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Neue Regie, neuer Titel: Bald starten die "MKH Studios"

Von Valentin Bayer, 20. September 2024, 17:37 Uhr
Neue Regie, neuer Titel: Bald starten die "MKH Studios"
Geschäftsführer Boris Schuld und Elisabeth Zach, Leiterin der Vermittlungsarbeit im MKH

WELS. Mit einem Relaunch wollen Boris Schuld und sein Team das Profil schärfen, der Fokus soll noch stärker auf Partizipation liegen.

Im Medienkulturhaus in Wels laufen derzeit die Vorbereitungen für den großen Relaunch. Im November präsentiert sich das "Medien Kultur Haus – Verein zur Förderung der Jugendkultur" mit neuem Namen: Der Umstieg auf "MKH Studios" solle die Neuausrichtung auf Medienvermittlung auch nach außen stärker sichtbar machen, sagt Geschäftsführer Boris Schuld: "Wir haben uns im Zuge der Neuausschreibung und der Vergabeverfahren sehr intensiv damit beschäftigt, das Haus und ein Stück weit das Programm neu zu denken."

Es bleibt also nicht bei der Namensänderung: Schuld, der die Leitung des MKH als langjähriger Mitarbeiter vor rund einem Jahr von Günter Mayer übernommen hat, arbeitet mit seinem Team seit zweieinhalb Jahren an der Neuausrichtung. Damals wurde bekannt, dass die Stadt das MKH neu ausschreibt. "Im ersten Moment war es ein kleiner Schock, dann haben wir uns auf uns selbst konzentriert und darauf, ein anständiges Konzept vorzulegen", sagt Schuld.

Im Juni des Vorjahres erhielt Schuld – nach einem langen, von politischen Querelen seitens der Welser FPÖ geprägten Vergabeprozess – schließlich den Zuschlag. Heuer im November läuft der alte Vertrag aus, der neue tritt in Kraft. Dann soll auch der große Relaunch erfolgen.

Jugendarbeit wird ausgebaut

Beibehalten will Schuld die großen Stärken des MKH: Die Medienvermittlungsarbeit mit Schulen und offenen Workshops, in denen die Teilnehmer sich mit verschiedenen Medien wie Film und Fotografie, aber auch journalistischer Arbeit auseinandersetzen, soll sogar ausgebaut werden. "Zu uns kommen Schulen aus Wien, obwohl es dort Angebote gibt, weil sie unseren Zugang sehr schätzen", sagt Schuld.

Da die Galerie der Stadt Wels aus dem MKH in die Minoriten gezogen ist, ist der große Veranstaltungssaal nun ständig für Veranstaltungen der "Studios" nutzbar. "Die Zusammenarbeit mit der Galerie war sehr fruchtbar. Aber bei uns werden Ressourcen frei, weil wir den Raum nicht nach jeder Veranstaltung wieder für die Galerie frei machen müssen", sagt der Geschäftsführer. Der Verein Junges Theater Wels hat sich bereits für Vorstellungen angekündigt, auch das Ensembletheater "Welser Bühne" will sich neu formieren und kommendes Jahr Aufführungen abhalten.

Neben Vereinen solle auch die "Zusammenarbeit auf Augenhöhe" mit jungen Menschen ausgebaut werden, sagt Elisabeth Zach. Sie leitet die Kooperationsarbeit im Verein. "Das gehört einfach zu unserer DNA. Wir sind sehr offen, man kann mit Ideen zu uns kommen und wir schauen gemeinsam, wie wir sie umsetzen können."

Gerade bei Angeboten für Jugendliche setze das MKH in der Vermittlungsarbeit auf junge Menschen, die bereits selbst professionell in ihrem jeweiligen Bereich arbeiten würden. "Das hat den Vorteil, dass sie die Bedürfnisse sehr genau kennen und das hierarchische Gefälle nicht so groß ist wie bei einem Experten mit großem Namen", erklärt Schuld.

"Alle Interessierten abholen"

Immer wieder wurde in der Vergangenheit kritisiert, dass das Medienkulturhaus nur eine recht kleine Klientel bediene. "Das ist in meinen Augen nicht ganz berechtigt – wir haben unsere Ausrichtung, die Medienvermittlung mit Schwerpunkt auf Film und immer mehr auch Comedy", sagt Schuld. Das hole nicht jeden ab, aber: "Das ist bei einem Fußballverein nichts anderes – das interessiert auch nur eine bestimmte Gruppe. Sehr wohl ist unser Anspruch als Kulturinstitution aber, dass wir alle abholen, die mit unserem Angebot etwas anfangen können."

Neben der Vermittlungsarbeit bietet der Verein auch zahlreiche andere Angebote, etwa die Keramikwerkstatt, die bereits bis 2025 ausgebucht ist, die Siebdruckwerkstätte und den Malort. "Das ist sehr schön, weil viele junge Leute da von selbst zu uns kommen und Verantwortung übernehmen. Benjamin Brunnbauer hat zum Beispiel die Filmschool übernommen, die lange meine Aufgabe war, und sie auf ein neues Level gehoben", sagt Schuld. Das sei Zeichen für ein gesundes Umfeld des Vereins. "Es ist immer wieder so, dass Leute zum ersten Mal mit 13, 14 Jahren für einen Workshop zu uns kommen und später wieder aufschlagen, nachdem sie studiert haben", erzählt Schuld.

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Autor
Valentin Bayer
Redakteur Oberösterreich
Valentin Bayer
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