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Einzigartig oder abrissreif? Debatte um Denksteinhaus

Von Michaela Krenn-Aichinger, 03. Dezember 2020, 11:29 Uhr
Anstelle des Denksteinhauses ist ein Wohn- und Geschäftskomplex geplant.

Initiative Denkmalschutz appelliert an die Stadt, das alte Bahnhofsgebäude zu erhalten

WELS. Erneut ist eine Debatte um die Erhaltung des Denksteinhauses in der Bahnhofstraße entbrannt. Gestern meldete sich dazu Markus Landerer von der  Initiative Denkmalschutz Wien zu Wort und fordert, dass die Stadt Wels ihre Verantwortung für ihr historisches Stadtbild wahrnehmen solle, und appelliert, das einzigartige ehemalige Bahnhofsgebäude zu bewahren.

Das Haus aus dem Jahr 1836 war Bahnhof der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Wels–Gmunden und hatte eine besondere architektonische Lösung mit zwei Durchfahrten für die Eisenbahn. Das Bundesdenkmalamt hat allerdings die Unterschutzstellung abgelehnt. Markus Jungwirth, Geschäftsführer der IMAG Immobilien mit Sitz in Pasching, plant anstelle des Denksteinhauses an der Ecke Bahnhofstraße/Kaiser-Josef-Platz einen Wohn- und Geschäftskomplex.

Für den Erhalt spricht sich auch der Österreichische Denkmalrat für das kulturelle Erbe von Industrie und Technik (TICCIH) aus. „Ein Abbruch des Denksteinhauses wäre ein Verlust für die Wurzeln der Identität der Stadt als Mobilitätsdrehscheibe im oberösterreichischen Zentralraum mit europäischer Ausstrahlung“, sagt Günter Dinhobl von TICCIH.

Auch der Welser Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer (SP) ist gegen den Abriss und regt an, das ehemalige Bahnhofsgebäude der Pferdeeisenbahn in die Planung des Kaiser-Josef-Platzes zu integrieren. „Die Stadt hat Verantwortung für ihr kulturelles Erbe und kann sich nicht einfach wegdrehen“, betont er.

Aber ist der Zug mit dem Verkauf des Gebäudes nicht längst abgefahren? Dazu Reindl-Schwaighofer: „Das Optimum wäre natürlich der Erhalt, aber auch eine architektonische Intervention wäre möglich.“ Er verweist auf das Beispiel des aktuellen Bauprojekts am Standort der ehemaligen Betten-Reiter-Filiale, wo Teile der Stadtmauer in den Neubau integriert werden sollen.

Die Grünen wünschen sich einen Runden Tisch zu den aktuellen Kontroversen rund um den Schutz alter Gebäude wie dem Denksteinhaus und der letzten Lager-Baracke in Lichtenegg, bei dem politische Vertreter, Experten und Bürger über mögliche Lösungen diskutieren sollen.

Bereits einmal, 1995, konnte nach einem Sturm der Entrüstung der drohende Abriss des Denksteinhauses abgewendet werden. Damals hatten sich der Museumsdirektor Wilhelm Rieß, der Chef des Musealvereins, Walter Aspernig, der Sprecher des Komitees zur Wiederbelebung der Pferdeeisenbahn, Heinz Schludermann, sowie der aus Pichl bei Wels stammende bekannte Schriftsteller Alois Brandstetter vehement für die Erhaltung eingesetzt. Bereits 1958 wurde der barocke Semmelturm, der zum Ensemble des Bahnhofs gehörte, unter Protest der Bevölkerung abgerissen, er musste einem Hochhaus weichen.

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Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger
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14  Kommentare
14  Kommentare
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hochhausermanfred (155 Kommentare)
am 09.12.2020 15:55

eigenartig ist jedenfalls, daß mancher Politiker sehr gerne über die Nutzung von Privateigentum siniert, das war bei der ehem. Lagerbaracke genauso, sieht stark nach Wichtigtuerei aus - leider, und ja es stimmt, viele Welser/Innen plagen ganz andere Sorgen

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Zappelphilipp (134 Kommentare)
am 09.12.2020 12:20

Wenn diese Ruine noch eine Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Bahnhofsgebäude hätte, wäre ein Nachdenken vielleicht angebracht. Aktuell erinnert nichts an ein denkmalwürdiges Gebäude. Ein „neuer Semmelturm“ nach altem Vorbild könnte das Highlight aus den 60-iger Jahren (Hochhaus) entschärfen, als Abschluss im Osten und Pendant zum alten Stadttheater.

