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Freiwilligenzentrum sieht sich durch Rabls Pläne in seiner Existenz bedroht

Von Erik Famler   18.Februar 2019

Das Welser Freiwilligenzentrum fürchtet um seinen Fortbestand. Der noch unter Ex-Bürgermeister Peter Koits (SP) gegründete Verein, der ehrenamtliche Helfer koordiniert, stemmt sich gegen den Einfluss der Politik. "Bürgermeister Rabl macht uns die Kompetenz streitig. Weil wir nicht so tun, wie er will, plant er eine eigene Freiwilligenagentur", behauptet Vorsitzender Wolf Dorner.

Als Verein fühle sich das Zentrum zur Unabhängigkeit verpflichtet, sagt Dorner. 2017 habe es erstmals den Versuch gegeben, die Welser Sozialreferentin und FPÖ-Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger als Vorsitzende zu installieren. Dieses Vorhaben scheiterte am Widerstand der Vereinsführung. Dorner, ein pensionierter Magistratsbediensteter und SPÖ-Funktionär, warnt vor parteipolitischer Vereinnahmung: "Mir ist schon bewusst, dass bei einem politischen Machtwechsel eine Umfärbung bis zu einem gewissen Maß notwendig ist, weil man nicht will, dass jemand dagegenarbeitet", betont der Sozialexperte. Der Verein müsse aber unabhängig bleiben, "weil er überhaupt nicht zur Magistratsstruktur passt", so Dorner wörtlich.

Finanziert wird das Freiwilligenzentrum durch die Städte Wels, Marchtrenk und das Sozialministerium. Den Löwenanteil zahlt die Stadt Wels. Im Verein sind 250 Freiwillige in 41 unterschiedlichen Projekten engagiert. Gerlinde Hochhauser organisiert als einzige Mitarbeiterin die Zuteilung der Ehrenamtlichen.

Dass sich das Freiwilligenzentrum auch in der Asylbetreuung engagiert, könnte ein Grund für den bisher missglückten Zugriff auf den Verein durch die FPÖ sein. Bürgermeister Rabl stellt das Zerwürfnis naturgemäß ganz anders dar: "Das Freiwilligenzentrum leistet hervorragende Arbeit und bekommt weiterhin unsere volle Unterstützung. Dorner und seine Leute sind aber nur im Sozialbereich tätig. Anders ist es bei Sport, Kultur, Feuerwehr, Rettung und der Palliativbetreuung. Diese Bereiche werden derzeit gar nicht betreut." Die Schaffung einer Koordinationsstelle gehe außerdem auf eine FH-Sozialstudie zurück. Nicht wahr sei, dass die Sozialreferentin Vereinsvorsitzende werden wollte: "Es ging bei ihr lediglich um einen Sitz im Vorstand."

Die geplante Installierung einer Freiwilligenagentur am Magistrat belastet das Koalitionsklima. VP-Stadtparteiobmann Peter Csar lehnt Parallelstrukturen ab und zeigte Rabl im Stadtsenat die kalte Schulter: "Ich sehe nicht ein, dass am Magistrat Dienstposten geschaffen werden, wenn der Verein gute Arbeit leistet."

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29. März 2024