Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Als ein US-Bomber vom Himmel fiel

Von OÖN, 26. Februar 2019, 03:04 Uhr
Als ein US-Bomber vom Himmel fiel
Der amerikanische Bomber zerschellte im Februar 1944 in Gaspoltshofen, nachdem zuvor die zehn Besatzungsmitglieder abgesprungen waren. Bild: privat

GASPOLTHOFEN. Der Gaspoltshofener Alois Doppelbauer erinnert an historisches Ereignis vor 75 Jahren.

Vor 75 Jahren, am 24. Februar 1944, wurde über Gaspoltshofen ein amerikanischer Bomber, eine "Flying Fortress" – B-17 –, abgeschossen. Die zehn Besatzungsmitglieder konnten mit Fallschirmen abspringen. Der Pilot George J. Verbruggen landete in Weibern, der Co-Pilot Richard W. Bartel in Gröming, Gemeinde Gaspoltshofen. Das Flugzeug zerschellte in Baumgarting bei Gaspoltshofen.

Die Besatzungsmitglieder wurden gefangen genommen und in deutsche Kriegsgefangenenlager gebracht. Der amerikanische Bomber wurde zerlegt, mit Schlitten nach Hörbach gebracht und mit der Eisenbahn abtransportiert. Trotz Bewachung und strikten Verbots gelang es der Bevölkerung, Teile des Bombers zu bergen und auf Dachböden zu lagern.

Bereits vor 20 Jahren konnte der langjährige Gaspoltshofener Hauptschuldirektor und Gemeindechronist Alois Doppelbauer (69) Kontakt zu Besatzungsmitgliedern der "Flying Fortress" aufnehmen. Die Witwe des Piloten, Lucy Verbruggen, nach der die B-17 benannt worden war, besuchte mit ihrer Tochter die Gaspoltshofener Hauptschule und brachte das Tagebuch ihres Mannes mit, in dem die Ereignisse vom Februar 1944 verzeichnet sind.

In der Hauptschule in Gaspoltshofen wurde ein Erinnerungsraum, das "Lucy-Museum", eingerichtet, das den Navigator Jesse S. Hizensky bei seinem Besuch zu Tränen rührte, als ihm ein kleiner Flügelteil übergeben wurde und er das Navigationsgerät noch einmal bedienen konnte.

Zeitzeugen berichteten

Auch die Tochter des Co-Piloten Richard W. Bartel und sein Enkel Chris Edgett mit Gattin besuchten Gaspoltshofen und nahmen einen Bericht von Richard mit, in dem es in der Übersetzung heißt: "Das gesamte Geschwader war unter so schwerem Beschuss, dass sie nur hilflos zusehen konnten, ähnlich wie im Wasser mit Haien zu schwimmen und zuzusehen wie alle gefressen werden und zu wissen, du bist der Nächste."

Beeindruckend war auch der Bericht eines Gaspoltshofener Zeitzeugen. Der Gastwirt Willi Klinger war als Schulbub dabei, wie im Wirtshaus in Jeding das Verhör mit Richard Bartel geführt wurde, nachdem er beim "Jager in Gröming" mit dem Fallschirm gelandet war. Er wurde mit einem angehaltenen Auto nach Gaspoltshofen gebracht und schließlich im heutigen Scheinhaus bis zum Abtransport in einem Militärlastwagen eingesperrt.

mehr aus Wels

BH Wels-Land beobachtet Styrol-Ausbreitung

17-jähriger Drogenlenker in entwendetem Mietauto erwischt

Chemikalien im Welser Grundwasser: Gegenmaßnahmen greifen bereits

Eine Medaille für zwei Jubiläen

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
fhbaum (33 Kommentare)
am 26.02.2019 22:00

Am 24. Februar 1944 wurden von dem angreifenden B17-Bomberverband 9 Maschinen von deutschen Jagdfliegern abgeschossen, sechs davon verteilt über Oberösterreich, 2 über dem angrenzenden Salzburg (Fuschl und Faistenau) und 1 über der Steiermark (Admont).
Alle Abstürze inkl. der Besatzungen sind im Buch "Missing in action" des österr. Bundesheeres von 2016 dokumentiert. Ein Absturz in der Nähe des Attersees wurde 2018 noch einmal wissenschaftlich aufgearbeitet.

