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Kündigungswelle rollt an: 730 Welser haben seit Montag ihren Job verloren

Von Michaela Krenn-Aichinger   20.März 2020

Kurzarbeit statt Kündigung – so lautet der Appell der Bundesregierung an die Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise. Das Interesse der Betriebe daran ist riesig, aber auch die Kündigungswelle rollt an. Allein beim Welser Arbeitsmarktservice (AMS) gingen seit Montag bis Donnerstagvormittag mehr als 730 Arbeitslosenmeldungen ein. "Im Gegensatz zur Wirtschaftskrise 2008/2009 ist das innerhalb von ein paar Tagen über uns hereingebrochen, bei den Branchen geht es querbeet durch – von Arbeitskräfteüberlassern über die Gastronomie, Hotellerie, den Handel bis hin zum Bau", sagt Othmar Kraml, Leiter des AMS Wels.

Mehr als 350 Anfragen gingen bereits zur Kurzarbeit ein, vom kleinen Friseurgeschäft bis zum großen Industrieunternehmen. Kraml hofft, dass möglichst viele Unternehmen davon Gebrauch machen werden. Denn die Betriebe sollen ihre Beschäftigten halten, damit sie rasch wieder in vollem Umfang einsatzbereit sind, wenn Österreich nach der Corona-Krise zurück in den Normalbetrieb schaltet.

Baustopp beim AMS-Neubau

Vielfach haben auch Bauunternehmen ihre Baustellen eingestellt. Davon betroffen ist auch der Neubau des Welser AMS-Gebäudes in der Rainerstraße. "Dieses Beispiel zeigt, das trifft alle, auch die gut gehende Baubranche, wo teilweise die Fremdfirmen wegbrechen und verschiedene Gewerke derzeit nicht erbracht werden können", sagt Kraml.

550 Kündigungen in Grieskirchen

Mit "wahrscheinlich einer Verdoppelung der Zahl der Arbeitslosen bis Ende nächster Woche" rechnet der Grieskirchner AMS-Chef Franz Reinhold Forster. Seit Montag gingen dort 550 Kündigungen ein, die Marke von insgesamt mehr als 1500 arbeitslosen Personen im Bezirk wurde bereits überschritten. Von sieben Unternehmen gibt es bereits Frühwarnungen, das betrifft Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern, wenn sie beabsichtigen, mindestens fünf Arbeitnehmer zu kündigen.

Für jene, die jetzt den Job verloren haben, arbeiten die AMS-Mitarbeiter auf Hochdruck, die Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung zu berechnen, damit diese so schnell wie möglich zu ihrem Geld kommen. "Unsere Mitarbeiter stehen in den nächsten Wochen vor großen Herausforderungen und machen einen tollen Job, alle Ressourcen werden mobilisiert", betont Forster.

Kontakt per E-Mail

Wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus wurde der persönliche Kundenkontakt eingestellt, Arbeitslosenmeldungen können über das eAMS-Konto, per E-Mail oder telefonisch erfolgen, wobei die Telefonleitungen in den vergangenen Tagen glühten und es längere Wartezeiten gab. Anträge liegen auch in den Foyers der AMS-Stellen auf.

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25. April 2024