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Einbahn-Öffnung als eine unendliche Geschichte

Von Friedrich M. Müller, 15. April 2019, 05:47 Uhr
Die Idee, die Einbahn Eisenhowerstraße zu öffnen, wird seit Jahrzehnten debattiert
Saunakreuzung ist einer der Knackpunkte. Bild: Lauber

WELS. Im Oktober 2016 stimmten 63,5 Prozent der Welser für die Öffnung der Eisenhowerstraße – Votum bislang folgenlos.

Verkehrspolitik ist ein heißes Eisen, das Volksvertreter aus verständlichen Gründen nur ungern anfassen: Irgendwer ist immer dagegen. Das ist auch der Grund, weshalb die Öffnung der Einbahn im Verlauf der Bundesstraße 1 (Eisenhowerstraße) seit Jahrzehnten debattiert, aber nicht umgesetzt wurde. Vor zweieinhalb Jahren gab es bei der Bürgerbefragung sogar ein klares Votum dafür.

Grün-Gemeinderat Walter Teubl verliert nun die Geduld. Er sagt: "Wir haben am 28. März 2011 im Gemeinderat die Öffnung der Einbahn eingebracht – seither werden wir vertröstet. Auch was die Machbarkeitssstudie zur Einbahnöffnung betrifft."

Rupert Doblhammer von der Stadtplanung sagt: "Die Messungen durch zwei technische Büros waren sehr umfangreich, weil wir auch hochrechnen ließen, ob durch die Einbahn-Öffnung Verkehr von der Autobahn ins Stadtzentrum verlagert wird." Damit sei nicht zu rechnen, allerdings würde das Linksabbiegen unmöglich werden, es verzögere den Verkehrsfluss. Knackpunkte seien Römerwall- und Saunakreuzung, weil Prognosen bis 2035 davon ausgehen, dass der Verkehr weiter zunimmt. Damit könnte es zu Stoßzeiten zu Staus kommen.

Für den Magistratsmitarbeiter ist die Arbeit getan: "Nun muss die Politik eine strategische Linie vorgeben, Haltung zeigen."

 

Die Idee, die Einbahn Eisenhowerstraße zu öffnen, wird seit Jahrzehnten debattiert

Mai 1989: Der Grazer Generalverkehrsplaner Hubert Rinderer will bei seinem Innenstadt-Verkehrskonzept Tempo 30 einführen und viele Einbahnen auflösen – unter anderem die Eisenhowerstraße. Hans Bachler (ÖVP) ist damals Verkehrsstadtrat. Er sieht sich heftigen Protesten der Bewohner gegenüber, die eine enorme Verkehrszunahme befürchten.

Juli 1996: Der Verkehrsstadtrat heißt Bernhard Wieser (FPÖ), die Öffnung der Einbahn ist auch für ihn Thema, dem er so begegnet: „Das ist Blödsinn: Jedem Menschen, der denken kann, ist klar, dass es unmöglich ist, die Eisenhowerstraße im Gegenverkehr zu führen. Solange ich zuständig bin, wird sich nichts ändern.“

Juni 2004: Ein neues Verkehrskonzept für die Welser Innenstadt soll in Auftrag gegeben werden – unter Verkehrsstadtrat Roland Strassl (ÖVP): Noch bevor das Konzept im September ausgeschrieben wird, steht unmissverständlich fest: „Die Verkehrsführung in der Eisenhowerstraße steht nicht zur Debatte.“

März 2006: Der Welser Verkehrsplaner Joachim Kleiner stellt sein Konzept vor, bei dem – wenig überraschend – die Einbahn-Öffnung verworfen wurde: „Linksabbiegen in die Bahnhofstraße ist unmöglich, mehr Verkehr auf der Schubertstraße eine Folge.“

März 2011: Die Grünen fordern im Gemeinderat mit Initiativantrag die „Öffnung der Einbahn“. Das Thema wird an den Verkehrsausschuss verwiesen und dort abgelehnt – bei einer Gegenstimme der Grünen, bei zwei Enthaltungen von ÖVP-Mandataren.

Mai 2016: Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner (SPÖ) verkündet im Ausschuss: „Die Techniker sagen, die Öffnung der Eisenhowerstraße ist möglich.“

Oktober 2016: Die Welser sind bei einer Bürgerbefragung am Wort: „Soll die Einbahn Eisenhowerstraße nach einer Machbarkeitsstudie geöffnet werden?“ 63,5 Prozent antworten mit einem Ja.

Juni/November 2017: Verkehrsausschuss: Im Juni wird vertröstet: Es gebe Gespräche über Maßnahmen bei Kreuzungen mit dem Land, im November wurde eine Machbarkeitsstudie für Februar 2018 angekündigt.

Mai 2018: Kommunikationsprobleme: Die von Stadt und Land finanzierte Machbarkeitsstudie ist noch gar nicht in Auftrag gegeben worden …

Februar 2019: Die Studie liegt vor, Beamte von Stadt und Land prüfen die Angaben. Mitte Mai werden Welser Politiker entscheiden, ob die Einbahn geöffnet wird. Dann liegt der Ball beim Land, das für die Eisenhowerstraße – als B1 – zuständig ist.

 

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24  Kommentare
24  Kommentare
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StefanieSuper (5.157 Kommentare)
am 15.04.2019 17:31

Das ist doch wie das Linzer Musiktheater gelaufen. Scheinheilig werden die Bürger befragt, was sie wollen und dann machen die Politiker was sie wollen. So haben wir den Salat mit unseren Straßen. Wenn man von Neustadt zur Stadtpfarrkirche will, muss man einen Umweg über die Bahnhofstraße machen und dann durch die Bummelzone der Pfarrgasse, um dann die Stadtpfarrkirche nach einem Parkplatz umrunden zu dürfen. Wenn man zum Magistrat am Stadtplatz will, geht die Reise noch weiter. Denn auch die Rablstraße - die ja auch geöffnet werden soll - ist immer noch Einbahnstraße und so kann man in Wels seine Runden drehen. Die Rablstraße wurde nicht geöffnet, da hätte die Polizei ja die Parkplätze vorm Haus verloren. Geht gar nicht! So geben wenige den Takt an und wir Bürger haben das zu schlucken viele km zusätzlich zu fahren.

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GunterKoeberl-Marthyn (17.943 Kommentare)
am 15.04.2019 16:29

Nehmen wir die Freitag Demonstrationen der Jugend endlich ernst! Mit der ASFINAG muss eine politische Verhandlungen aufgenommen werden, sämtliche "Stadtautobahnen" in ganz Österreich, die zugleich eine Umfahrung bilden, wie Linz, Salzburg und Wels, müssen "Vignettenfrei" werden, damit der Verkehr aus der jeweiligen Stadt genommen werden kann! Jedes "Zweitauto" hat keine Vignette! Ich vermute, die Eisenhowerstrasse hat bereits genug Lärm und eine schlechte Luftqualität, dass eine Gegenverkehr das nur noch verschlechtern würde oder gar nicht mehr zugelassen werden kann! Ich bin kein Experte und füge mich der Entscheidung, ich mache nur einen Vorschlag aus meiner Naivität, weg mit der Vignettenpflicht auf Stadtumfahrungen, denn wir zahlen dann die Strafen, wenn wir unsere Klimaziele nicht erreichen und schneiden uns selber in den Finger!

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Maierge (19 Kommentare)
am 15.04.2019 15:16

Mit der Öffnung der Eisenhowerstrasse wird eine schnelle West Ost
Verbindung, die nur mehr Verkehr anzieht. Wels hat eine Stadt Autobahn und eine Ost Tangente. Das sollte reichen. Wer schnell
durch die Stadt will, soll die Autobahn benützen.

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 15.04.2019 13:54

Wichtig in Wels:
die stadtauswärts führenden Straßen möglichst breit und mit grüner Welle ausstatten.

Damit man diesen Ort des Schauderns möglichst schnell verlassen kann.

