Freie Praxis geht ans Marchtrenker Ärztezentrum

Mit 1. Oktober trat der Marchtrenker Allgemeinmediziner Harald Berger in den Ruhestand. Trotz Initiativen der Stadtgemeinde konnte die offene Stelle noch nicht nachbesetzt werden: "Weder die Ärztekammer noch die Österreichische Gesundheitskasse konnte bis zum heutigen Tag einen Nachfolger präsentieren", erklärte Bürgermeister Paul Mahr (SPÖ) in einer aktuellen Aussendung.

Neu ist, dass die Stelle mit großer Wahrscheinlichkeit ins Marchtrenker Ärztezentrum wandert: "Wir sind uns zu 99 Prozent einig", verrät Betreiber Ronald Ecker auf Anfrage. Beim Nachfolger von Harald Berger handelt es sich um einen jungen Arzt, dessen Namen der Chef des Marchtrenker PVZ noch für sich behalten will: "Weil noch nichts unterschrieben ist und es bei seinem Arbeitgeber noch etwas zu regeln gibt", wie der PVZ-Chef.

Erst kürzlich wurde das PVZ von der Gesundheitskasse um eine halbe Arztstelle aufgestockt. Nach Übernahme der freien Praxis von Dr. Berger würde das Ärztezentrum ab nächstem Jahr vier Vollzeitäquivalente anbieten: "Von den Köpfen her werden dann fünf Ärzte sein. Unser Gebäude ist damit voll", betont Ecker.

Während anderswo die Primärversorgungszentren nicht aus den Startlöchern kommen, oder wie in Sierning-Neuzeug Streit unter den Beteiligten ausbricht, gilt das Marchtrenker Ärztezentrum als landesweites Best-Practice-Modell. Neben der ärztlichen Versorgung bietet das PVZ zusätzliche Bereiche wie Diätologie, Physio-, Ergo- und Psychotherapie an. Ecker rechnet mit rund 2500 zusätzlichen Patienten, die nach der Pensionierung von Harald Berger ins Marchtrenker PVZ kommen werden: "Viele sind schon bei uns gelandet, weil sie ahnen, dass wir die offene Stelle bekommen." (fam)