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Welserin wagt in den USA Abenteuer ihres Lebens

Von Michaela Klinger, 13. August 2018, 06:36 Uhr
Welserin wagt in den USA Abenteuer ihres Lebens
Die 27-jährige Abenteurerin auf dem 4421 Meter (14.505 Fuß) hohen Mount Whitney – der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas. Bild: Krinzinger

WELS. Gisella Krinzinger hat ein klares Ziel vor Augen: Sie möchte die 4279 Kilometer des Pacific Crest Trails bewältigen.

Begonnen hat alles vergangenes Jahr mit der beiläufigen Erwähnung des Films "Wild" durch Gisella Krinzingers Schwester. In dem Streifen begibt sich eine junge Frau auf den Weg von Kalifornien nach Kanada. Seit der Veröffentlichung des Films ist die Beliebtheit des Pacific Crest Trails (PCT) gestiegen.

Auch Krinzinger wurde von der Neugier gepackt und begann, intensive Recherchen anzustellen. Im Herbst 2017 fasste sie den Entschluss, das Abenteuer zu wagen.

Einsame Reise ins Ungewisse

Ende März flog die 27-Jährige, die ihren Posten als Volksschullehrerin aufgegeben hatte, mit einem halbjährigen Visum schließlich nach Los Angeles. Krinzinger begab sich in die Wüste Kaliforniens und machte sich ohne viel Wandererfahrung auf den Weg Richtung kanadischer Grenze.

Welserin wagt in den USA Abenteuer ihres Lebens
Der Weg führt oft auch durch das Wasser. Bild: Krinzinger

"Anfangs war ich ganz allein", erzählt die Weitwanderin, "doch zum Glück bin ich bald auf Gleichgesinnte getroffen, denen ich mich anschließen konnte. Wir waren eine richtige Trail-Familie." An einem Punkt zählte die Gemeinschaft acht Mitglieder. Da aber jeder ein anderes Tempo hatte und viele nur Teile des Pfades zurücklegten, blieben am Ende nur Krinzinger und der US-Amerikaner Trevor übrig. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft.

"Das meiste, was ich an Ausrüstung geschleppt habe, waren 20 Kilo", verrät die Wanderin, "nach und nach habe ich immer mehr liegen gelassen, was ich nicht gebraucht habe. Irgendwann ging ich mit kurzer Hose im Schnee und wechselte vom Buch zum Routenplaner auf dem Handy." Auch beim Proviant wägte Krinzinger stets Gewicht und Energiegehalt ab. "Ein Apfel wiegt für die paar Kalorien, die er liefert, zu viel", sagt sie lachend. So ernährte sie sich in den letzten Monaten vor allem von Proteinriegeln und entwickelte eine Vorliebe für Erdnussbutter.

Welserin wagt in den USA Abenteuer ihres Lebens
Mit einem Kollegen beim Tanz in den Sonnenuntergang Bild: Krinzinger

Gefährliche Situationen und Ziel

Auf der Reise drohen Gefahren wie Lebensmittel- und Wasserknappheit, die Überquerung reißender Flüsse sowie Wildtiere wie der Schwarzbär. Nicht selten waren Wasserquellen versiegt und der Pfad im Schnee nicht klar zu sehen.

In die bisher brenzligste Situation geriet die 27-Jährige auf einem Pass der Sierra Nevada. Beim Abstieg verlor sie den Halt und rutschte 20 bis 30 Meter auf der harten, festgefrorenen Schneedecke ins Tal ab. Dabei zog sie sich eine schlimme Schürfwunde am Oberschenkel zu, die unaufhörlich blutete. "In der darauffolgenden Nacht war ich am Ende meiner Kräfte und nahe dran, einfach aufzugeben", verrät Krinzinger.

Welserin wagt in den USA Abenteuer ihres Lebens
Über Stock und Stein Bild: Krinzinger

Doch sie machte weiter, erklomm sogar den 4421 Meter hohen Mount Whitney und erreichte nach viereinhalb Monaten und 3467 Kilometern die Kleinstadt Cascade Locks, ihr vorläufiges Ziel.

