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Kritik am Abriss des Altenheims in Waizenkirchen

Von Michaela Krenn-Aichinger   01.Juli 2020

Lange wurde über die Zukunft des Waizenkirchner Alten- und Pflegeheims diskutiert, das von der Marktgemeinde betrieben wird. Nach dem mehrheitlichen Beschluss im Gemeinderat wurden die Weichen für den Abriss und den rund elf Millionen Euro teuren Neubau gestellt, dessen Kosten der Sozialhilfeverband Grieskirchen trägt.

Kritik am Abriss kommt von den Grünen und Bürgern. "Das Haus ist 1993 generalsaniert und aufgestockt worden, auch ein Zubau wurde gemacht. Das Haus ist noch rund 1,5 Millionen Euro wert, gemeinsam mit den Abrisskosten von rund 450.000 Euro würde man zwei Millionen Euro vernichten", sagt Wolfgang Obermayr, Gemeindevorstand der Grünen. Laut den Vorstellungen der Ökopartei solle das Gebäude für soziales Wohnen und betreutes Wohnen für Menschen bis Pflegestufe drei adaptiert werden. Der Pflegeheim-Neubau solle auf einem anderen Standort errichtet werden.

Kritik äußert auch OÖN-Leser Josef Wagner, dessen Mutter im Heim betreut wird. "So ein Gebäude, das noch in gutem Zustand ist, reißt man nicht ab. Das ist Ressourcenvergeudung." Er schlägt einen Architektenwettbewerb vor, um die besten Lösungen für einen Umbau bzw. eine Adaptierung zu finden.

Bürgermeister Fabian Grüneis (VP) betont, die Gemeindevertreter hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Aber jeder, der sich mit Altenheimen auskennt, sagt, ein Neubau ist das Gescheitere. Auch weil wir bei einer Sanierung fast auf die gleichen Kosten kommen würden. In einem Neubau sind auch die Betriebskosten deutlich niedriger", sagt Grüneis. Man habe sogar eine eigene Studie in Auftrag gegeben. Grüneis sagt, er verstehe die Kritik, weil das Gebäude auf den ersten Blick nicht schlecht ausschaue. "Aber wir müssen die Richtlinien der Sozialabteilung einhalten." Bereits seit Jahren gebe es Sondergenehmigungen für das Heim, Lift und Gänge sind teilweise zu schmal, einige Zimmer liegen direkt neben der Küche.

Baubeginn 2021 geplant

Derzeit läuft die Vorbereitung für die Ausschreibung für einen Generalübernehmer. Baubeginn könnte bereits im nächsten Jahr sein. Das Haus soll nach derzeitigem Stand Platz für rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner bieten. Während der Bauphase wird das geschlossene Altenheim Pram als Ausweichquartier genützt.

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