Tiere als neuer Schwerpunkt bei der Herbstmesse

Von Friedrich M. Müller   06.Oktober 2017

Der Streit um die fast zeitgleiche Ausrichtung zweier Landtechnik-Messen im November 2018 in Tulln und Wels ist beigelegt. Bis vor kurzem waren die beiden Veranstalter auf Konfrontationskurs, mitten drinnen der Club Landtechnik. Das ist ein Verein der Hersteller und Importeure landwirtschaftlicher Maschinen.

Die Vereinigung drängte aus Kostengründen auf größere Intervalle zwischen den Fachmessen. Sie sollten nicht mehr jährlich alternierend in Wels und Tulln stattfinden, sondern biennal wechseln. Dadurch kam es zu der Terminkollision. Nun verzichtet Wels auf die Agraria 2018 und richtet die Landtechnikfachmesse erst vom 25. bis 28. November 2020 aus und dann wieder im November 2024.

Messe und Stadt Wels stimmten dem Kompromiss nach langwierigen Gesprächen zu, dafür holten sich die Welser den Club Landtechnik ins Boot. Die Organisation und deren Mitglieder sollen sich bei der neu ausgerichteten Welser Herbstmesse mit ihrem Wissen einbringen. Sie findet auf vier Tage geschrumpft vom 6. bis 9. September 2018 statt.

„Im Mittelpunkt der Messe steht das Tier in der Landwirtschaft“, sagt Rudolf Dietrich, Präsident des Landtechnik-Clubs. Sein Mitstreiter Jochen Lidauer stellt klar: „Wir können uns mit dem neuen Format identifizieren.“ Gibt es also keine Landmaschinen zu sehen?

„Was fällt unter Landtechnik?“, antwortet Dietrich auf die Journalistenfrage und ergänzt: „Sind Geräte zur Entnahme von Silofutter keine Landmaschinen?“ Alleine in diesem Sektor gebe es eine Vielzahl an Entwicklungen, deren Präsentation einen Messebesuch für Landwirte interessant machen würde.

Messepräsident Hermann Wimmer stellt jedenfalls klar: „Ziel der neuen Herbstmesse ist dezidiert nicht, im Freigelände riesige Mähdrescher vorzustellen.“ Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) ist überzeugt: „Es wird uns gelingen, durch Tier-Präsentationen wieder Publikumsmagnete anzubieten.“

Die Herbstmesse 2018 wird zusätzlich regionale Kulinarik und die Themen „Wohnen – Leben“ ausrichten. Die Besucher dürfen sich auch auf das Volksfest freuen, das erstmals nach dem „Griaß-Eich-Konzept“ realisiert wird. Messedirektor Robert Schneider sagt: „Regionalität und Tradition sind unsere Schwerpunkte.“

Mit welchen Angeboten Besucher 2020 zur September-Messe gelockt werden sollen, ist noch unklar. Denn in diesem Jahr findet – wie erwähnt – im November die „Agraria“ statt. Daher wird bei der Herbstmesse auf einen Agrar-Schwerpunkt verzichtet.