Die Römer kommen: Zeitreise ins alte Ovilava
WELS. Am Samstag feiert Wels ein großes Römerfest in der Innenstadt
Die römischen Legionäre der Legio XV Apollinaris rüsten sich bereits für das Wochenende. Am Samstag schlägt die einzige Römergruppe Oberösterreichs aus Pram wieder ihr Lager am Zwinger beim großen Römerfest in Wels auf.
Bekannt ist die Truppe mit ihrem Centurio Walter Flotzinger für ihre authentische und historisch fundierte Darstellung des Römerlebens und detailgetreue Repliken von Rüstungen und Waffen, die sie großteils selbst hergestellt haben.
Exerzieren im Römerlager
Die Legionäre werden die Ausrüstung der römischen Soldaten sowie verschiedene Kampfformationen zeigen, sie geben Einblick in die Ausbildung der römischen Soldaten, exerzieren, schießen mit Pfeil und Bogen und führen vor, wie die Römer Katapulte eingesetzt haben. Außerdem stehen die Vermessung eines Lagerplatzes sowie eine Kriegserklärung mit Anrufung der Götter sowie ein Abend-Appell auf dem Programm.
In den Minoriten ist bei freiem Eintritt eine Sonderausstellung zu aktuellen und restaurierten Grabungsfunden zu sehen, auch der jüngste Sensationsfund, der Messergriff aus Elfenbein, der international Beachtung fand und die Verbindung der alten Römer mit China zeigt. "Elfenbein-Objekte sind auch schon deshalb besonders, weil es ein Material für Luxusgüter war. Das beweist den Reichtum der antiken Stadt Ovilava", sagt die Welser Stadtarchäologin Renate Miglbauer. Es werden geführte Rundgänge für Kinder und Erwachsene angeboten.
Aktuelle Ausgrabungsfunde
Außerdem informieren Experten über die aktuellen Ausgrabungen westlich des Lokalbahnhofes, wo inzwischen Reste von Gebäuden und ein Mosaikfußboden freigelegt wurden, sowie über die Grabungen in Aschet am Reinberg.
Am römischen Markt am Schießerhofplatz vor dem Museumseingang kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz. Die Besucher können römischen Wein aus Carnuntum und Bier, das Mitarbeiter der Fachhochschule gebraut haben, kosten. Feilgeboten werden auch Lebensmittel, die es bereits zur Römerzeit gab, und Schmuck nach antiken Vorbildern. Die Besucher können sich auch ihre eigene Münze prägen oder einem Schmied bei seiner Arbeit über die Schulter blicken.
In den Minoriten ist für Kinder außerdem eine Schreibstube eingerichtet, wo sie mit Federkiel und Tinte üben können, sie dürfen auch ein Lesezeichen aus Papyrus gestalten sowie alte römische Spiele ausprobieren.
Welser Römerfest, Samstag, 23. September, von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.