Seit zwei Wochen befindet sich die junge Abenteurerin aufgrund der Heirat ihrer Schwester in Österreich, wo sie bis Ende August für eine Verschnaufpause bleibt. Danach möchte sie mit neuer Energie die letzten 812 Kilometer zurücklegen. "Jetzt, wo ich schon so weit gekommen bin, möchte ich den Weg unbedingt vollenden", sagt die willensstarke Welserin. Ein Ziel, das nicht viele erreichen. Im Jahr 2017 bewältigten von 3934 ambitionierten Wanderern gerade einmal 491 die gesamte Distanz.

Nach der Ankunft in Kanada möchte Krinzinger bis Oktober in den USA bleiben und spielt schon jetzt mit dem Gedanken, bald die Wanderung über den 3500 Kilometer langen Appalachian Trail an der Ostküste zu wagen.

 

Abenteuer pur

Der 2659 Meilen (4279 km) lange Pacific Crest Trail (PCT) beginnt in Campo an der Staatsgrenze Mexiko/USA im Bundesstaat Kalifornien und endet in Manning Park an der Grenze USA/Kanada in der Provinz British Columbia. Mit 4009 Metern stellt der Forester Pass beim Mount Whitney den höchsten Punkt dar, der tiefste liegt in Cascade Locks mit 43 Metern Seehöhe.

 

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18  Kommentare
18  Kommentare
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felixh (4.903 Kommentare)
am 13.08.2018 21:14

Beachtlich, aber wer zahlt den Spaß und was ist danach?

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vyrnius (5 Kommentare)
am 13.08.2018 22:54

Keine Angst, wird nicht aus Steuergeldern bezahlt... vllt. wohlhabende Familie?

Die Steuergelder werden gebraucht um für 1 Milliarde den Fuhrpark zu erneuern oder 66 Millionen als "Sonderbudget" für Kanzler und Vizekanzler

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 13.08.2018 21:01

Ich möchte die Leistung der jungen Frau gar nicht schmälern, viele steigen aber in Etappen wieder ein, wie auch hier berichtet. Dass nur 491 von 3934 Personen im Jahr 2017 das Etappenziel erreicht haben wage ich zu bezweifeln. Hier ein Hinweis der PCT:

We’d love to know exactly how many people use the Pacific Crest Trail. Probably hundreds of thousands or more than a million people use the PCT each year if we were to count every person who steps on to some section of the trail. We just don’t know and there’s no feasible way to count them all.

Trotzdem alles Gute für die letzten 812 Kilometer, in Oregon und Washington wird es bald kalt und Vorsicht "Washington is home to both grizzly bears and black bears".

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 13.08.2018 14:10

Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, so eine Entscheidung zu treffen und das dann auch durchziehen!

Gratuliere!

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 13.08.2018 08:38

Man kann jeden nur anraten, hin und wieder seine Lebenssituation zu überdenken, finanziell zurückzustecken und sich mal eine Auszeit vom Arbeitskrampf des Lebens zu nehmen.

Der Mensch arbeitet oft bis zu 70% für Dinge, welche er gar nicht bräuchte. Dafür quält er sich für lächerliche 5 Wochen Urlaub im Jahr ab . Alles zur Freude des Arbeitgebers und oftmals den Aktionären.

Menschen, die aus diesem Trott hin und wieder ausbrechen können, erleben das wirkliche Leben, Geschichten, von denen sie ihr ganzes restliches Leben zehren können.

Dagegen ist doch jeder, der wie ein Irrer in seinem Hamsterrad läuft und nur den nächsten Karriereschritt plant, irgendwie arm dran.

Noch nie war es in der Geschichte so leicht, seine Grundbedürfnisse wie Essen und Wohnen zu bestreiten, um auch etwas anderes im Leben kennenzulernen.
Aber die Neider suggerieren natürlich ständig, dass sich sogar eine Auszeit von einem lächerlichen Monat im Lebenslauf schlecht macht.

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franck (6.819 Kommentare)
am 13.08.2018 09:01

Genauso so ist es!!!
Das muss man sich nur zu denken getrauen.

