Bisher kein einziger Covid-19-Fall in städtischen Seniorenheimen
WELS. Stadt erhob die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Angehörigen, um zu erkennen, wo Handlungsbedarf besteht
In den städtischen Seniorenheimen gab es seit dem Ausbruch der Corona-Krise bisher weder bei den Bewohnern noch bei Mitarbeitern einen Covid-19-Fall. "Sollte ein Verdachtsfall auftreten, wird sofort die betroffene Wohngruppe oder das Stockwerk gesperrt", sagt Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt (FP) .
Die komplette Sperre zum Höhepunkt der Krise sei für das Personal sehr belastend gewesen, "aber für die Bewohner und Angehörige war es eine menschliche Katastrophe." Josseck-Herdt präsentierte gestern gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Rabl die Ergebnisse einer Befragung von Mitarbeitern und Angehörigen, die dazu beitragen soll, Verbesserungspotenzial zu erkennen und umzusetzen.
Die Erhebung bei den Mitarbeitern fand bereits vor der Covid-19-Krise statt. 360 Fragebögen wurden an das Heimpersonal verteilt, 160 kamen zurück. Rund 91 Prozent der Mitarbeiter gaben an, von Zeit- und Leistungsdruck betroffen zu sein, schwierigen Kontakt mit Angehörigen erleben mehr als 80 Prozent. Sehr belastend ist für 73 Prozent die steigende körperliche Gewalt, etwa von Demenzkranken. "Der Beruf ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch belastend, darauf reagieren wir mit einem Projekt, das Mitarbeiter psychisch unterstützt", sagt Bürgermeister Rabl.
Trotz der belastenden Faktoren gehen rund 90 Prozent der Befragten sehr bis eher gern in die Arbeit. Der Kontakt mit älteren Menschen und das Gefühl, Sinnvolles geleistet zu haben, sind wesentliche Motivationsfaktoren.
Bei der Angehörigen-Befragung gaben fast 90 Prozent an, dass sich der Bewohner sehr wohl bis wohl und wertgeschätzt fühle. 98 Prozent würden die Einrichtung weiterempfehlen. Weiter verbessert werden soll die Kommunikation der Mitarbeiter mit den Angehörigen.
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