Gelernter Tischler wird Marchtrenks erster hauptamtlicher Feuerwehrmann
MARCHTRENK. Kein Scherz: Mit 1. April wechselt Jürgen Köhrer vom Bauhof zu den Brandbekämpfern.
Erstmals in der Geschichte der Stadtfeuerwehr arbeitet ein hauptamtlicher Helfer in den Reihen der Freiwilligen. Bereits 2018 wechselte Jürgen Köhrer vom städtischen Bauhof in die Feuerwehrzentrale – allerdings nur für 20 Wochenstunden.
Nun schafft die Stadt per 1. April einen Vollzeit-Arbeitsplatz, weil die Instandhaltung von Fahrzeugen und Geräten deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Köhrer wird sich allerdings nicht nur als reiner "Systemerhalter" im Hintergrund einbringen. Rund 400 Einsätze leistet die Feuerwehr pro Jahr. Es gibt also täglich was zu tun. Im Alleingang kann Feuerwehrprofi Köhrer nun kleine Einsätze leisten: Wasser zu ausgetrockneten Brunnen liefern oder zugefallene Türen öffnen. Seine ehrenamtlichen Kameraden müssen dann nicht mehr ihre Freizeit opfern oder vom Arbeitsplatz weggeholt werden.
Entlastung des Systems
"Das entlastet unser freiwilliges System", sagt der stellvertretende Kommandant und Pressesprecher Oliver Deutsch: "Marchtrenk ist in den vergangenen Jahren extrem gewachsen – damit auch unsere Aufgaben. Wir freuen uns, dass Bürgermeister Paul Mahr ein offenes Ohr für unser langjähriges Anliegen hat."
Köhrer arbeitet seit 2005 im städtischen Bauhof. Zur Feuerwehr stieß er im Jahr davor durch seine Kontakte zum Umfeld des ehemaligen Marchtrenker Feuerwehrchefs Markus Ortmair. Der 38-jährige gelernte Tischler engagiert sich als Atemschutzwart und gilt als Vollblut-Feuerwehrmann. "Meine Dienstzeit endet um 16 Uhr, wenn ich um dreiviertel vier ausrücke, bin ich ab vier Uhr natürlich als freiwilliger Feuerwehrmann im Einsatz", sagt Köhrer.
Noch einen Vorteil haben die Feuerwehrleute durch die hauptamtliche Arbeitskraft. Die Voraussetzungen sind erfüllt, dass bei der FF Marchtrenk ein Zivildiener seinen Dienst ableisten kann. "Wir hoffen, dass der erste bereits im Herbst kommt", sagt Deutsch. Denn zwei Helfer können tagsüber noch viel effizienter helfen als Köhrer als Einzelkämpfer.
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Da fehlt doch am Foto unser Bürgermeister, der ist doch immer mit drauf.