Hochwasserschutz für das Eferdinger Becken lässt auf sich warten
BEZIRK EFERDING. Erinnerungen an 2013 kommen wieder hoch, Kritik an schleppender Umsetzung wächst.
Von einer großen Flutkatastrophe wie 2013 ist das Eferdinger Becken dieses Mal verschont geblieben. Allerdings steigt bei Betroffenen der Ärger, dass die kurz darauf versprochenen Hochwasserschutzmaßnahmen noch immer auf sich warten lassen. Rund 250 Millionen Euro haben Bund und Land OÖ für die Schutzbauten veranschlagt. Kritik kommt etwa von der Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken.
In den betroffenen Gemeinden wird betont, man arbeite mit Hochdruck an den Projekten. Zum Teil seien die Verhandlungen mit den Grundeigentümern, auf deren Gründen Schutzbauten errichtet werden sollten, aber zäh. So berichtet die Alkovener Bürgermeisterin Monika Weberberger-Rainer (SP), dass zwar alle technischen Details fertig seien, allerdings erst die Hälfte der Eigentümer die Zustimmung erteilt habe. "Wir haben im Jänner mit den Grundverhandlungen begonnen, ich habe selbst nicht geglaubt, dass es so schwierig wird und es Grundeigentümer gibt, die nicht so gewillt sind", sagt die Ortschefin im Gespräch mit den OÖN.
Schutzmauern mit bis zu 1,8 m
In Alkoven werden vorwiegend Schutzmauern umgesetzt, die Spundwände werden eine Höhe zwischen 1 und 1,80 Metern haben. "Für Straßham ist ein Rückhaltebecken geplant, das die Überflutung, die es in Straßham am Montag noch gegeben hat, künftig verhindern sollte", sagt Weberberger-Rainer. Jedes Mal bei Starkregen über mehrere Tage sei die Anspannung in der Bevölkerung zu spüren. "Seit zehn Jahren wird geplant, wir wollen die Maßnahmen jetzt endlich umsetzen." Nach den Grundeinlöseverhandlungen rechnet die Bürgermeisterin mit rund einem Jahr für die Bewilligungsverfahren. Geplant sind in Alkoven auch die Erhöhung von Straßenniveaus sowie mobile Wände.
Drei Baulose in Pupping
Auch in Pupping sind die Planungen für die drei Baulose Schickerbauer, Waschpoint und Wörth abgeschlossen. Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres sollen die Grundeinlösegespräche beginnen. "Ich verstehe die Anrainer. Jetzt, wo wieder das Wasser gekommen ist, ist jeder Tag, an dem es keinen Hochwasserschutz gibt, ein verlorener Tag", sagt Bürgermeister Mario Hermüller (VP). Die Umsetzung sei aber komplex, verschiedene Unternehmen involviert, mehrfach sei auch umgeplant worden. Auch Pupping bekommt Spundwände in einer Höhe von 30 Zentimetern bis 1,5 Metern, die die Ortsteile vor Hochwasser schützen sollen.
Begonnen hat die Gemeinde Pupping mit einem Beratungsangebot für Bürger, die keinen Hochwasserschutz bekommen. Ein Experte gibt Tipps, welche Maßnahmen man für den Eigenschutz treffen kann. "Diese Ereignisvorsorgeberatung werden wir allen Bürgern anbieten, da der Hochwasserschutz noch nicht umgesetzt ist", sagt Bürgermeister Hermüller.
Der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat Stefan Kaineder betont, dass die Mittel für die Hochwasserschutzmaßnahmen bereitstünden. "Die Veranlassung und Umsetzung der Maßnahmen liegt jetzt bei den Gemeinden, die bei der Bewältigung dieser Herausforderung vom Land Oberösterreich fachlich unterstützt werden", sagt Kaineder. Im Großteil der Gemeinden im Eferdinger Becken stehe man bereits kurz vor der Realisierung. "Die aktuelle Hochwasserkatastrophe beweist, wie wichtig eine schnelle Umsetzung ist", betont Kaineder.
Aufgrund der aktuellen Planungen könne man derzeit von geschätzten 90 Millionen Euro Baukosten für den Hochwasserschutz im Eferdinger Becken ausgehen, heißt es aus seinem Büro. Umgesetzt werden Projekte in vier Gemeinden im Bezirk Eferding: Alkoven (9 Millionen Euro), Eferding, (500.000 Euro), Fraham (4 Millionen Euro) und Pupping (15 Millionen Euro). Aschach lehnte das Hochwasserschutzprojekt, das eine betonierte Schutzmauer an der Donau vorsah, hingegen 2018 bei einer Volksbefragung ab. Schutzbauten bekommen außerdem die Gemeinden Walding und Ottensheim, wo die Projekte heuer eingereicht wurden, sowie Goldwörth und Feldkirchen.
Bei der Hochwasserkatastrophe 2013 wurden allein aus den Donaugemeinden in Oberösterreich Schäden in der Höhe von 76 Millionen Euro angemeldet. In ganz Österreich waren es Schäden von rund 866 Millionen Euro.
Hoffentlich bekommen wir, besser die Eferdinger, keine Dämme aus Erde, so wie in der Tullner Gegend. Dämme, die wenn dann wirklich Wasser kommt, weich werden und brechen. Schönwetterdämme!
Wer nicht will, soll beim Hochwasserschutz ausgenommen werden - aber auch keinerlei Schadensersatz aus der Katastrophenhilfe im Anlassfall bekommen!