Schwerverkehr weicht auf den Gehsteig aus: Umleitungschaos in Taufkirchen
TAUFKIRCHEN/HOFKIRCHEN. Totalsperre der B137 bei Taufkirchen wegen Brückenerneuerung dauert noch bis zum 13. September – Angst um Schulkinder auf der Umleitungsstrecke mit hohem Lkw-Anteil
Die Geduld der Anrainer entlang der Umleitungsstrecke in Taufkirchen an der Trattnach und Hofkirchen wurde in diesem Sommer auf eine harte Probe gestellt. Seit 8. Juli schlängelt sich der Verkehr, der sonst auf der B137 fährt, bei ihren Häusern vorbei, Tag und Nacht. Immer wieder kam es zu gefährlichen Situationen, etwa in Obertrattnach, wo die Lkw auf den Gehsteig ausweichen. "Dort ist Chaos pur, Gott sei Dank ist bisher nichts Gröberes passiert, hoffentlich bleibt das auch so", sagt Taufkirchens Bürgermeister Gerhard Schaur (VP). In seiner Gemeinde hätte man sich gewünscht, dass die Baustelle auf der B137, wo zwei Brücken erneuert werden, rechtzeitig vor Schulbeginn fertig wird.
Freitags stand Baustelle still
"Die Baustelle hätte man besser koordinieren müssen, dass jeden zweiten Freitag nicht gearbeitet worden ist, geht einfach nicht. Das muss schneller gehen", sagt Schaur. Er hat mit der Polizei vereinbart, dass in der ersten Schulwoche ein verstärkter Lotsendienst zum Einsatz kommt, damit die Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause gelangen.
Der Taufkirchner Hans Dieter Zwirchmaier, Teil des Duos Teatro Banal, berichtet sarkastisch von Sommertagen wie am Autobahnknoten Bologna mit Lärm, Motorendröhnen, Abgasen, hupenden Lkw-Fahrern und quietschenden Bremsen. "Es ist schon eine brutale Geschichte, die da angestellt wurde, der Verkehr geht direkt durch den Ort, die ganze Nacht geht es zu, als wenn wir ein Verkehrsknotenpunkt wären." Das Ende sei nun zum Glück absehbar. Allerdings drohe 2026 dasselbe Spiel, dann würden zwei weitere Brücken erneuert. "Echt jetzt, müssen wir uns dann wirklich alle hier Superkleber kaufen?", fragt Zwirchmaier ironisch.
Besonders schlimm war das Chaos, als Unfälle in Pichl/Wels und Ort im Innkreis auf der Autobahn zu Sperren geführt hatten. "Das ist dann alles zusammengekommen, auch der Urlauberreiseverkehr", erzählt Schaur. Aber auch an ganz normalen Tagen war und ist die Verkehrsbelastung enorm. Auf der Polizeidienststelle in Grieskirchen betont man, dass regelmäßig Streife gefahren werde, auch weil die Fahrverbote missachtet würden. Erst am Dienstag baute ein Lenker eines Kleintransporters einen Unfall bei der Brückenbaustelle.
Aus der Landesstraßenverwaltung heißt es auf Anfrage, dass eine Ampellösung aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf der B137 nicht umzusetzen wäre und zum Erliegen des Verkehrs geführt hätte. Die Umleitungen würden über das Landesstraßennetz geführt, auch um Steuergeld für etwaige Behelfsbrücken im Baustellenbereich einzusparen.
Weiters heißt es, dass kurze und lange Arbeitswochen grundsätzlich in der Disposition der Baufirma lägen und seitens des Landes nicht beeinflusst werden könnten (ausgenommen angeordnete Mehrleistung und damit verbunden höhere Kosten). Das Bauvorhaben werde evaluiert, um Verbesserungen für die Brückenbaustelle 2026 abzuleiten.
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