Gegen geplanten Lidl-Markt regt sich Widerstand
GUNSKIRCHEN. An der B1 in Gunskirchen plant Diskonter neue Filiale. Gemeinderat trifft am Donnerstag Grundsatzentscheidung.
In Gunskirchen ist eine neue Lidl-Filiale an der Bundesstraße 1 geplant. Am Donnerstag entscheidet der Gemeinderat über die Umwidmung von Betriebsbau- in Geschäftsbaugebiet.
"Als Bürger melde ich dagegen Bedenken an, wenn man in der bisherigen Form baut und wieder eine riesige Fläche als Parkplatz zubetoniert", schreibt der frühere ÖVP-Mandatar Hubert Altenhofer in einem Brief an die Gunskirchner Gemeinderäte. Im Ort sei die Versorgung mit einem Billa- und Spargeschäft ausreichend. Ebenso in der Nähe: Maximarkt, Hofer und zwei Lebensmittelmärkte in der SCW sowie im nahen Welser Fachmarktzentrum Malvenstraße.
Altenhofer fordert die Mandatare zum Nachdenken auf: "Soll oder muss man nicht Überlegungen anstellen, wie man flächenschonender bauen kann? Hat man sich damit auseinandergesetzt?", fragt er die Mandatare.
Kein Fraktionszwang
Bürgermeister Josef Sturmair (VP) verhandelt seit einem Jahr mit Lidl: "Ich bringe den Antrag ein, dann wird der Gemeinderat darüber zu entscheiden haben. Die Meinungen werden auseinander gehen und zwar quer durch alle Parteien", lässt Sturmair seiner Fraktion die freie Wahl. Die Grundsatzentscheidung könnte in Gunskirchen einen Perspektivenwechsel betreffend Ansiedlung neuer Betriebe bewirken. Erwartet wird eine knappe Abstimmung.
Die Marktpläne an der B1-Kreuzung/Blockstraße gegenüber dem Autohaus Scheinecker sehen nicht nur eine 300 Quadratmeter große Gesamtverkaufsfläche vor. Im ersten Stock eines geplanten mehrstöckigen Gebäudes sollen auch Büros entstehen. Das Erdgeschoß beträgt maximal 1500 Quadratmeter, die Größe der Widmungsfläche misst mehr als 7000 Quadratmeter.
"Es besteht keine Notwendigkeit, einen weiteren Lebensmittelmarkt hier anzusiedeln. Wir sind mit Märkten in allernächster Nähe auch in Zukunft bestens versorgt", gibt Altenhofer zu bedenken. Durch eine Ansiedlung verschärfe sich außerdem das Verkehrsproblem, da einen ganzen Tag lang ein Zu- und Abfahren erfolgt.
Unterdessen hat der Pensionist und Ex-Gemeinderat den in Neukirchen bei Lambach lebenden Generaldirektor der Hagelversicherung, Kurt Weinberger, mit Informationen versorgt. Weinberger kämpft seit Jahren gegen das Versiegeln landwirtschaftlicher Flächen. "Ein weiteres Beispiel, wie nach wie vor Supermärkte gebaut und damit weiter sorglos Grund und Boden zubetoniert werden", kritisiert Weinberger in einer E-Mail an die beiden Landesräte Markus Achleitner (ÖVP) und Rudi Anschober (Grünen).
Man wird sehen was der LR Achleitner mit der neuen Novelle der OÖ-Raumordnung zusammenbringt. Die Präsentation dieser wird schon lange verschoben, offenbar geben sich die Lobbyisten bei ihm die Türklinke in die Hand.
Wenn die neue Raumordnung eine "windelweiche" Geschichte wird kann er sich gleich schleichen - der Herr Landesrat.