Nachtgastronomie vor schwierigem Herbst
Die Disco Lusthouse in Haag am Hausruck ist in Normalzeiten ein Magnet für viele junge Menschen aus der Region – die nun erneut verschärften Regelungen treffen die Branche besonders hart. "Wir entscheiden am heutigen Dienstag auf Basis der genauen Verordnungstexte, ob wir in nächster Zeit überhaupt aufsperren. Aufsperren an sich dürften wir schon, es muss aber auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Ein Disco-Betrieb ohne Konsum an der Bar wird schwierig", sagt Lusthouse-Geschäftsführer Daniel Weissteiner. Schon zuletzt war der Zutritt zum Lusthouse nur mit Tischreservierung möglich.
"Uns gibt es noch"
Die Einbußen im Vergleich zu den Vor-Corona-Zeiten seien immens. "Wir hatten zuletzt vor allem deshalb geöffnet, um den jungen Menschen zu zeigen, dass es uns weiterhin gibt – um sie nicht dauerhaft zu verlieren."
Seit einem halben Jahr hatte Fabian Grüneis alias DJ Greenice keine Auftritte mehr in Großdiscos und bei Festivals. Für ihn ist das finanziell verschmerzbar, ist er doch Bürgermeister von Waizenkirchen (ÖVP). Er zeigt Verständnis für die Entscheidung der Regierung, die sich auf die Gesundheitsexperten verlassen muss. "Der Rest der Welt macht es ähnlich, das bestärkt mich in dem Glauben, dass viele Maßnahmen notwendig sind, um einen weiteren Lockdown zu verhindern." Ob die neuerlichen Verschärfungen den Todesstoß für die Nachtgastronomie bedeuten? "Ich sehe es nicht so schlimm, es gibt Fixkostenzuschüsse, Kurzarbeit, und die Betriebe haben teilweise einen Restaurantbetrieb dabei."
Grüneis arbeitet derzeit an einem coronatauglichen Konzert-Konzept und will im Oktober in Waizenkirchen sein erstes Album präsentierten. Geplant sind 250 Besucher auf fix zugewiesenen Plätzen.