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kakr (447 Kommentare)
am 13.08.2018 14:09

Nun ja, wenn ich das mal so überschlage, hat die Dame in ihrem Leben bislang etwa 5 Jahre gearbeitet. Der Rest war Schule und Studium. Ist natürlich okay - aber was, wenn jetzt jeder so dächte und sich lieber verwirklicht, also mal die Ärmel hochzukrempeln und ein wenig zu hackeln? Bislang hat die junge Dame die Allgemeinheit eigentlich nur gekostet - wäre schön, wenn sie mal ein wenig zurückbezahlen würde dadurch, dass sie das auf Kosten der Allgemeinheit erworbene Wissen an Schüler/innen weitergibt. Als Lehrerin hat sie, wenn ich richtig informiert bin, ohnehin einen Urlaubsanspruch von 15 Wochen im Jahr. Wenn das jetzt auch noch zu wenig ist, um sich zu verwirklichen, dann wirds eng werden. Ansonsten natürlich tolle Sache dieser Trail, aber ich möchte schon darauf hinweisen, dass der traurige Rest unserer Landesleute für den kargen Urlaub im Jahr arbeiten gehen muss. In diesem Sinne - happy trailing!

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Coolrunnings (2.004 Kommentare)
am 13.08.2018 17:08

absolut korrekt, aber leider beschämend wenn man sich manche Kommentare dazu hier liest...es gibt in Österreich eine wirklich ernstzunehmende Neidgesellschaft, die jeder und jedem alles neidig ist traurig
Und selbst wenn die junge Frau das ganze Abenteuer von Ihren Eltern gesponsert bekommt kann es jedem egal sein...hauptsache sie zieht das durch, denn solche Eindrücke und Erlebnisse sind nicht mit Geld aufzuwiegen und vor allem kann einem keiner diese Erfahrung wegnehmen (das können selbst die Neider gottseidank nicht)

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fai1 (5.997 Kommentare)
am 13.08.2018 20:07

@Betroffener127
es ist natürlich relativ:
was brauche ich - was brauche ich nicht.

Ich habe eine andere Einstellung:
was macht mir Spaß. Und für diesen Spaß arbeite ich gerne, weil die Arbeit verdammt viel Spaß macht - so wie z.B.: mein 4. Motorrad.

Und mit jedem - weil auch so unterschiedlich - genieße ich meine Ausfahrten.

Das ist unter anderem meine Lebensqualität - zusätzlich zu Amis mit V8 Motoren und Tauchreisen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.08.2018 07:49

ich kenne einige, die ähnliches machten und nicht deswegen zur Zeitung gingen, um in die Gazette zu kommen.
---
Trotzdem schön für die junge Frau.

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 13.08.2018 13:51

Mit diesem Kommentar sind Sie soeben in eine Zeitung gekommen (zumindest in das Forum einer Zeitung).

Man fragt sich nur, warum eigentlich?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 14.08.2018 09:27

Und Ihr Geschreibsel? ausser sinnlos?

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spoe (13.487 Kommentare)
am 13.08.2018 17:19

Trotzdem schön die junge Frau. grinsen

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Puchner196 (11 Kommentare)
am 13.08.2018 07:38

Mt.Whitney...höchster Berg der USA ?

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( Kommentare)
am 13.08.2018 16:27

Lower 48 countries, ansonsten Mt. Denali, Alaska

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 13.08.2018 06:48

Selbstfindungstrips sind IN.

Nur jeder jede kann Sich das mit 27 Jahren nicht leisten.

Die Erfahrungen wird Sie immer bei Sich tragen und die Eine oder andere Geschichte bei einem Gemeindevortrag von OÖ Nachrichten beworben ausschlachten.

Wenn Du sowas machen willst.
Wieso nicht. Into the Wild oder Jungle sind nur zwei Filme die den Ausstieg aus dem Erwerbsleben propagieren.

Wenn Sie gesund zurück kommt, wird Sie hoffentlich wieder als Lehrerin unterrichten.

Es dürfte schwer sein, dann wieder in den sinnlosen Alltagstrot wieder zurecht zu finden.

Mir ist es zweimal so ergangen.
3 Jahre Bundesheer und 10 Jahre Selbständigkeit mit Geschäft.

Wenn Du wieder raus kommst, denkst Dir in Österreich Du bist in einer anderen Welt.

Nur wer kann Sich das Entschleunigen auch leisten?

Ich habe Mir die Zeit einfach genommen, trotz vieler Neider.

In Österreich sind die Alten grossteils Krank wegen der Arbeit.

Darum überlege was Du tust im Leben und die Konsequenzen.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 13.08.2018 15:29

Eine Hautkrebskandidatin.

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Coolrunnings (2.004 Kommentare)
am 13.08.2018 17:09

bravo, ein wirklich toller Kommentar ....

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