Knoblauchkröte steht Deponie im Weg
EDT BEI LAMBACH. Seltene Spezies könnten im Genehmigungsverfahren eine Rolle spielen.
Die Entscheidung über den Antrag der Baufirma Felbermayr zur Errichtung einer Bauschuttdeponie steht noch aus. Vor vier Wochen wurde das Projekt verhandelt. Jetzt sickerte durch, dass die Antragstellerin im Behördenverfahren nicht nur den Gemeinderat gegen sich hat. Einfluss auf das Verfahren könnte auch eine seltene Spezies haben. Ein Sachverständiger listete im Auftrag der Gemeinde zahlreiche Einwände auf, darunter einen reichlich kuriosen. So sollen im Nahbereich der Schottergruppe, in der die Deponie geplant ist, Knoblauchkröten (lateinisch Pelobates fuscus) gesichtet worden sein. Der Froschlurch gehört zur Gattung der Europäischen Schaufelfußkröten. Die geschützte Amphibie wehrt Feinde mit einem Sekret ab, das sie in Stresssituationen von sich gibt.
Wird die Knoblauchkröte, deren Existenz erst bewiesen werden muss, die geplante Deponie zu Fall bringen? Wohl kaum, betonen Eingeweihte. Deutlich mehr Beachtung wird im Genehmigungsverfahren auf den Schutz des Grundwassers gelegt. Über den Ausgang wollte gestern niemand spekulieren. Bürgermeister Max Riedlbauer (ÖVP) meinte lapidar: "Wir warten auf das Ergebnis, dann schauen wir weiter." Ein möglicher Einspruch hänge von der Begründung des Bescheides ab, betonte Riedlbauer.
Den heftigsten Widerstand leistete zuletzt die SPÖ. Ortsparteivorsitzender Max Tiefenthaler spricht von einer tickenden Umwelt-Zeitbombe. Die Firma Felbermayr sieht hingegen keine Gefahr. Wie berichtet, sollen in der firmeneigenen Schottergrube 950.000 Kubikmeter nicht kontaminierter Bauschutt deponiert werden. (fam)
Liebe Familie Felbermayr. Wer auf Zusagen vertraut, hat dann eben in Edt auch mit den Kröten zu kaempfen. Die Handschlagqualitaet dort koennte man auch als Schlag ins Gesicht bezeichnen. Viel Erfolg im Kampf mit den Kröten.