Tage der offenen Ateliers: "Die Leute sollen sehen, wie es bei mir ausschaut"
WELS/GALLSPACH. Mehrere Künstler aus der Region laden am Samstag und Sonntag in ihre Arbeitsstätten ein.
Rund 400 Ateliers und Galerien laden diese Woche dazu ein, sie zu besuchen, sich einen Eindruck von ihrer Arbeit zu machen und mit Künstlern und Betreibern ins Gespräch zu kommen: Die "Tage der offenen Ateliers" am Samstag und Sonntag bieten die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Kunstwelt zu blicken.
Mit dabei ist wie schon in den vergangenen Jahren Gabi Rhomako: Die Welserin ist bekannt für ihre farbintensiven Gemälde, die häufig Tiermotive zeigen, und kann auf zahlreiche Ausstellungen verweisen. Ihr Atelier in einer alten Villa (Maria-Theresia-Straße 41) ist für sie gleichzeitig Ort zum Austoben, Zurückziehen und Inspiration-Schöpfen: "Es ist sehr hell, ein Teil ist praktisch ein Wintergarten. Ich kann dort einfach alles stehen und liegen lassen – lange genug habe ich daheim gemalt und musste am Abend immer alles zusammenräumen. Dazu hat man in der Arbeit aber oft keine Zeit."
Wenn sie – wie an den Tagen der offenen Galerie – Besuch erwarte, versuche sie, etwas Ordnung zu schaffen, sagt die Malerin: "Aber die Leute sollen ruhig sehen, wie es bei mir ausschaut." Sie nehme immer wieder gerne an der Veranstaltung, die vom Land organisiert wird, teil: "Es kommen Leute zu mir, die sonst nie auf die Idee kommen würden. Auch Künstlerkollegen schauen vorbei, da entwickeln sich spannende Gespräche."
Gallspacher Künstlerfamilie
Werke von Vater und Tochter können Kunstinteressierte in Gallspach bestaunen: Der Bildhauer Erwin Burgstaller lädt in sein Atelier (Fadingerstraße 4) ein, seine Tochter Petra öffnet ihre Goldschmiede-Werkstätte (Linzer Straße 28) für die Besucher.
Das Angebot werde unglaublich gut angenommen, erzählt Erwin Burgstaller: "Im Vorjahr waren rund 200 Leute da. Für viele ist das schon eine Tradition, die rufen sich zusammen, wann sie kommen."
In seinem Atelier werde eine "Dokumentation aus 43 Jahren künstlerischen Schaffens" zu sehen sein, sagt Burgstaller: "Werkzeug, fertige Skulpturen im Garten, aber auch Gipsmodelle und Drahtgerüste von neuen Werken." Er veranstalte selbst schon seit rund 36 Jahren Tage der offenen Tür: "Zum einen, um die Besucherströme ein bisschen zu kanalisieren. Zum anderen ist es fast eine missionarische Tätigkeit. Ich will zeigen, dass der Künstler genauso für die Gesellschaft arbeitet wie alle anderen auch."
Petra Burgstallers Werkstatt mit Ausstellungsraum befindet sich 180 Meter weiter. "Ich nutze die Gelegenheit, die Früchte meiner Arbeit aus dem vergangenen Jahr zu präsentieren." Seit 2018 ist sie regelmäßig bei der Aktion dabei: "Es ist sehr nett, die Leute kommen zu mir auf Kaffee und Kuchen, bei meinem Vater gehen sie dann noch auf ein Achterl."
Alle Teilnehmer finden Sie online auf land-oberoesterreich.gv.at/veranstaltungen
In einer früheren Version des Artikels war fälschlich davon zu lesen, dass die Tage der Offenen Ateliers am Freitag und Samstag stattfinden. Richtig sind Samstag (19. Oktober) und Sonntag (20. Oktober).