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Die FPÖ ist für SPÖ-Bürgermeister unverzichtbar

Von Erik Famler und Friedrich M. Müller   22.Mai 2019

Die Ibiza-gebeutelten Freiheitlichen sind in vielen Gemeinden willkommene Mehrheitsbeschaffer. In Lambach sind sie für SPÖ-Bürgermeister Klaus Hubmayer geradezu unverzichtbar: "Was in Wien passiert, muss ich zur Kenntnis nehmen. Ich kann aber in Lambach keinen Stillstand riskieren", sagt Hubmayer auf die Frage, ob er mit der Gemeinde-FPÖ weiterregieren werde.

Nach der Bürgermeisterwahl 2015 hat die Kandidatur des Gemeindebediensteten die regierende Ortschefin Christine Oberndorfer (ÖVP) den Job gekostet. In der Folge verweigerte die Volkspartei Hubmayer die Zusammenarbeit. Ohne FPÖ wäre er aufgeschmissen.

Dennoch kann sich der Bürgermeister eine Spitze gegen seinen inoffiziellen Bündnispartner ("Es gibt kein Bündnis" – Zitat Hubmayer) nicht verkneifen: "Der FPÖ-Vizebürgermeister ist lieber Radfahren", seufzt der Ortschef. Wie berichtet, fährt Hans Gibitz derzeit entlang der Donau vom Ursprung in Süddeutschland bis nach Rumänien ans Schwarze Meer.

Fremde Hilfe wie Hubmayer muss auch Stadl-Pauras Bürgermeister Christian Popp (FPÖ) erbitten. Unterstützt wird er bei strittigen Beschlüssen von schwarzer Seite: "Früher waren es die Blauen, die gegen alles gestimmt haben. Jetzt haben sie nur noch uns", betont ÖVP-Gemeindevorstand Thomas Brindl, für den die Sacharbeit wichtiger ist als Parteipolitik.

Sorge um Wahlbeteiligung

Bürgermeisterin Regina Rieder (ÖVP) aus Buchkirchen hat wie viele Amtskollegen im Gemeinderat keine absolute Mehrheit. Sie hat aber die Wahl: "Ich habe weder mit der SPÖ, noch mit den Freiheitlichen ein Arbeitsübereinkommen abgeschlossen." Als Mehrheitsbeschaffer kämen beide infrage. Ihre Sorge gilt derzeit der EU-Wahl am Sonntag: "Ich befürchte eine historisch niedrige Wahlbeteiligung." Das hätten sich die vielen Mandatare, die weitgehend ehrenamtlich arbeiteten, nicht verdient.

Peter Oberlehner, ÖVP-Bezirksparteichef in Grieskirchen, merkt trotz bevorstehenden Nationalrats-Wahlkampfes in seiner Partei "eine sehr hohe Motivation" und erwartet große Unterstützung: "Das ist wie bei einer Firma: Sind viele Aufträge im Haus, heißt es laufen: Derzeit ist hohe Auftragslage."

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24. April 2024