von stationären Geschäften weiter in dem Ausmaß zu Amazon und Co bewegen, veröden die Innenstädte und gehen viele regionale Arbeitsplätze verloren.

"Trauerzug" der Kaufleute mit 150 Teilnehmern
Michael Wipplinger, Obmann der Welser Kaufmannschaft

Zu den von der Regierung angekündigten Hilfen für den Handel – die Unternehmen erhalten 20 bis 60 Prozent des Umsatzentgangs – sagt Wipplinger: "Hier muss nachgeschärft werden, so ist die Modebranche ähnlich zu sehen, wie Geschäfte mit verderblicher Ware." Denn die Warenlager sind voll und nach dem Lockdown wird die Branche wohl auf Kleiderbergen der Herbst- und Winterkollektion sitzen bleiben. Um die Lagerbestände zu reduzieren, hat am Samstag eine Schuhkette in der Welser Innenstadt mit Rabatten von 50 Prozent gelockt, die Folge: Gedränge im Geschäft als gäbe es kein Corona und lange Schlangen davor. "Das ist die logische Konsequenz jeder radikalen Schließung, jeder schaut, dass er die Lagerbestände weiterbringt", sagt Wipplinger. Das werde nach dem Lockdown im Dezember nicht anders sein.

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16. April 2024