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Welldorado-Prozess muss in die Verlängerung

Von Philipp Hirsch, 22. Juni 2016, 18:33 Uhr
Tag vier im Welldorado-Prozess im Welser Landesgericht

WELS. Zeugenbefragungen dauerten länger als geplant. Kommende Woche wird es doch noch kein Urteil geben.

Liveticker-Nachlese: Tag vier im Welldorado-Prozess

Es war wohl eine Mischung aus schwüler Hitze und unerwartet verworrenen Zeugenaussagen, die den Prozess rund um die Veruntreuungsaffäre im Welldorado ins Stocken brachte. Am 3. und 4. Verhandlungstag standen vor allem die Einvernahmen der Kassiererinnen des Bades im Mittelpunkt.

Viel zur Aufklärung konnten sie aber nicht beitragen. Im Gegenteil: Die Angaben einer Kollegin und Freundin der Hauptangeklagten Regina Sch. waren derart verworren, dass Richterin Birgit Dunzendorfer mehrere Stunden für die Befragung aufwenden musste. Mehrfach revidierte die Zeugin ihre früheren Aussagen aus den Einvernahmen der Polizei und Staatsanwaltschaft. Nur knapp entging sie einer Strafe wegen Falschaussagen, waren sich Prozessbeobachter einig. Brauchbare Hinweise gab es von der Zeugin, die im Welldorado 14 Jahre lang an der Kasse saß, jedoch zu den Kontrollen im Welldorado. Kein einziges Mal sei sie von ihrem Vorgesetzten, Alfred W., überprüft worden:. „Ich habe Herrn W. sogar gebeten, bei mir eine Kontrolle durchzuführen, um Gewissheit zu haben, dass alles stimmt. Er hat es aber nicht gemacht.“

Im Vergleich zu den anderen Zeugen umfassend informiert, zeigte sich der Leiter des Rechnungswesens des Welser Magistrats, Johann E. Die Fragen der Richterin beantwortete er schnell, über die Abläufe in seinem Verantwortungsbereich, wusste er – im Gegensatz zu anderen Beamten, die bisher im Prozess befragt wurden – bestens Bescheid. Fachexperte für Wirtschaftskriminalität, Matthias Kopetzky, erläuterte gestern am Nachmittag sein Gutachten. Viele Zuhörer im Saal hatten merkbare Schwierigkeiten, den komplexen Ausführungen des Experten zu folgen. Eine Schadenssumme von 335.596 Euro ordnete er in seinem Gutachten der Hauptangeklagten zu. Den Verbleib von etwas mehr als 50.000 Euro sieht Kopetzky als „unsicher“ an.

Während der Fachmann seine ausufernden Tabellen erklärte, zehrten die schwülen Temperaturen im Verhandlungssaal an der Kondition der Angeklagten. Abteilungsleiter Josef H., der an den bisherigen Verhandlungstagen besonders auf sein Erscheinungsbild Wert gelegt hatte, zog zum ersten Mal im Laufe des Prozess sein Sakko aus. Ein älterer Herr im Zuschauerraum wurde kurz vom Schlaf übermannt. Seine Gattin weckte ihn unsanft mit einem Ellenbogenstoß in die Rippen.

Wohl nicht zuletzt aufgrund der Witterung vertagte Dunzendorfer den Prozess gestern bereits um 15 Uhr. Am kommenden Dienstag wird die Verhandlung fortgesetzt. Ein Urteil wird es dann – wie ursprünglich vorgesehen – aber wohl noch nicht geben.

Die Welldorado-Affäre wird in die Verlängerung müssen.

Der Fall Welldorado

Im August 2014 entdeckte ein junger Welldorado-Mitarbeiter, dass etwas mit der Abrechnung nicht stimmte. Umgehend informierte er seinen Vorgesetzten Alfred W. Dieser hielt Nachschau in den Unterlagen von Regina Sch. und kam zum Ergebnis, dass rund 48.000 Euro fehlten. Bei einer Prüfung der Bankbelege kam dann ein viel größeres Schadensausmaß zum Vorschein. 416.540,65 Euro sind laut Anklage aus den Kassen verschwunden.

 

 

 

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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einfachWels (344 Kommentare)
am 23.06.2016 10:32

Ich hoffe es erwischt auch einmal die Vorgesetzten. Wenn man bedenkt sie wissen seit 2008, dass etwas nicht passt und kurz vor den Bgm. Wahlen 2009 wurde wieder alles vertuscht, da fragt man sich schon wer da nicht kriminell ist. Alles auf eine Person abschieben wird ihnen auch zu leicht gemacht. Ich vermute auch dass in höheren roten Kreisen mehr gewusst wurde, als mancher so zugibt. Wurde eigentlich der Ex Bgm. schon befragt. Ist er nicht der Vorgesetzte von Homar und Rest?
Alle 4 sind schuldig, weil sie davon gewusst haben aber zu spät darauf reagiert haben. Wer zahlts wieder? Der Steuerzahler also wir Welser. DANKE es war mir ein Volksfest.

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daniglu (150 Kommentare)
am 23.06.2016 09:11

Justitia ist blind... Warum wird hier nicht mit der angebrachten Härte ge-/verurteilt? Das gleicht einem Theater mit dementen Schauspielern (jedoch mit überhöhter Gage)

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