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"Die Alten glauben immer, dass sie besser waren als die heutige Jugend"

09. Oktober 2019, 10:55 Uhr
"Die Alten glauben immer, dass sie besser waren als die heutige Jugend"
Derzeit üben Welser Panzerbesatzungen auf einem Manövergelände der deutschen Bundeswehr in der Lüneburger Heide in Niedersachsen. Bild: Zisser

WELS. Jörg Loidolt (48) aus Niederösterreich ist neuer Kommandant des Panzerbataillons 14.

Der Berufssoldat absolvierte mit Auszeichnung den zweijährigen Masterlehrgang "Militärische Führung" und befiehlt nun die in der Hessenkaserne stationierte Truppe. Ein Gespräch über Image des Heeres, Grundwehrdiener und Wünsche an die Politik.

Welser Zeitung: Seit 2015 erlebte das Heer einen Image-Wandel. Sind Sie damit zufrieden?

Loidolt: Zuletzt knickte das Image wieder ein – angesichts der politischen Debatte über unser Budget. Noch keinem Verteidigungsminister ist es gelungen, die Budgetsituation nachhaltig zu verbessern.

Worauf führen Sie das zurück?

Die Fürsprecher aus der Wirtschaft fehlen, seit in Österreich die Rüstungsindustrie abgeschafft wurde. Der Kürassier-Panzer als österreichisches Erzeugnis war ein Vorzeigeprodukt. Sein umstrittener Verkauf nach Chile und der Noricum-Skandal (in den 1980er Jahren, Anm.) waren der Branche nicht zuträglich.

Was muss getan werden, damit sich etwas ändert?

Wir müssen vermitteln, dass der Soldat die Rolle hat, die Gesellschaft zu schützen – unter Einsatz seines Lebens. Er braucht eine ordentliche Ausrüstung, denn die anderen kommen nicht mit einem Wattebausch zu uns. Ich will aber keine israelischen Verhältnisse bei uns: Dort sind viele im öffentlichen Raum bewaffnet.

Wie schaut die Zukunft der Panzer in Ihrem Bataillon aus?

Ich habe 48 Panzer, die spätestens 2022, 2023 am Ende der Nutzungsdauer sind – ihre Technik ist aus 1975. Politiker müssen jetzt entscheiden, ob wir die Nutzungsdauer bis 2035–2040 verlängern oder nicht. Dann werden völlig neue Systeme kommen, die die Deutschen und Franzosen gemeinsam entwickeln. Wir brauchen aber Personal, das bis dahin ständig mit Panzern arbeitet, damit kein Know-how verloren geht.

Es gibt weniger Präsenzdiener, sie sind auch weniger fit …

… wir haben die Leute, die wir haben: Freilich glauben die Alten immer, dass sie besser waren als die heutige Jugend. Die hat eine andere Qualität, muss anders angesprochen werden. Es gibt sportlich Aktive, auch jene aus Sportvereinen, und die anderen, die nicht mehr so bereit sind, die Komfortzone zu verlassen. Aber vielfach stellt sich in den sechs Monaten heraus, dass die Leute mehr können, als sie geglaubt haben. (müf)

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2  Kommentare
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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.294 Kommentare)
am 09.10.2019 11:32

Für mich stellt sich die grundsätzliche Frage: Brauchen wir inmitten der EU noch Panzer zur Selbstverteidigung oder haben sich nicht Bedrohungspotentiale verändert, sodass zB. Cyberabwehr (Computerspionage, Angriffe auf Versorgungsnetze...) favorisieren sollten?

Österreich hatte auch mal Kriegsmarine. Keiner braucht die mehr heute als Binnenland.

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aufnummersicher (9 Kommentare)
am 11.10.2019 21:01

Ich würde den Bericht ÖBH2030 lesen, sehr empfehlenswert!

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