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Lehrerehepaar hilft unermüdlich im Kampf gegen Kinderhändler in Nepal

Von Michaela Krenn-Aichinger   10.Dezember 2019

Seit der Erdbebenkatastrophe in Nepal im Jahr 2015 engagiert sich das Meggenhofner Lehrerehepaar Brigitte und Heinz Söllinger in dem bitterarmen Land. Mittlerweile haben die beiden drei Schulen aufgebaut. Ein Schwerpunkt, der ihnen besonders am Herzen liegt, ist der Schulunterricht für Mädchen. Sie wollen sie vor Kinderhandel und Prostitution schützen. Denn jedes Jahr landen 20.000 Mädchen und junge Frauen aus Nepal in Bordellen in Indien. Sie werden von ihren Familien verkauft oder mit falschen Versprechungen in das Land gelockt.

"Wir wollen den Mädchen durch Bildung eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. Wir nennen das die stille Revolution der Mädchen. Denn gebildete Frauen geben Bildung an ihre Töchter weiter", sagt Brigitte Söllinger. Somit komme es zu einem Dominoeffekt und zu einer verbesserten Lebenssituation der unteren Kasten.

Die beiden Lehrer helfen dort, wo ihre Hilfe am bittersten nötig ist. Seit heuer gibt es ihre Slumschule in Birgunj für derzeit 55 Kinder, die im nächsten Frühling erweitert wird. Die Kinder, 80 Prozent davon sind Mädchen, bekommen neben Unterricht auch Essen, Medizin, Schuluniformen und ihr eigenes Paar Schuhe. Aufgrund der großen Armut der Familien sind die Mädchen in diesem Slum besonders gefährdet, an Mädchenhändler verkauft zu werden, zumal die Stadt direkt an der indischen Grenze liegt und ein Hotspot des Menschenhandels ist.

Ebenfalls in Birgunj werden in der von den Söllingers aufgebauten Gefängnisschule Kinder von inhaftierten Frauen betreut. "In unserer Schule können die Mädchen und Buben acht Stunden der Tristesse und der Gewalt im Gefängnis entkommen", sagt Söllinger.

Auch die Mütter der Kinder werden in das Bildungsprogramm miteinbezogen. Sie werden etwa über die Methoden der Kinderhändler aufgeklärt oder über die Methoden der Empfängnisverhütung. Auch ein Arzt und Medikamente werden den Frauen zur Verfügung gestellt. Seit Jänner arbeiten regelmäßig Studentinnen aus Österreich in der Gefängnis- und Slumschule.

Wer täglich ums Überleben kämpft, für den hat Müllentsorgung keinen hohen Stellenwert, vor allem Plastik wird achtlos weggeworfen. Auch in diesem Bereich werden die Söllingers jetzt aktiv und wollen ein wenig zum Umdenken in der Gesellschaft beitragen. Künftig sollen zehn Plastik-Schreddermaschinen, die in Oberösterreich produziert wurden, in den Schulen aufgestellt werden. "Unsere Schüler bekommen die Aufgabe Plastikmüll zu sammeln und in die Schulen zu bringen, wo der Müll geschreddert wird", sagt Brigitte Söllinger. Das Schreddermaterial wird nach Indien verkauft. Mütter aus den Slums bzw. aus dem Gefängnis werden für das Verwerten des Plastikmülls bezahlt.

Wer die Projekte von Brigitte und Heinz Söllinger in Nepal unterstützen möchte: IBAN: AT 97 3431 3003 0001 9315, Kennwort: ChildVision Nepal

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19. April 2024