Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Junger Eferdinger Bürgermeister plant die Schließung des Jugendzentrums

Von Michaela Krenn-Aichinger   12.Juni 2019

Braucht die Bezirksstadt weiterhin ein Jugendzentrum? Diese Frage beantworten die Eferdinger Grünen und die Sozialdemokraten eindeutig mit Ja. Bürgermeister Severin Mair (ÖVP) allerdings ist für das Zusperren des vom gewerkschaftsnahen Jugendcenter-Unterstützungsverein (JCUV) geführten Jugendtreffs. Ob der junge Bürgermeister die dafür notwendige Mehrheit im Gemeinderat erhält, entscheidet sich bei der Sitzung am Donnerstag.

Severin Mair, der auch für die Jugendagenden zuständig ist, argumentiert damit, dass das Angebot zu wenig angenommen werde, derzeit von nur 15 Mädchen und Burschen, und stellt die Gesamtkosten von 30.000 Euro jährlich gegenüber. Das Zentrum in der Schaumburgerstraße wird mit den Nachbargemeinden Fraham und Hinzenbach betrieben, Eferdings Kostenanteil liegt bei 19.000 Euro. "Für uns entstehen beträchtliche Kosten für die wenigen Jugendlichen, die es tatsächlich nutzen. Außerdem hat die Qualität in den vergangenen Jahren nachgelassen, und die Beschwerden der Anrainer haben sich vermehrt", sagt Mair. Zudem seien die Räumlichkeiten nicht ideal, und es gebe einen häufigen Personalwechsel.

Kaum Angebote für Jugendliche

Jutta Kepplinger, 2. Vizebürgermeisterin (SP), ist überzeugt, dass das Jugendzentrum notwendig sei, zumal es in Eferding nicht sehr viele Angebote für Jugendliche gebe. "Wenn der Bürgermeister nicht zufrieden ist, hätte er das Gespräch suchen sollen. Wozu habe ich ein Ressort, wenn ich das Ressort nicht wahrnehme? Das wäre dasselbe, wenn ich erfahre, das es im Hort Probleme gibt, und ich ihn dann einfach zusperre", sagt die für Kinderbetreuung zuständige Politikerin, die bis 2015 für den Bereich Jugend verantwortlich war. Sie hat das Jugendzentrum mit den Nachbargemeinden ausverhandelt.

Mair betont, dass er das Thema bereits mehrfach im Zukunftsraum mit den Nachbargemeinden besprochen habe. "Die Suche nach anderen Räumlichkeiten hat leider kein Ergebnis gebracht. Auch Vertreter von Hinzenbach und Fraham sagen, dass wir das beenden sollten."

Heinz Grandl wirft dem Bürgermeister vor, bei den Nachbargemeinden Stimmung gegen das Jugendzentrum gemacht zu haben. "Außerdem hat der Jugendausschuss die Schließung abgelehnt, trotzdem setzt er es am Donnerstag auf die Tagesordnung", sagt Grandl. Sein Parteikollege Stadtrat Karl Mair-Kastner betont, dass man die Kostenfrage nicht so in den Mittelpunkt rücken dürfe. "Auch Bräuhaus und Freibad haben einen Abgang. Die Gemeinde hat auch einen sozialen und kulturellen Auftrag zu erfüllen", sagt Mair-Kastner. Die Grünen argumentieren auch damit, dass das Jugendzentrum eine wichtige Integrationsmaßnahme sei, da sich dort Eferdinger Jugendliche und Jugendliche mit Migrationshintergrund treffen.

Im Falle der Schließung will Bürgermeister Mair die frei werdenden Mittel für die Jugendarbeit in den Vereinen verwenden, wo mehrere hundert Kinder und Jugendliche betreut werden.

Wie entscheidet FPÖ?

Das Zünglein an der Waage bei der Entscheidung für oder gegen den Jugendtreff sind die Freiheitlichen. Denn die Mandatsverteilung im Eferdinger Gemeinderat sieht folgendermaßen aus: ÖVP: 9, SPÖ: 8, FPÖ: 4, Grüne: 3, OLE: 1. Von der FPÖ war gestern nur zu erfahren, dass man die heute Abend stattfindende Fraktionssitzung abwarten werde.

copyright  2024
19. April 2024