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Eschentriebsterben in den Traunauen bringt Spaziergänger in Lebensgefahr

Von Erik Famler, 19. Februar 2020, 11:30 Uhr
Florian Fritsch
Waldbesitzer Florian Fritsch bangt um seinen Baumbestand. Bild: fam

WELS. Waldbesitzer Florian Fritsch muss zusehen, wie 20 Prozent seiner Bäume kaputtgehen.

Das Sturmtief "Sabine" hat in der Vorwoche in den Welser Traunauen und auf dem Reinberg massive Schäden verursacht. Einer der Hauptbetroffenen des aktuellen Sturmschadens ist der Pharmaunternehmer und Waldbesitzer Florian Fritsch, der in der Au rund 50 Hektar Forstbestand sein Eigen nennt. "Ich hatte am Wochenende wieder viel Arbeit mit dem Aufräumen. Ich bin zweimal sechs Stunden auf dem Gerät gesessen."

Für Fritsch sind das Hauptproblem nicht die immer häufiger werdenden Stürme: "Vor rund drei Jahren hat das Eschentriebsterben begonnen. Plötzlich sind Bäume umgestürzt, die noch im Jahr davor gesund wirkten." Auf Gehwegen hat der Unternehmer inzwischen Tafeln angebracht, die Spaziergänger vor herabfallendem Totholz warnen sollen. "Ich habe vor kurzem erlebt, wie eine 30 Meter hohe Esche hinter mir einfach umgefallen ist. Die hätte mich locker erschlagen können. Es war zu diesem Zeitpunkt windstill", erinnert sich der Waldbesitzer.

Entlang der Bundesstraße 1 zwischen Volvo Scheinecker und Wirt am Berg hat Fritsch zuletzt dutzende Bäume am Straßenrand umgeschnitten: "Wenn dort ein Baum auf die Straße oder auf ein Fahrzeug fällt, stehe ich in der Haftung", rechtfertigt Fritsch das Entfernen von scheinbar gesundem Waldbestand.

Jeder fünfte Baum eine Esche

Als Nebenerwerbsforstwirt ist der Pharmaunternehmer bereits leidgeprüft. 2007 wütete Sturm "Kyrill" auch in seinen Latifundien und machte dort acht Hektar Nadelwald dem Erdboden gleich. "Seither habe ich 33.000 Bäume aufgeforstet, darunter auch tausende Eschen", betont Fritsch. In seinen Wäldern ist jeder fünfte Baum eine Esche: "Ich betreibe die Forstwirtschaft als Ausgleich zu meinem Beruf. Für jemanden, der davon leben muss, ist das Eschensterben eine Katastrophe." Auf den Stämmen, besonders jenen, wo das Eschentriebsterben seine Spuren hinterließ, bleiben viele Forstwirte sitzen.

Zurück zu Sturm "Sabine", der auch am Reinberg erhebliche Schäden hinterließ. "Wir haben schon am Donnerstag begonnen, das Gröbste zu beseitigen. Rund eine Woche werden wir für die Arbeiten noch benötigen", sagt Erwin Kröpl, zuständiger Abteilungsleiter am Magistrat. Dominik Eder, Vorarbeiter der Welser Stadtgärtnerei, war in den vergangenen Tagen zwecks Sturmschadenbeseitigung mit mehreren Partien unterwegs. So blockierte am Reinberg unterhalb der Marienwarte eine große Esche einen Gehweg. Zu Eders Überraschung war der entwurzelte Baum kerngesund.

Passanten meldeten Schäden

Auf die Schäden am Reinberg wurde die Stadtgärtnerei von Passanten aufmerksam gemacht: "Wir sind immer froh und dankbar, wenn uns etwas gemeldet wird, weil wir nicht die Kapazitäten haben, um jemanden für Kontrollgänge abzustellen", betont Kröpl.

Die häufiger werdenden Stürme sind auch für die Welser Feuerwehr eine Herausforderung. Wie berichtet, hatte Sturmtief "Sabine" in der Vorwoche insgesamt 22 Einsätze zur Folge.

Der Großteil der Aufräumarbeiten galt umgestürzten Bäumen, die Gehsteige und Fahrbahnen blockierten.

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Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
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6  Kommentare
6  Kommentare
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PepiZwirn (43 Kommentare)
am 20.02.2020 07:47

Ein Waldbesitzer, der Bäume stehen lässt, von denen eine Gefahr für Spaziergänger ausgeht! Kein kritisches Wort dazu?

Der freie Zutritt ist im Forstgesetz § 33 geregelt. Da wird Herr Fritsch die Säge in die Hand nehmen müssen! Wenn er das nicht kann und kranke Bäume nicht erkennt, dürfte er sich gar keinen Wald kaufen.

Da befindet er sich zwar in guter Gesellschaft reicher Welser Bürger, die ihr Geld in in landwirtschaftlichen Grund anlegen. Sie haben zwar keine Ahnung davon, treiben aber für Landwirte, die davon leben müssen, in die Grundstückspreise in astronomische Höhen.

Ein Gartenamt, dass kein Personal für die Beobachtung der Wälder hat. Für Blumentröge aber schon? Da läuft doch was blau an! Personal einsparen am falschen Platz! Es gibt Hauptaufgaben und Nebenaufgaben. Da müssen die richtigen Prioritäten gesetzt werden.

Und dann eine Zeitung, die den Reichen und Mächtigen den Bauch pinselt, statt auf Missstände hinzuweisen. Traurig für WELS!

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Scotiella (523 Kommentare)
am 19.02.2020 19:36

Der gute Herr FF hat Botanikunterricht in seinem Grundstudium genossen, aber leider keine forstliche Ausbildung. Die Probleme mit den Eschen sind ja nichts Neues. Er ist ein erfolgreicher Pharmazeut, aber ich denke er sollte sich bezüglich Waldmanagement beraten lassen. Ist keine Schande bei 30 ha jemanden zu konsultieren.

Seine Lärchen und Fichtenanpflanzungen in der Gunskirchner Au waren in keiner Weise standortgerecht, das war für Käfer und Sturm ein leichtes Fressen.
Die Bäume der Schlägerung an der B1 (Naturschutzgebiet!) lässt er hoffentlich als ökologisch wertvolles Totholz liegen.

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betterthantherest (33.670 Kommentare)
am 19.02.2020 19:19

Wie siehts eigentlich mit dem Laubholzbockkäfer aus?
Alles im Griff?

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Joob (1.310 Kommentare)
am 19.02.2020 17:39

Hoffentlich haben die Spaziergeher, Jogger und Nordic Walkinger so viel Hirn und gehen bei Sturm nicht in den Wald, bzw. passen höllisch auf - auch nach dem Sturm ! Nicht dann wieder den Waldbesitzer für Schäden verantwortlich machen !!

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Unterhose (2.054 Kommentare)
am 19.02.2020 20:13

Wenn das nicht ein Wunschgedanke ist.

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charon (422 Kommentare)
am 19.02.2020 11:46

Auch im Linzer Auwald an der Traun, von der Traunwehr abwärts bie Ebelsberg, fallen und liegen die Eschen wie Mikadostäbvhen kreuz und quer.

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