Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Erst geschlagen, dann entlassen - AK erstritt 6000 Euro für Opfer

Von nachrichten.at, 14. Mai 2023, 17:48 Uhr
Erst von Vorgesetztem geschlagen, dann entlassen
AK-Präsident Stangl rät allen Betroffenen, sich in Fällen von Diskriminierung und Gewalt umgehend an ihre AK zu wenden. Bild: VOLKER WEIHBOLD

WELS-LAND. Schichtleiter wurde handgreiflich, die Arbeiterkammer erstritt fast 6000 Euro für das Opfer.

Der Übergriff ereignete sich in der Niederlassung eines Speditionsbetriebes im Bezirk Wels-Land: Ein Schichtleiter erteilte einem Lagerarbeiter einen neuen Arbeitsauftrag. Als dieser entgegnete, dass er diesen in der vorgegebenen Zeit nicht mehr schaffen würde, entbrannte ein Streit und der Vorgesetzte schlug dem Arbeiter mit der Hand ins Gesicht.

Prellungen an Kiefer und Kopf

Der Mann ging umgehend ins Krankenhaus, wo Prellungen an Kiefer und Kopf festgestellt wurden. Doch damit nicht genug: Am übernächsten Tag flatterte dem Arbeiter die Kündigung ins Haus – nicht aber dem Angreifer. "Aufgrund des Vorfalls beenden wir das Dienstverhältnis fristlos", hieß es in dem knappen Schreiben. Völlig verständnislos wandte sich der zuerst geohrfeigte und dann entlassene Mann an die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK). Die AK-Rechtsexpertin forderte den Betrieb auf, offene Ansprüche nach der unberechtigten Entlassung nachzuzahlen. Konkret ging es um das aliquote Weihnachtsgeld und eine Kündigungsentschädigung.

Die Firma widersprach und gab an, dass der Mann Pflichtverletzungen begangen habe, indem er etwa unbefugt die Arbeitsstelle verlassen und ein Werkzeug von sich weggeworfen habe.

Polizeiliche Ermittlungen

Der Angegriffene hatte allerdings auch eine Anzeige bei der Polizei gemacht. In den darauffolgenden Ermittlungen gestand der Schichtleiter, den Mann geschubst und geschlagen zu haben. Dabei versuchte er, sich zu rechtfertigen: "Es war ein stressiger Tag und ich bin etwas lauter geworden." Auch Zeugenaussagen und Videoaufzeichnungen bestätigten, dass sich der Lagerarbeiter nicht schuldhaft verhalten hatte.

Sämtliche Beschuldigungen, mit der die Firma die Entlassung rechtfertigen wollte, erwiesen sich somit als haltlos. Der Betrieb musste die offenen Zahlungen nach der ungerechtfertigten Entlassung in der Höhe von 5973 Euro zahlen.

Die AK rät allen Betroffenen, sich bei Diskriminierung und Gewalt umgehend an die AK zu wenden. Bei Angriffen sollte man diese möglichst genau dokumentieren, Zeugen beiziehen und – falls vorhanden – den Betriebsrat informieren.

mehr aus Wels

Vom Deutschkurs in den Job: Zuwanderer nützten ihre Chance

26-Jähriger kracht bei Grieskirchen mit Auto in Sattelanhänger: schwer verletzt

Bruckners Briefe an den Urgroßvater: "Wir hüten sie wie einen Goldschatz"

Judo-Nachwuchs holte Gold, Silber und Bronze

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Juni2013 (9.841 Kommentare)
am 14.05.2023 20:46

Warum wird diese Firma, bei welcher eine derartig ungeheuerliche Entgleisung im Umgang mit Personal vorkommt und noch dazu versucht wird diese wegzuleugnen(wegzulügen), nicht namentlich genannt?
Bezirk Wels-Land: Wird doch nicht die große Spedition in der Nähe von Lambach sein?

lädt ...
melden
HumanBeing (1.776 Kommentare)
am 17.05.2023 06:50

Der Herr G. wurde auch anlässlich seiner Verurteilung wegen betrügerischer Krida vor Jahren von den OÖN schon mit "Samthandschuhen" behandelt. Das gilt offenbar auch für den Speditionsbetrieb. Dort war es schon mal so weit, dass die Mitarbeiter ihre Gehälter nicht zeitgerecht überwiesen bekamen. Jetzt geht man noch weiter und bezahlt sie mit Watschen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen