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Marchtrenks "Mitfahr-Bankerl" als neue Idee für Mobilität

Von Friedrich Müller   17.Juli 2019

Überbordender Verkehr – zu Lande und in der Luft – trägt einen Großteil zur Klimaveränderung bei. Die Jugend drängt die Politik, neue Wege bei der Mobilität zu denken und zu beschreiten. In der Region Wels hat Marchtrenk die Nase vorn – knapp vor Thalheim.

Südlich der Traun wird gerade die Idee der "Mitfahr-Bankerl" realisiert, in der Stadt im Osten des Bezirkes stehen bereits sechs Bänke mit der Aufschrift "MArchtrenker TaXi" – in der Linzer Straße (Höhe Cup&Cino), vor der Alten Kirche, beim Eurospar, beim Waldfriedhof, auf der Bahnhof-Südseite (Radparkplatz) und beim Betreubaren Wohnen.

Was hat es damit auf sich? Wer auf dem Bankerl sitzt, sucht eine Mitfahrgelegenheit. Woher weiß der Autofahrer, wohin sein potenzieller Fahrgast will? "Wir montieren noch Halterungen für Tafeln, auf denen die Ziele angegeben sind – es sind die Standorte der jeweils fünf anderen Bankerl – die dann einfach ausgehängt werden", sagt Ideenlieferant, Stadtrat Christoph Schneeberger (SPÖ). Er wurde im Internet auf das "Mitfahr-Bankerl" der Energiewende-Region Glonn zwischen Chiemsee und München in Bayern aufmerksam. Ausschlaggebend war aber seine Frau Elke Lackner. Sie sei im März beim Einkaufen von einer älteren, wildfremden Frau angesprochen worden, die bat, von ihr nach Hause gebracht zu werden.

Für Schneeberger und Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) kommt neben dem ökologischen Vorteil durch weniger Autoverkehr und dem ökonomischen – Marchtrenk erspart sich möglicherweise einen Stadtbus – die soziale Komponente dazu. "Das Schöne an der Idee ist, dass die Leute wieder ins Gespräch kommen", sagt Mahr.

Und jene Autofahrer, die sich als "Marchtrenker Taxi" einbringen wollen, können das auch mit einem Aufkleber auf ihrem Wagen sichtbar machen. Diese sind bereits beim Stadtamt erhältlich.

Mehr Infos: www.energiewende-glonn.de

Neues Mobilitätskonzept in der Region Wels: Bürger sind am Wort

„Multi.Mobil.Region.Wels“ – hinter diesem Begriff verbirgt sich ein EU-Leaderprojekt, das in der Marktgemeinde geboren wurde und bei dem nun Steinhaus, Sattledt, Schleißheim, Marchtrenk und Holzhausen mitmachen.

Was wollen die Kommunen erreichen? Aus dem Teufelskreis mit immer mehr Autoverkehr, überfüllten Parkplätzen in Ortszentren und riesigen Asphaltwüsten vor den Konsumtempeln ausbrechen. „Wir bemühen uns, die Leute von den Autos wegzubringen und zum Umstieg auf Bus und Fahrrad zu bewegen“, erklärt Thalheims Bürgermeister Andreas Stockinger (ÖVP) auf Anfrage.

Der Klimawandel bewegt die Menschen: „Viele hinterfragen daher ihr Mobilitätsverhalten“, sagt Magdalena Hellwagner. Sie ist die Geschäftsführerin der EU-Leaderregion LEWEL und mit Thalheims Radbeauftragten Michael Heiß eine der treibenden Kräfte dieser Idee. Fachlicher Beistand kommt von einem Gmundner Büro für Mobilität.

Als erster Schritt werden nun die derzeitigen Angebote beim öffentlichen Verkehr auf den Prüfstand gestellt. In den sechs Kommunen sollen die Bürger ihre Meinung dazu abgeben. Zusätzlich werden die Unternehmer aus den Orten kontaktiert. Sie können sich mit Ideen einbringen, wie künftig ihre Mitarbeiter ökologisch sinnvoller zum Arbeitsplatz kommen.

Marchtrenks Stadtoberhaupt Paul Mahr (SPÖ) sagt: „Ein Stadtbus wird sich bei uns nicht rentieren, der ist vielleicht am Morgen mit Schülern ausgelastet, danach haben wir sicher Frequenzprobleme. Daher haben wir das Mitfahr-Bankerl eingeführt“ (siehe Bericht oben). Mit den großen Unternehmen in der Stadt wie Starlim-Sterner, TGW oder Eisberg diskutiere er derzeit, ob deren Mitarbeiter einen Bus-Shuttle-Dienst in Anspruch nehmen wollen.

Mit Ende des Sommers werden die Umfrageergebnisse vorliegen, dann sind zwei Planungsworkshops angesetzt, bei denen die kommunalen Politiker mit Vertretern des Landes, von Sab-Tours, des OÖ. Verkehrsverbundes und des Klimabündnisses beraten werden, wodurch der Öffi-Verkehr verbessert werden kann.

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