Zwei Bürgerlisten gehen in Peuerbach auf Stimmenfang

Von Von Michaela Krenn-Aichinger   10.November 2017

Am 6. November vor einem Jahr haben die Peuerbacher und Bruck-Waasner für eine gemeinsame Zukunft gestimmt. In der Verwaltung wurden die Weichen für die Gemeindefusion, die mit 1. Jänner 2018 umgesetzt wird, längst gestellt. Politisch lassen sich die Parteien aber weiterhin Zeit, ihre Kandidaten für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl zu präsentieren.

Die ÖVP hat zuletzt angekündigt, ihren Spitzenkandidaten nach ihrer Klausur, die am vergangenen Wochenende stattfand, bekannt zu geben. Das wurde nun aber neuerlich verschoben. Offiziell heißt es jetzt von Parteiobmann Martin Baldinger: „Wir werden nicht wie andere schon jetzt mit dem Wahlkampf starten, sondern bis Ende des Jahres für Peuerbach arbeiten.“ Wer es wird, soll erst nach dem Jahreswechsel öffentlich werden. Die Spekulationen, ob die ÖVP noch einmal auf einen der beiden Bürgermeister, Wolfgang Oberlehner oder Peter Sattlberger, setzen oder doch ein neues Gesicht präsentieren wird, gehen also weiter.

Vor Monaten bereits seinen Wahlkampf gestartet hat Gemeindearzt Martin Gollner, der mit seiner Bürgerliste Peuerbach antreten wird. „Ich würde das Bürgermeisteramt nebenberuflich machen, das würde der Gemeinde 40.000 Euro Ersparnis bringen“, sagt der langjährige ÖVP-Gemeinderat.

Ihr Antreten bei der Gemeinderatswahl hat jetzt auch eine weitere Bürgerliste bestätigt. Sie nennt sich „Gemeinsame Zukunft Bruck-Waasen/Peuerbach“. Der elfköpfige Vorstand besteht vorwiegend aus Bruck-Waasnern. Einige von ihnen traten im Fusionsprozess als Gegner auf und kritisierten die ihrer Meinung nach zu einseitig positive Darstellung der Gemeindezusammenlegung. In den Gemeinderat einziehen wollen sie unter anderem mit den Themen Bürgernähe, Ehrlichkeit und Transparenz. Wer an der Spitze stehen wird, ist noch offen und soll ebenfalls erst nach dem Jahreswechsel öffentlich gemacht werden.

„Bürgermeister“ für vier Monate

Frühest möglicher Wahltermin ist der 15. April. Bis zur Neuwahl übernimmt ab 1. Jänner Regierungskommissär Andreas Wenzl die Amtsgeschäfte. „Ich werde natürlich in Abstimmung mit dem Beirat die Entscheidungen in dieser Zeit treffen“, sagt Wenzl. Dieser ehrenamtliche Beirat besteht aus insgesamt 14 Vorstandsmitgliedern aller Fraktionen beider Gemeinden. Der 53-jährige Prambachkirchner wurde vom Land Oberösterreich für diese Funktion bestellt. Als leitender Gemeindeprüfer der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen/Eferding ist er ein Kenner der Materie. Erste Termine mit den beiden Bürgermeistern und den Amtsleitern zur Abstimmung hat es bereits gegeben.

Andreas Wenzl, der leitende Gemeindeprüfer der BH Grieskirchen/Eferding

Martin Baldinger, der Fraktionsobmann der ÖVP will erst nach dem Jahreswechsel den Bürgermeisterkandidaten präsentieren