Vorbereitungen in Wels und Grieskirchen für rauchfreies Spital

Von Erik Famler   24.Februar 2016

Nur noch dort können sie ihrem Laster frönen. Das Klinikum trifft keine Unterscheidung. Mitarbeiter, Patienten und Besucher sind als Raucher gleich gestellt. Auch qualmende Ärzte werden zu den Pavillons verwiesen.

Im Innenbereich des Klinikums ist das Rauchen verboten. Von den bisherigen Raucherzonen sind nur noch zwei Bereiche übrig geblieben. Einer ist noch im ersten Stock nahe der Kapelle (1.OG/B2) zugänglich. Ein zweiter Raucherraum befindet sich auf dem Gelände der Psychiatrie. "Die neuen Raucherplätze sind nicht mehr in der Nähe der Eingänge", begrüßt Betriebsratsvorsitzende Sonja Reitinger die Maßnahmen. Dort hätten sich viele Klinikum-Besucher daran gestört.

Reitinger trägt die Bemühungen der Geschäftsführung mit: "Wichtig war uns, dass begleitende Maßnahmen gesetzt werden. So gibt es für unsere Mitarbeiter Schulungen und Entwöhnungsprogramme", stellt sie klar.

"Das ist keine Aktion gegen Raucher, sondern ein Projekt für die große Anzahl an nichtrauchenden Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern", betont Geschäftsführer Dietbert Timmerer.

In einer Gesundheitseinrichtung wie dem Klinikum sei es wichtig, Nichtraucher vor der Einwirkung von Tabakrauch zu schützen. "Im Innenbereich ist das schon lange Standard. Nun dehnen wir die Schutzzonen auf das gesamte Klinikumgelände aus."

Das Projekt "rauchfreies Klinikum" beschäftigt in Wels mehrere Abteilungen. Die ersten Anstöße kamen vom Direktorium und einzelnen Ärzten.

Die Welser Pläne zur Raucherentwöhnung sind vorbildhaft: "Es gibt in ganz Österreicher nur wenige Spitäler, die so weit sind wie wir", weiß Betriebsrätin Reitinger. Der Klinikum-Standort Grieskirchen werde innerhalb kurzer Zeit folgen. Zumindest eine der beiden Raucherzonen im Inneren werde in Kürze geschlossen.

Lungen-Primar warnt Raucher

Ein großer Verfechter des rauchfreien Klinikums ist Josef Eckmayr, Leiter der Abteilung für Lungenerkrankungen. Er warnt vor dem Ansteigen von Lungenkrebserkrankungen: "85 Prozent aller Betroffenen sind oder waren Raucher. Deshalb ist die wichtigste Prävention absoluter Rauchstopp." Auch Passivrauchen erhöhe die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken.

Laut Eckmayr sind die Lungenkrebs-Patienten von heute aufgrund geänderter Lebensweisen zunehmend weiblich, während der Anteil der Männer deutlich zurückgeht.