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Klara2020 (26 Kommentare)
am 09.12.2020 00:20

Entschuldigung aber das Haus gehört doch nicht der Stadt Wels. Warum dieser Artikel? Unglaublich wenn es Menschen gibt die über privates Eigentum bestimmen. Und was soll dieser Semmelturm eigentlich? Wir haben doch wirklich andere Probleme. Ich dachte der Platz wird umgebaut? Meine Bekannte war bei diesem Prozess dabei. Also wo abgestimmt wurde über die pläne am k.j. Was ist jetzt mit dem was beschlossen wurde? Lächerliche Politik in Wels.

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MartinH (1.112 Kommentare)
am 05.12.2020 13:45

Was ich bedenklich finde ist, wie gewisse Herren über privates Eigentum reden. Es ist kein Denkmalschutz auf diesem Gebäude!! Wenn Reindl- Schweighofer jetzt von Erbe redet frage ich mich warum hat die Stadt das Haus nicht gekauft. Der Eigentümer entscheidet nicht die Stadt. Man könnte auch fordern Reindl-Schweighofer sein privates Haus abzureißen und einen Park zu machen.

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GunterKoeberl-Marthyn (17.946 Kommentare)
am 05.12.2020 11:21

In meiner Naivität würde ich noch 2 Punkte prüfen, ein Bild von der Rückseite, also der tägliche Zu- und Abgang für die Menschen, die im Semperit Hochhaus wohnen, fast eine Zumutung sich in diesen Ambiente bewegen zu müssen. Dann die Frage, ob es nicht schon einen bewilligten Bauplan für den Eigentümer gibt, denn dann ist jede Überlegung für die Katz, so wie damals die Rettung des "Urban & Garten" angedacht war und diese Rettung sogar einen Preis von Euro 1000.- beim Ideenwettbewerb einbrachte, obwohl die Baugenehmigungen bereits erteilt waren! Das ist gelebte Schizophrenie, daher gehören diese Punkte zuerst abgeklärt um berechtigte und gute Ideen noch einbringen zu können!

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Hank2705 (716 Kommentare)
am 04.12.2020 18:59

Eine Ähnlichkeit mit dem damaligen Gebäude besteht eigentlich nicht!
Siehe https://www.meinbezirk.at/wels-wels-land/c-freizeit/bei-einem-rundgang-alles-wissenswerte-ueber-den-kaiser-josef-platz-erfahren_a2223051

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albertneugebauer (2 Kommentare)
am 05.12.2020 09:06

Das Gemälde von Mandesloh entstand viel später und hier gilt die "künstlerische Freiheit" bei der Darstellung des Bahnhofsbereiches am Kaiser Josef Platz in Wels.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_August_von_Mandelsloh
Es gibt aber andere Abbildungen und Pläne auf der das heutige "Denksteinhaus" eindeutig zu erkennen ist. Beispielsweise hier:
http://www.oberegger2.org/altoesterreich/kap4.htm
Nähere Informationen und Einsichtnahme in das umfangreiche historische Bildmaterial bekommt man im Stadtarchiv Wels.

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Boika (16 Kommentare)
am 05.12.2020 11:10

Bedanke mich für die ausführliche und interessante Information!

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Hank2705 (716 Kommentare)
am 05.12.2020 11:15

Die Antwort stammt von "Hank2705".
Auf der Seite war eine Mitbenutzerin angemeldet.

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albertneugebauer (2 Kommentare)
am 04.12.2020 14:34

RICHTIGSTELLUNG:
Diese Presseaussendung wurde vom Obmann der Initiative Denkmalschutz mit Sitz in WIEN - Hr. Markus Landerer - und nicht von Albert Neugebauer aus Wels gemacht.

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echterwelser (58 Kommentare)
am 04.12.2020 10:21

vor ca. 1monat habe ich geschrieben bei dem artikel über das denksteinhaus es gehört unter denkmalschutz aber da hatte keiner interesse daran!!!!

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WelserMusiker (80 Kommentare)
am 04.12.2020 10:13

Unfassbar, wie konsequent historische Häuser in Wels durch Neubauten ersetzt werden. Aber wir fahren ja dann alle in andere Städte und bewundern dort alte Bauten. Das mag wer verstehen, ich tu's nicht.

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svoelnir (213 Kommentare)
am 04.12.2020 08:58

Kleine Richtigstellung: Anstelle des Semmelturmes enstand kein Hochhaus, sondern ein öffentliches Klo!!
Der Abriss des Denksteinhauses würde nur wieder beweisen, welchen Stellenwert das Stadtbild im Allgemeinen und historische Gebäude im Besonderen in Wels haben.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.218 Kommentare)
am 06.12.2020 14:53

Schade, ich kannte den Semmelturm nicht mehr. Aber er war ein schönes Pendant zum E-Werk-Gebäude gegenüber.

Mit Abriss des Pferdebahnhofs wuchern dann die häßlichen Betonbunker aus der Bahnhofsstraße endgültig in den KJ.

Der Vorschlag eines SP-Gemeinderats, den Semmelturm wiederaufzubauen hätte seinen Charme!

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