Nach drei Jahren: Welser Volksfest ohne Covid-Bremse
WELS. Von 1. bis 4. September wird gefeiert, Corona ist erstmals seit 2019 nur ein Randthema.
Feiern wie damals. So könnte in diesem Jahr der Werbeslogan für das Welser Volksfest lauten. Vom Start weg am 1. September wird es keine coronabedingten Einschränkungen geben. Messedirektor Robert Schneider reagiert erleichtert: "Vor einem Jahr wussten wir noch nicht, ob wir aufsperren dürfen. Erst wenige Tage vorher gab es grünes Licht aus dem Gesundheitsministerium." Das lange Warten auf den ersehnten Bescheid hatte kuriose Folgen: "Ich wurde damals von einem Sender über Einschränkungen interviewt, die zu diesem Zeitpunkt niemand kannte. Es gab dann zwei Interview-Versionen: Eine mit der 3G-Regel, eine mit der Maskenpflicht. Zum Glück musste mein Statement mit der schärferen Variante nicht ausgestrahlt werden", erinnert sich Schneider. Der 3G-Nachweis musste allerdings erbracht werden, und auch im heurigen Frühjahr galt auf dem Messegelände noch die 3G-Pflicht.
Das 1878 erstmals veranstaltete Welser Traditionsfest ruht wie immer auf mehreren Säulen: Da ist zum einen der Vergnügungspark, der mit rasanten Fahrgeschäften und zünftigen Ständen das typische Volkfestfeeling vermittelt. Ein weiterer Fixpunkt ist das 60 Meter lange Bierzelt mit Ludwig Kleinlehner als Festwirt. Nach seinem Erstauftritt im Vorjahr und dem Frühjahrsfest im März gibt sich der Vollblutgastronom aus Waidhofen an der Ybbs trotz Teuerung und Inflation routiniert und gelassen: "Wir werden es sicher merken. Die Zahl der Anfragen von Firmen und Gruppen, die heuer im Festzelt feiern wollen, ist aber sehr erfreulich." Die Preise müssten erst kalkuliert werden: "Wenn es Erhöhungen gibt, dann werden sie moderat ausfallen", verspricht Kleinlehner.
Das Musikprogramm im Bierzelt steht seit Wochen. Die Stimmungskanonen an den Musikinstrumenten tragen schrille Namen. "Die Wilden Kaiser" (Donnerstag), "Die Partyhirschen" (Freitag) und "Zwirn" (Samstag) heizen dem Publikum kräftig ein. Der Frühschoppen am Sonntag (ab 11 Uhr) wird in diesem Jahr von der Marktmusikkapelle Micheldorf gestaltet.
Die dritte tragende Säule ist die Weinkost, wo ab 19 Uhr die Hits der 80er- und 90er-Jahre erklingen und die Besucher gerne das Tanzbein schwingen. Wenn dann die Sohlen glühen, sollte man eine schöpferische Pause einlegen. Abkühlung bieten die vielen Fahrgeschäfte: "Wir waren heuer ganz schnell ausverkauft und können das größte Angebot seit vielen Jahren anbieten", freut sich Schneider. Sämtliche Schwergewichte im Vergnügungsgeschäft sind vertreten: Chaos, Black Out, Panic, TakeOff und No Limit garantieren den Nervenkitzel.
Und noch eine gute Nachricht, speziell für die Jugend: Das Weindorf ist wieder geöffnet. Dort kann bis 5 Uhr früh gefeiert werden.
Spreader-Veranstaltung.