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.589 Kommentare)
am 26.02.2019 11:55

Man könnte auch ein bisschen was dazuschreiben, was denn da am 24. Februar 1944 so passiert ist.

Angegriffen wurde Steyr (nicht Linz oder Wels ! Die sind erst später dran gekommen).
Rund um Steyr ist es zu heftigen Luftkämpfen gekommen, bei denen es auch zu "Notabwürfen" außerhalb des Zielgebiets gekommen ist.

siehe z.B. hier:
http://www.ooegeschichte.at/themen/arbeit-und-soziales/lazarettstadt-bad-hall/gang-durch-die-geschichte/der-luftschutz-und-die-bombardierung-bad-halls/

Auch östlich von Steyr sind Flieger runter gekommen. Siehe z.b. hier:
https://login.waidhofen.at/getfile/4778/3/7a-bomberabsturz-februar-1944

lädt ...
melden
antworten
restloch (2.553 Kommentare)
am 26.02.2019 21:19

für das Innviertel aktuell (hier der Artikel von Renato Schirer):

https://www.landesarchiv-ooe.at/ueber-uns/news/detail/news/neuerscheinung-mitteilungen-des-ooe-landesarchivs-band-25/

oder hier für "Oberdonau" (Monographie Gerwin Strobl, Bomben auf Oberdonau):

https://www.landesarchiv-ooe.at/bibliothek_verlag/verlagsprogramm/produktdetail/?tt_products%5Bbegin_at%5D=20&tt_products%5BbackPID%5D=65&tt_products%5Bproduct%5D=187

oder allgemein Österreich (Forschungsprojekt abgeschossene alliierte Flugzeugbesatzungen, Nicole-Melanie Goll):

https://www.hdgoe.at/goll

....und sonstige Literatur und Forschungsarbeit.

lädt ...
melden
antworten
Ernst_Grasser (1.413 Kommentare)
am 26.02.2019 10:55

Ah, die "Befreier"! Konnten die vorher wenigstens noch ihre Bombenlast auf Frauen, Gebrechliche und Kinder abwerfen?
Nicht falsch verstehen: Gut, dass Europa von den Nazis befreit wurde. Aber "Dehousing" traf ganz klar die Zivilbevölkerung!

Sorry, mir is das etwas zu romantisch im Artikel.

lädt ...
melden
antworten
contra (1.272 Kommentare)
am 26.02.2019 11:10

Die Alliierten Bomber (in diesem Fall ein B17 aus US Produktion) haben nicht Frauen und Kinder oder alte Menschen angegriffen, sondern hauptsächlich kriegswichtige Einrichtungen wie Bahnanlagen, Industrieanlagen und Raffinerien. Nachdem es noch keine gelenkten Bomben gab, wurde über dem Zielgebiet "abgeladen".
Die deutsche Luftwaffe konnte es mit der Ju 87 (Stuka) schon besser...

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 26.02.2019 14:33

Ein anderes Stichwort: Dover.

lädt ...
melden
antworten
BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 26.02.2019 17:14

Unwahr und unrichtig. Der allierte Bombenkrieg war bewusst gegen die Zivilbevölkerung gerichtet, um die Wehrkraft des deutschen Reiches zu zerstören. Stichwort Dresden, Hamburg und die Zerstörung fast aller detuschen Großstädte. Ich habe, bei aller Ablehnung des Nazi Wahns, auch kein Verständnis, dass diese "Kriegsverbrechen", zumindest aus heutiger Sicht, hier so romantisch dargestellt werden.

lädt ...
melden
antworten
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 26.02.2019 19:32

Wenn man das so stehen lässt, dann entsteht aber der Eindruck diese alliierten Bomber seien grundlos und aus heiterem Himmel über die Zivilbevölkerung hergefallen. Wenn Sie diesen Weg beschreiten, dann müssten Sie allerdings viel weiter ausholen, z.B. schon mit dem Angriff der Luftwaffe auf das wehrlose Dorf Guernika in Spanien 1937, und da geht der Reigen an Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht an den Zivilbevölkerungen der später von ihr überfallenen Länder erst los.