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mobilstation (622 Kommentare)
am 15.04.2019 13:24

Insider kennen die Gründe warum die Eisenhowerstraße bis heute nicht geöffnet wurde. 2004 (!) wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die ein Salzburger Büro durchführte. DI Gert Römer wunderte sich nur, dass der Auftrag damit verbunden war, die Eisenhowerstraße als Einbahn nicht zu verändern. Der Auftragnehmer hätte sogar die Änderung der Verkehrswege geprüft und eine Öffnung als möglich erachtet. Anrainer und auch der Busbetreiber hatten sich durchgesetzt. Die Straße gehört endlich geöffnet, aber zugleich die Buszentrale vor dem Hauptbahnhof (Ostteil) installiert. Alles wäre möglich, nur der Wille fehlte bisher. Dazu: Geradezu lächerlich ist die Tatsache, dass ein Nicht-Insider auf der Salzburger Straße stadteinwärts fährt und an der sogenannten Sauna-Kreuzung ein großes Schild Richtung Pichl sieht. Wer aber rechts abbiegt wird mit einer Einbahn-Regelung verwirrt. So wie bei der Einfahrt in die KJ-Garage von Osten, die man nur nach Westen wieder verlassen kann.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.04.2019 13:17

die Verkehrsplaner sind heutzutage nicht mehr fähig zu planen, da sie den Autos den Vorrang geben statt dem GESAMTVERKEHR !!!

Sie sollten mal nach Utrecht fahren und den früheren Verkehrsplaner befragen wie Er es fertig gebracht hat Problemen zu lösen zwinkern
oder nach Karlsruhe .

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( Kommentare)
am 15.04.2019 14:52

oder nach Stuttgart, oder Kathmandu, oder Sydney, oder Paris als Stadt wurde von der Evolution geflissentlich verschont.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.04.2019 13:13

die Verkehrsplaner sind heutzutage nicht mehr fähig zu planen, da sie den Autos den Vorrang geben statt dem GESAMTVERKEHR !!!

Sie sollten mal nach Utrecht fahren und den früheren Verkehrsplaner befragen wie Er es fertig gebracht hat Problemen zu lösen zwinkern
oder nach Karlsruhe .

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tramway (663 Kommentare)
am 15.04.2019 11:30

Nur noch 17 externe Gutachten, acht Studien und 3 Bürgerbefragungen und die Zuständigen werden handeln.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 15.04.2019 09:38

Bei einer Öffnung der Eisenhowerstraße würde es zu langen Rückstaus Richtung Römerwall kommen un den Verkehrsfluß enorm behindern.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 15.04.2019 10:13

nicht nur der
.
man muss dann das Abbiegen in Richtung Bahnhofsstraße Süd verbieten bzw die Einbahn umdrehen usw
.
dann was dann "verkehrt" durch die Eisenhowerstraße fährt und dann nach links abbiegen will am Römerwall ahhh
.
die Ampeln ändern, umpinseln ginge in der Theorie, in der Praxis wird das einen Verkehrskollaps bedeuten und dann neue Strecken durch Wohngebiete mit ausweichen
.
ohne größere bauliche Änderungen wird es schlicht unmöglich sein, dann sind wir bei der alten Frage wer zahlt den Spaß

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 15.04.2019 12:28

Ganz richtig. An die ostwärts Fahrenden habe ich gar nicht gedacht. Ein Chaos erster Güte würde entstehen.Aber die Grünen denken (ticken) eben anders.

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MartinH (1.112 Kommentare)
am 15.04.2019 13:47

Wenn die Roseggerstraße auch geöffnet wird fährt keiner von der Neustadt der Richtung Innenstadt möchte über die Eisenhowerstraße!

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MartinH (1.112 Kommentare)
am 15.04.2019 09:14

Das der Verkehr bis 2035 steigt?? Keiner weiß, ob wir uns ein Auto in 15 Jahren überhaupt noch leisten können. Vor 15 Jahren haben wenige die Öffis benutzt - heute sieht es schon anders aus. Wenn eines klar ist - dann, dass der Verkehr derzeit massiv im Wandel ist!

Die Öffnung ist mehr als überfällig!

