"Fließwasser-Retter" bei der Welser Feuerwehr
WELS. Premiere: Neun Feuerwehrmänner haben die mehrtägige Sonderausbildung absolviert.
Auf der Traun spielt es sich vor allem in der warmen Jahreszeit ab, hier sind neben Schwimmern auch Ruderer, Kajak- und Schlauchbootfahrer sowie Stand-up-Paddler unterwegs. Das birgt natürlich Gefahren. Für Einsätze auf der Traun oder Bächen wie dem Mühlbach wurden jetzt neun Feuerwehrmänner der Feuerwehr Wels speziell geschult, um in Not geratene Menschen zu retten.
"Während die Taucher meist in stehenden Gewässern und naturgemäß unter der Oberfläche arbeiten, muss der Fließwasser-Retter mit ganz anderen Voraussetzungen klarkommen", sagt Tauchgruppenleiter Stephan Fritsch, der die Ausbildung absolviert hat. Schwerpunkte sind Seil- und Knotenkunde, Wurftechnik der Leine und, besonders wichtig, das "Lesen" des Wassers. Jedes Gewässer hat seine Eigenarten, abhängig von der Strömung, der gerade aktuellen Wassermenge und dem Gelände.
"Über 90 Prozent der Einsätze am Wasser finden an der Oberfläche statt", erklärt Kommandant Roland Weber. "Dadurch war es uns wichtig, den eingesetzten Feuerwehrkräften eine profunde Ausbildung anzubieten." Dieser Sonderdienst sei noch ein Novum bei den Feuerwehren in Oberösterreich. Einen weiteren Einsatzschwerpunkt, neben den natürlichen Gewässern, bilden auch überschwemmte Gebiete nach schweren Unwettern.
Der Großteil der Welser Absolventen war schon bisher Feuerwehrtaucher und/oder Schiffsführer. Die körperliche Fitness, das Besitzen des Rettungsschwimmerabzeichens, lösungsorientiertes Arbeiten und Improvisationstalent sind wichtige Voraussetzungen.