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"Ich hoffe, dass sich eine Koalition mit den Neos und den Grünen ausgeht"

Von Michaela Krenn-Aichinger   04.Juni 2019

Früher als geplant erfolgt für den Grieskirchner Unternehmer und Wirtschaftskammer-Obmann Laurenz Pöttinger der Wechsel nach Wien. Der ÖVP-Politiker beginnt am 2. Juli seine Arbeit als Nationalratsabgeordneter. Der 54-Jährige erhält das frei werdende Mandat von Angelika Winzig, die bei der EU-Wahl rund 85.000 Vorzugsstimmen erhielt und ins EU-Parlament einziehen wird.

Der Höhenflug der Volkspartei nach der Ibiza-Affäre bei der EU-Wahl und in aktuellen Umfragen stimmt ihn optimistisch. "Gewünscht hat sich aber keiner, was passiert ist, und ich verstehe das Verhalten von FPÖ und SPÖ überhaupt nicht." Der Grieskirchner hält deshalb mit seinen Koalitionspräferenzen nach der Nationalratswahl im September auch nicht hinter dem Berg. "Ich hoffe, dass es sich mit den Neos und den Grünen ausgehen wird und wäre hocherfreut, wenn keine Koalition mit der FPÖ oder der SPÖ notwendig wäre." Pöttinger befürchtet einen schmutzigen Wahlkampf, "bei dem Dinge aus dem Hut gezaubert werden, die unrichtig sind". Er selbst wird im Sommer in seinem Regionalwahlkreis Hausruckviertel wahlkämpfen, vor allem in seinem Heimatbezirk.

Themen, die der Unternehmer dabei propagieren und für die er sich in Wien starkmachen will, sind der Bürokratieabbau und eine schlankere Verwaltung sowie die Senkung der Abgabenquote. "Wir sollten die 39 Prozent schaffen, wir hinken im internationalen Vergleich noch hinterher." Ein Spezialthema, dessen sich Pöttinger annehmen will, ist die Einführung einer Versicherungsleistung, wenn Mitarbeiter wegen schwerer Erkrankungen wie Krebs immer wieder im Betrieb ausfallen. Die Kosten für die Unternehmen sollen dadurch abgefedert werden. "Das macht es für die Betroffenen leichter, aber auch für die Unternehmer, die auch für ihre anderen Mitarbeiter verantwortlich sind", sagt Pöttinger, der für sich entschieden hat, jede Funktion nur maximal zwei Perioden lang auszuüben.

In welchen Ausschüssen der künftige Parlamentarier mitarbeiten wird, steht derzeit noch nicht fest. Auswirkungen hat seine neue Aufgabe auch auf seine bisherigen Funktionen. Neuer Obmann in der Grieskirchner Wirtschaftskammer wird Günther Baschinger aus St. Agatha. Mit Jahresende endet außerdem Pöttingers Funktion als Obmann-Stellvertreter der Gebietskrankenkasse. Der ehemalige Grieskirchner Stadtrat bleibt aber in seiner Heimatstadt Gemeinderat.

Betrieb mit 43 Mitarbeitern

Der verheiratete Vater einer Tochter und eines Sohnes, führt einen Metallbautechnikbetrieb in Taufkirchen/Tr. mit 43 Mitarbeitern. "Ich habe eine tolle Führungscrew hinter mir, die fähig ist die Geschäfte zu führen, auch wenn ich nicht da bin", sagt Pöttinger zur Vereinbarkeit seiner neuen politischen Funktion mit seiner Unternehmertätigkeit.

Ursprünglich hätte er erst 2020 ins Parlament wechseln sollen. 2017 beschloss die ÖVP, dass er Nikolaus Prinz aus dem Bezirk Perg nach der Hälfte der Legislaturperiode ablösen solle. Der Wechsel bereits jetzt sei in der aktuellen Situation an Spannung nicht zu überbieten.

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24. April 2024