Don Camillo & Peppone: Spaß mit Hintergrund
ALKOVEN. Die Filme mit Fernandel und Gino Cervi zogen in den 1950er- und 1960er-Jahren die Massen europaweit in die Kinos, an den Theatern werden eigene Versionen immer wieder aufgeführt.
In Alkoven gibt es ab Freitag, 23. August, bis 7. September "Don Camillo und Peppone", die turbulente Komödie um den streitbaren, schlitzohrigen Pfarrer Don Camillo und seinen Kontrahenten, den kommunistischen Bürgermeister Peppone, im Kulturtreff zu sehen.
Regie geführt hat wie zuletzt in Shakespeares "Sommernachtstraum" Michael Linzner, die Hauptrollen spielen der Obmann des Amateurtheatervereins "theater.bewusst.sein", Wolfgang Frimmel, und Manfred Penninger.
"Das Stück passt in unsere polarisierende Zeit", erklärt Frimmel die Stückwahl. "Es ist lustig und hat doch einen ernsten Hintergrund." Der deutsche Autor Gerold Theobalt hat das erste Don-Camillo-Buch des italienischen Autors Giovanni Guareschi über die beiden Antipoden in der Boscaccio genannten Kommune in der Po-Ebene als Vorlage für seine Dramatisierung genommen. Seine Adaption hat in den vergangenen Jahren viele Aufführungen erlebt, auch an größeren Häusern.
Der Geistliche und der marxistische Politiker kämpfen um die Herzen der Bewohner. Als der Sohn des Ortschefs Lenin getauft werden soll, weigert sich der Pfarrer. Eine antikapitalistische Demonstration funktioniert er zur Prozession um. Beide halten an ihren Dogmen fest, Don Camillo hat als Berater den am Kreuz hängenden Jesus, den er immer wieder aufsucht.
Guareschi hat die Situation im Italien der 1950er Jahre satirisch überzeichnet, aber auf den Punkt gebracht. Im tiefkatholischen Italien, in dem es traditionell große Unterschiede zwischen Arm und Reich gab, hatte die Kirche eine dominante Stellung. Große Städte und Regionen (etwa die Toscana), aber auch kleine Orte wurden von atheistischen Vertretern des PCI, der Kommunistischen Partei Italiens, regiert. Die Kommunisten hielten zwar an vielen Glaubenssätzen von Marx und Lenin fest, in der Realität mussten sie aber Politik machen wie Sozialdemokraten. Was sie nach dem Ende des Kommunismus auch wurden.
Mafia statt Ideologiestreit
Von einer italienischen Krankheit blieb auch die Linke nicht frei: der Infiltration durch die Mafia. Im Vorjahr musste der linksdemokratische Bürgermeister von Brescello in der Emilia Romagna, jener Gemeinde, in der die Don-Camillo-Filme gedreht wurden, wegen Begünstigung eines dort ansässigen Bosses der ’Ndrangheta genannten kalabrischen Mafia gehen.
Premiere ist am Freitag, 23. August, 20 Uhr; weitere Termine: 25. August, um 17 Uhr, 30. und 31. August, 20 Uhr, 6. und 7. September, jeweils um 20 Uhr. (ach)
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