Guschlbauer bäckt größere Brötchen und erweitert Standort um 18 Millionen
WAIZENKIRCHEN. Backwaren-Spezialist aus Waizenkirchen ist im In- und Ausland auf Wachstumskurs.
Mit dem Namen Guschlbauer verbinden die meisten von uns Schaumrollen, die wir uns auf Kirtagen und Volksfesten einverleiben. In aller Munde sind allerdings auch die Produkte von Robert Guschlbauer, dem Bruder des Schaumrollenkönigs Karl Guschlbauer. Sein Unternehmen, das er gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth führt, produziert in Waizenkirchen mit 120 Mitarbeitern die unglaubliche Menge von 110 Millionen Stück Plunder-Mehlspeisen und Gebäck pro Jahr für alle namhaften Handelsketten. Guschlbauer fährt auch eine Bio-Schiene und erzeugt unter anderem den "Ja-Natürlich-Kornspitz" für den Handelskonzern Rewe.
Seit 100 Jahren im Geschäft
Das Unternehmen, das heuer das 100-Jahr-Jubiläum feierte, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Nun steht der nächste Ausbauschritt bevor. "Wir werden am Standort rund 18 Millionen Euro in ein neues Gebäude mit 8500 Quadratmeter Fläche auf vier Ebenen investieren", sagt Robert Guschlbauer im Gespräch mit den OÖN. Geplant sind zwei neue Produktionslinien für Teiglinge, neue Sozialräume für Mitarbeiter sowie der Ausbau der Tiefgarage. Geplanter Baustart ist im April nächsten Jahres. Mit der Expansion wird auch die Anzahl der Mitarbeiter weiter wachsen.
Umsatzplus von 20 Prozent
Heuer ist der Umsatz um rund 20 Prozent auf 29,5 Millionen Euro gestiegen, die Exportquote liegt bei rund 25 Prozent, Hauptmarkt ist Deutschland, geliefert wird auch nach Italien, in die Schweiz, Belgien und Norwegen.
Nach wie vor spiele aber auch der Direktvertrieb eine große Rolle, betont Guschlbauer. Von Dienstag bis Samstag ist das Unternehmen auf Wochenmärkten vertreten. "Wir bekommen von unseren Kunden sofort ein Feedback und können testen, wie neue Produkte ankommen." Etwa Superfood-Innovationen wie das neue Chia-Weckerl oder der Skyr-Heidelbeer-Plunder, die auch bei der Lebensmittel-Leitmesse Anuga in Köln erstmals präsentiert wurden.
Warum Guschlbauer-Schaumrollen aus St. Willibald viel bekannter sind als Produkte des Backwaren-Spezialisten aus Waizenkirchen, erklärt sich auch damit, dass dieser in den Backshops der Lebensmittelmärkte nicht als Marke auftritt. Nur der Diskonter Hofer führt die Namen der Produzenten an. Guschlbauer arbeitet für jeden Konzern eigene Produkte aus, damit bei der Konkurrenz nicht die gleichen im Regal liegen.
Die fünfte Generation
Mit Sohn Michael und Tochter Christina ist bereits die fünfte Generation im Familienunternehmen tätig, das von ihrem Ururgroßvater 1919 als Bäckerei in Dorf an der Pram gegründet wurde. 1955 folgte die Übersiedlung nach Peuerbach und 1996 nach Waizenkirchen auf das Areal der ehemaligen Molkerei. 2005 haben nach dem Tod von Robert Guschlbauers Vater er und seine Frau Elisabeth den Betrieb übernommen. Der Umsatz lag damals mit 25 Mitarbeitern bei rund 4,4 Millionen Euro.