Ruderclub startet mit Sehbehinderten ein regelmäßiges Trainingsprogramm

Vor 15 Jahren veranstaltete der Welser Ruderclub schon einmal mit dem OÖ. Blindenverband ein Schnupperrudern. Vorigen Montag unternahm der Verein einen neuen Anlauf. Gemeinsam mit den beiden Instruktoren Stephan Rechberger und Sabine Damberger wagten sich drei Sehbehinderte an die Traun. Unter den Teilnehmern war auch die Welserin Susanne Breitwieser, die beim Blindenverband als Vizepräsidentin agiert: "Das Schnupperrudern hat uns großen Spaß gemacht. Es ist schön, Dinge zu fühlen, die man vorher gesehen hat. Ich bin nämlich erst 2010 erblindet. Besonders das Schwanken am Wasser habe ich als eine ganz neue Erfahrung kennengelernt."

Für die Instruktoren stand die Sicherheit im Vordergrund: "Es war ein guter Anfang und es hat den sehbehinderten Sportlern Spaß gemacht. Für die Zukunft muss der Verein aber investieren, um dieses Angebot aufrechtzuerhalten", sagt Rechberger. Man benötige weitere Kräfte, um das Boot in die Traun zu heben. "Da können uns die Blinden aufgrund ihrer Behinderung nicht helfen", betont der Pädagoge. Am dringendsten sei jedoch die Anschaffung eines leichteren Bootes: "Für diese Zwecke haben wir ein sehr schweres Holzboot. Idealer wäre aber ein Kunststoffboot", betont Rechberger.

Das Angebot des RC Wels für sehbehinderte Menschen soll zu einer dauerhaften Einrichtung werden. Clubpräsident Florian Fritsch kann sich auch vorstellen, für Blinde eines Tages Wettbewerbe zu veranstalten: "Wir wollen die gesamte Rudersaison an einem bestimmten Wochentag Mitglieder des Blindenverbandes zum Rudern zu Gast haben. Das Vereinsziel ist, einer größeren Breite Rudern zu vermitteln. Wenn aus Gästen Mitglieder werden, wäre es umso schöner", sagt Fritsch.

Antrag bei Leader-Region

Bei der Leader-Region Wels-Land hat der Verein inzwischen um Fördermittel angesucht. Das Geld soll in ein Spezialboot und in den Ankauf von Sicherheitsvorkehrungen wie Schwimmwesten gesteckt werden.