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Arbeit für Menschen mit Behinderung außerhalb geschützter Werkstätten

24.Februar 2020

Die 53-jährige Ernestine Floimayr räumt einmal in der Woche, gemeinsam mit vier weiteren Menschen mit Beeinträchtigung der Lebenshilfe-Werkstätte Haag, Regale im Eurospar Schlüßlberg ein. "Die Mitarbeiter dort sind nett zu mir. Auch der Kontakt mit den Kunden gefällt mir", sagt Floimayr, die die Waren akribisch nach vorne ausrichtet. Das macht sie jeden Mittwoch, wenn eine große Lieferung im Lebensmittelmarkt eintrifft. Sie ist eine von 25 Klienten mit intellektueller Beeinträchtigung, die seit Oktober 2018 in der Behinderteneinrichtung in Haag betreut werden.

Leiter Erwin Fischer bemüht sich um noch mehr Unternehmen, die den behinderten Menschen Arbeitsmöglichkeiten auch außerhalb der eigenen Werkstätte anbieten. "Für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung bietet besonders die integrative Beschäftigung die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen. Unternehmen zeigen dadurch soziale und gesellschaftliche Verantwortung und berichten von einem echten Mehrwert", sagt Fischer, der die Lebenshilfe Haag seit einem Jahr leitet. Er will Unternehmen Mut machen, eine Zusammenarbeit unverbindlich auszuprobieren und sich selbst einen Einblick zu verschaffen.

Mehr Selbstvertrauen

Außerhalb der geschützten Werkstätte einer "echten Arbeit" nachzugehen und wertgeschätzt zu werden, stärkt das Selbstvertrauen der Betroffenen. Sie bekommen eine Erfolgsprämie sowie einen Zuschlag für die geleisteten Stunden, allerdings nur in einer geringen Höhe von 92 Cent pro Stunde. Sozialeinrichtungen wie die Lebenshilfe fordern daher bereits länger ein Gehalt und regulär bezahlte Arbeit statt Taschengeld.

Neben Spar arbeitet die Lebenshilfe in der Region bereits mit dem Unternehmen MKW Kunststofftechnik in Weibern, Aircraft Kompressorenbau in Hohenzell und der Firma Obermoser in Alkoven zusammen. Übernommen werden für die Unternehmen vor allem Sortier-, Verpackungs- und Montagearbeiten. Die Zusammenarbeit ist aber noch ausbaufähig. "In der Region gibt es eine relativ große Dichte an Sozialeinrichtungen, die ebenfalls mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. Für uns als neue Einrichtung ist es deshalb etwas schwieriger", sagt Fischer, der regelmäßig Unternehmen kontaktiert. "Die Zusammenarbeit ist jedenfalls eine Win-win-Situation für beide", betont er. (krai)

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25. April 2024