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ob-servierer (4.485 Kommentare)
am 15.04.2019 10:58

+

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Radio_Eriwan (645 Kommentare)
am 15.04.2019 08:02

Die Partei der direkten Demokratie schert sich einen Dreck um die Wünsche der Menschen.
Wir haben bei uns in der Freistädter Straße auch für eine Kurparkzone gestimmt, geschehen ist in den letzten zwei Jahren nichts. Zuständig: Markus Hain, FPÖ sowie der Büroleiter, der den Idenditären spendet und ab und zu auf einer Demo selbiger zu sehen ist.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 15.04.2019 08:51

sich was wünschen und etwas realisieren sind halt 2 unterschiedliche Paar Schuhe
.
durch die Einbahn sind die Ampelschaltungen relativ einfach, wenn da Verkehr in die Gegenrichtung dazukommt wird das Linksabbiegen plötzlich zum riesigen Problem und genauso die Querstraßen
.
wahrscheinlich müsste man sowohl bei der Römerwall alsauch Saunakreuzung eine Unterführung bauen (1+1) das der Geradeausverkehr unter der Kreuzung durchfahren kann und man oben dann den Querverkehr und die Abbieger macht, Platz wäre da, kostet nur etwas

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 15.04.2019 14:22

Warum sollte bei der Saunakreuzung eine Unterführung notwendig sein? 2 Spuren vor der Ampel, eine für Linksabbieger und eine Geradeaus und fertig. Auch beim Römerwall sehe ich keine Notwendigkeit.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 15.04.2019 14:38

fangen wir mal an
.
bahnhofstraße süd ist jetzt ein reines links abbiegen direkt nach dem römerwall ohne Ampel wenn dann Gegenverkehr kommt riesige Probleme
.
dann folgen 2 weitere nebenstraßenkreuzungen, mit er Einbahn kann man die 2 Nebenstraßen mit römerwall und saunakreuzung einfach in serie schalten das die Rotphase genau in einer Sequenz kommt, mit Gegenverkehr nichtmehr so einfach möglich
.
dazu kommt das saunakreuzung alsauch römerwall dann eine oder mehrere zusätzliche Ampelphasen brauchen was die Wartezeit für alle bisherigen erhöht und damit die Stauwahrscheinlichkeit massiv nach oben treibt
.
es ist alles andere als einfach, möglich ja, die Chance wenn man es nur per pinseln und ampelumbau macht Staus auszulösen RIESIG und die neuen Staus produzieren neue Ausweichverkehre, es ist und bleibt alles anderes als einfach, ich hab mehrere Jahre in Thalheim gelebt und ich kenne die Schleichwege bzw Umwege die man fährt um der Idiotie der Masse aus dem Weg zu gehen in Wels

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( Kommentare)
am 15.04.2019 14:55

also, technisch gesehen wäre alles möglich, aber manche wollen nicht links abbiegen.

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( Kommentare)
am 15.04.2019 15:01

auch verständlich, weil das wirklich gefährlich ist, mit den Rechtsabbiegern.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 15.04.2019 15:09

es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, wenn eine Straße breiter als 8m ist kann man 2 oder mehr Spuren markieren und auch die Richtung der Spuren festlegen
.
aber zusätzliche Spuren oder eine Änderung der Fahrtrichtungen heißt nicht das der Gesammtverkehr besser wird, das ganze hat sogar einen Fachbegriff: "Braess-Paradoxon", eine zusätzliche Straße kann zu mehr Stau führen, genauso wie eine Straßensperre zu weniger Stau führen kann, alles schon passiert, deswegen ist eine sinnvolle Planung in dem Kontext sehr wichtig
.
man kann die Eisenhowerstraße definitiv machen, aber wie im Detail das die Verkehrssituation sich im Welser Zentrum verbessert ist ein komplett anderes Thema

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( Kommentare)
am 15.04.2019 15:25

na ja, ich bin kein Fachexperte, aber eigentlich hat es mit der Eisenhowerstrasse immer gut geklappt.

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ob-servierer (4.485 Kommentare)
am 15.04.2019 07:55

Zu viele Köche haben den Brei unwiederbringlich verdorben.
Zuerst wurde zu Tode geprüft und nun wird das beliebte und traditionelle Welser Beamten-Mikado weiterhin zelebriert: wer sich zuerst bewegt, verliert.

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