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Wie der „Pepi“ in der Pension ein Mundart-Dichter wurde

Von Von Clemens Thaler   06.Oktober 2010

„Mei Bua war brav, gibt nix zan sagn, i kau a weiters gar net klagn.

Nur zwoa Watschn hat a kriagt, sei ganzs Lebn, weuls noat tau hat, so war es ebn.

Kimmt er hoam legt ma a Zeignis hin, stehngan doa zwoa Fünfer drin.

Doa is passiert und i hau eahm die Ersti gschmiert.

Ih schau a weng, woas siach ih doa, a alts Zeignis vo mir wars joa.

Dös hat ma glangt, doa hat er daun die Zwoate gfangt.“

Das Gedicht „De zwoa Watschn“ ist eines der ersten Mundartgedichte, die Josef Kohlböck zu Papier gebracht hat. Der 69-jährige Welser ist ein Spätberufener: 36,5 Jahre hat er für die Österreichischen Bundesbahnen als Fahrdienstleiter gearbeitet, unter anderem auch als stellvertretender Vorstand am Welser Hauptbahnhof. Kohlböck: „Früher habe ich immer Witze erfunden. Meine Freunde haben gesagt, schreib doch mal was auf.“

Vor drei Jahren hat Kohlböck dann begonnen Mundartgedichte zu schreiben und auch in Gasthäusern aufzutreten. Sinnigerweise trägt eines seiner zwei Bücher, die er nun herausgebracht hat, den Titel „A weng lacha schadt nie!“. Alle 190 Gedichte sind allesamt lustige Mundartgedichte, die „die Leute ein bisschen erheitern sollen“.

Früher habe er Fußball gespielt und Triathlons bestritten, heute sei das Gedichte-Schreiben sein Ausgleich, sagt Kohlböck. „Ich trage immer alles frei vor. 120 der Gedichte kann ich mittlerweile auswendig. Eine schwere Krankheit hätte ihn gelehrt, dass eines ganz wichtig ist: das Leben mit Humor zu nehmen.

„Und es macht mir Spaß, die Leute zum Lachen zu bringen.“ Deshalb tritt er auch gerne bei Veranstaltungen auf, „von mir aus auch bei Scheidungen“, sagt der Welser und grinst.

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25. April 2024