lädt ...
melden
antworten
BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 26.02.2019 21:42

Ja, das ist richtig und die Wehrmacht hat viele Kriegsverbrechen begangen. Es geht aber hier darum, dass man trotz der deutschen Gräueltaten nichtt auf einmal romantisierend den alliierten Bombenkrieg darstellen darf.

lädt ...
melden
antworten
restloch (2.553 Kommentare)
am 26.02.2019 22:04

Hier romantisiert doch niemand!

lädt ...
melden
antworten
Stichling (370 Kommentare)
am 26.02.2019 21:38

Danke sehr. Auf den Punkt gebracht und absolut richtig.

lädt ...
melden
antworten
restloch (2.553 Kommentare)
am 26.02.2019 21:58

Stimmt so nicht. Nur im "Altreich" wurde diese Taktik angewandt, dort wurde gezielt die Zivilbevölkerung terrorisiert. Natürlich war eine solche Attacke gegen die Zivilbevölkerung verbrecherisch, das liegt ja auf der Hand.
Es wäre auch nicht falsch zu sagen, dass die Alliierten insofern Nazimethoden anwandten, denn die Nazis hatten den Luftterror gegen die Zivilbevölkerung ja quasi erfunden.

lädt ...
melden
antworten
restloch (2.553 Kommentare)
am 26.02.2019 21:47

Ja und nein.
Die Taktik des Flächenbombardements auf explizit zivile Ziele wurde im "Altreich", nicht aber in "Oberdonau" angewandt. Es gab auch einen wesentlichen technischen Unterschied: Keine Sprengbomben, sondern Luftminen wurden abgeworfen, also Bomben, die noch in der Luft detonieren und extremen Luftdruck erzeugen, der Öffnungen in Häusern herausreißt (Fenster, Türen,...), wie auch Schindeln entfernt, sodann wurden kleine Stabbrandbomben nachgeworfen, die das Feuer in die Gebäude hineintrugen bzw. somit hineintragen konnten.

Dementsprechend war die Todesursache der zivilen Opfer dort auch Lungenriss (durch die Detonation - oder Ersticken / Verbrennen (durch entfachte, kulminierende Feuer mit Sogwirkung).

Dass eine solche Kriegsführung verbrecherisch ist, liegt auf der Hand. Dass sie zuerst von den Deutschen (Rotterdam, Warschau, Coventry) angewandt wurde, entschuldigt auch nicht.

lädt ...
melden
antworten
Nonaned (844 Kommentare)
am 26.02.2019 20:05

Ist bei jedem Krieg so, dass die Zivilisten dran glauben, leider waren viele der Zivilisten Nazis. Egal ob jung oder alt in der Partei waren sehr viele, ob aktiv oder nicht ist eine andere Sache .
Meine Großmutter sagt immer, mit den Nazis sind davongelaufen und mit den Amerikanern im Arm zurück gekommen.

lädt ...
melden
antworten
restloch (2.553 Kommentare)
am 26.02.2019 21:28

Trifft für österreich nicht zu. Die Alliierten hofften hier (völlig unbegründet) auf internen Widerstand gegen das Regime, und definierten nur Infrastruktur und Industrie als Ziele.

Am Schluss des Krieges sollte auch Bewegung am Boden unterbunden werden (aber nicht mit Bomben).

lädt ...
melden
antworten
contra (1.272 Kommentare)
am 26.02.2019 08:19

Wäre interessant gewesen ob und wenn ja, diese Sammlung besichtigt werden könnte...

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 26.02.2019 06:05

Der folgende Link zum Scheinhaus hat mit dem Artikel fast nichts zu tun.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 26.02.2019 06:03

Erwähntes Scheinhaus: › https://www.gaspoltshofen.ooe.gv.at/system/web/mapfinder.aspx?detailonr=225973610-180&menuonr=218374138&cmd=map&sprache=1

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen