Gemeinde Stadl-Paura kauft die alte Siedlungskirche
STADL-PAURA. Zentrum der Donauschwaben bleibt weitgehend erhalten.
Die Stadlinger Pfarre verkauft das Zentrum der Gutenbrunn-Siedlung, das nach dem Zweiten Weltkrieg von geflüchteten Donauschwaben errichtet wurde. Das alte Gebäude geht nun in den Besitz der Gemeinde über. Neben einer großen Kapelle, in der noch jeden Samstagabend Messen gelesen werden, erwirbt die Gemeinde ein angeschlossenes Gasthaus und die Räumlichkeiten eines Caritas-Kindergartens.
Abt Maximilian Neulinger vom Stift Lambach begründet den Verkauf mit einer Überalterung der Kirchengemeinde und anstehenden Investitionen: "Die Gläubigen haben die Möglichkeit, ins Kloster Nazareth und in die Dreifaltigkeitskirche auszuweichen. Es ist auch daran gedacht, sie in einem Sammeltaxi oder mit einem Autobus zu den heiligen Messen zu chauffieren."
Für Bürgermeister Christian Popp (FP), selbst Nachfahre von Donauschwaben, ist der Ankauf eine Herzenssache: "Für die noch lebenden Flüchtlinge und deren Nachkommen hat das Zentrum der Gutenbrunn-Siedlung einen hohen sentimentalen Stellenwert." Das sei auch der Grund, warum die Stadlinger Gemeinderäte bereits im Vorjahr einen Grundsatzbeschluss für den Kauf des 3650 Quadratmeter großen Areals fassten. Gleichfalls ohne Gegenstimme segneten die Mandatare erst kürzlich den ausverhandelten Kaufvertrag ab. Die Gemeinde zahlt der Stadlinger Pfarre 189.801 Euro. Den Kaufpreis ermittelte ein Gutachter.
Letzte Messe am 7. Juli
Mit dieser Entscheidung verstummen auch sämtliche Gerüchte über eine Verwertung des Grundstücks an Immobilienmakler. In der Gutenbrunn-Siedlung hatten diese Spekulationen einen Wirbel verursacht. In einem Pfarrbrief nimmt Abt Neulinger zu den Emotionen Stellung: "Was nicht zu kurz kommen darf, ist die Tatsache, dass die Schließung der Kapelle auch Trauer verursacht. Wir anerkennen mit hohem Respekt das Werk der Siedler."
Zuletzt hätten den einmal wöchentlich stattfindenden Gottesdienst nur noch 25 bis maximal 35 vorwiegend ältere Menschen besucht. Die letzte Messe wird am Sonntag, 7. Juli gelesen. Das Angebot der Pfarre für den Bau einer kleineren Kapelle lehnten die Gläubigen ab.
Bürgermeister Popp möchtenun den dringend erforderlichen Kindergartenausbau vorantreiben und die nach einem Pächterkonkurs leer stehende Marktstube gastronomisch wiederbeleben: "Das Zentrum mit dem Jugendheim und dem kleinen Turnsaal wollen wir außerdem für Vereine öffnen. Alles, außer Ballspiele, wie beispielsweise Seniorentanzen oder auch Gymnastik, soll dort künftig stattfinden.
Danke Poppi!