Gemeinsames Standesamt für 13 Grieskirchner Orte
GRIESKIRCHEN. Offizieller Start für Kooperationsprojekt in der Bezirksstadt.
Kräfte bündeln, Effizienz steigern, das sind die Ziele des Grieskirchner Standesamtsverbands, bei dem 13 Gemeinden mit an Bord sind und der mit Anfang Jänner gestartet ist. Sitz ist in der Bezirksstadt, vergangene Woche fand die konstituierende Sitzung statt.
"In einem Verband lassen sich die Standesamts- und Staatsbürgerschaftsangelegenheiten viel effizienter abwickeln als in der jeweiligen Gemeinde. Speziell in diesem Bereich macht sich ein solcher Schritt im Sinne einer modernen und kompetenten Verwaltung schnell bezahlt", betonen der Grieskirchner Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer und Bürgermeistersprecher LAbg. Peter Oberlehner (VP).
Komplexere Fälle
Seit 2014 werden alle Daten im Zentralen Personenstandsregister (ZPR) und im Zentralen Staatsbürgerschaftsregister (ZSR) erfasst und verwaltet, die Bücher haben ausgedient. Was früher noch relativ einfach und überschaubar war, hatte sich plötzlich zu einem komplexen Instrumentarium mit neuer Herangehensweise entwickelt. Dazu kommt, dass in den Standesämtern immer häufiger fremdes Recht anzuwenden ist, was die Beurteilung vieler Fragen bei den Beurkundungen (Namensführung, Mutterschaft, Vaterschaft, Ehevoraussetzungen, usw.) natürlich nicht einfacher macht. Deshalb entschließen sich immer mehr Gemeinden, Kompetenzzentren zu gründen.
Den Vorsitz im Grieskirchner Standesamtsverband hat Bürgermeisterin Maria Pachner, Leiterin ist Gerlinde Glasner.
Was ändert sich für die Bürger? Relativ wenig. Die Ausstellung von Urkunden ist weiterhin in der Heimatgemeinde möglich, ebenso die Trauungen. Lediglich die Ermittlung der Ehefähigkeit (früher "Aufgebot") muss in Grieskirchen erledigt werden.
Pachner und Glasner sehen im Verband viele Vorteile: "Dabei geht es keinesfalls darum, den Gemeinden Arbeiten und Kompetenzen wegzunehmen, es geht vielmehr darum, dieses Verwaltungssegment durch einschlägig geschulte und routinierte Fachkräfte abzudecken."
Das Standesamt Grieskirchen hat jährlich etwa 1000 Personenstandsfälle (Geburten, Sterbefälle und Eheschließungen) und das notwendige Know-how und Routine. In kleineren Gemeinden sind hingegen oft nur wenige Fälle zu bearbeiten, wodurch es schwierig ist, in der Materie am Ball zu bleiben.