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SPÖ hat ihn enttäuscht: Thalheimer sitzt nun für die Grünen im Parlament

Von Friedrich M. Müller   02.Oktober 2019

THALHEIM. "Das ist ein Wahnsinnsgefühl." So beschreibt der 43-jährige Ralph Schallmeiner seine Gefühle, als Montag gegen 19.30 Uhr definitiv sicher war, dass die Grünen im Wahlkreis Hausruckviertel ein Grundmandat gewinnen und er als Spitzenkandidat ins Parlament einzieht.

Der verheiratete Vater einer neunjährigen Tochter und eines fünfjährigen Sohnes saß zu der Zeit beim Elternabend im Kindergarten: "Ich wäre fast vom kleinen Stuhl gekippt, als ich die Nachricht auf dem Handy gelesen habe." Schon den ganzen Tag über fieberte der kaufmännische Angestellte dem Ende der Stimmenauszählung entgegen. Der Produktmanager verließ früher als üblich seinen Arbeitsplatz bei "Conrad Electronics". "Ich hätte nicht mehr in Ruhe arbeiten können."

Wie kam Schallmeiner zur Politik? "Meine Mutter kommt aus einem SPÖ-, mein Vater aus einem ÖVP-Haushalt. Ich habe mich schon im Volksschulalter für Politik zu interessieren begonnen und immer wieder Dinge nachgefragt." Tatsächlich politisiert sei er in der Gymnasialzeit geworden – anfangs in Dachsberg, dann im Welser Gymnasium Brucknerstraße. Dort war er auch Schulsprecher.

Anfänglich engagierte sich der gebürtige Welser bei der Sozialistischen Jugend, hat dann aber der SPÖ den Rücken gekehrt. "Ich war im Konflikt mit (Altbürgermeister, Anm.) Karl Bregartner und den ,Braunen Flecken‘ mitten drin", erinnert sich Schallmeiner. "Als ich sah, dass immer wieder die Falschen – in diesem Fall Bregartner – gewinnen, habe ich aufgehört, mich zu engagieren." Hermann Rainer aus Krenglbach, habe ihn dann vor mehr als 20 Jahren zu der Jugendorganisation der Grünen gelotst. In Thalheim kandidierte er 2009 als Ersatzgemeinderat, wurde 2012 Fraktionssprecher und arbeitet seit 2015 im Gemeindevorstand mit. Nun erfüllt sich für ihn ein Traum: "Ich wollte immer große Politik machen."

Hoffen auf berufliche Karenz

Das beschert dem Familienmenschen, der es liebt mit Frau und Kindern in der Natur zu sein, einen dicht gedrängten Arbeitskalender: "Die ersten Termine sind schon eingetrudelt, das wird ein Haufen Arbeit, aber dafür war ich mir und bin mir nie zu schade."

Jetzt müsse er noch mit seinem Arbeitgeber verhandeln: "Nach 15 Dienstjahren gehört meine berufliche Loyalität dem Betrieb, ich hoffe, dass ich mich karenzieren lassen kann."

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