Teamarbeit von vier Gemeinden nimmt Formen an: Amtsleiter wird gesucht

Von Friedrich M. Müller   10.August 2018

Seit mehr als zwei Jahren beraten die Bürgermeister und ÖVP-Politiker Martin Dammayr (Michaelnbach), Peter Oberlehner (Pötting), Erwin Mair (Pollham) und Josef Lehner (St. Thomas) über eine Zusammenarbeit ihrer Gemeinden. Eine Fusion lehnen sie ab, weil größere Strukturen nicht zwangsläufig billiger und erfolgreicher sind. Sie wollen aber die Qualität des Bürgerservices verbessern.

In den Orten bleibt das Gemeindeamt als Servicestelle für die Bewohner in Betrieb. Hinter den Fassaden spezialisieren sich die Mitarbeiter jedes Amtes auf besondere öffentliche Aufgaben, die sie dann für alle übernehmen:

Michaelnbach: Finanzplanung, Vorschreibung Gebühren und Abgaben, Projektentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit;

Pötting: Flächenwidmung, Entwicklungskonzept, Bau- und Feuerpolizei, Umwelt-Agenden, Erhaltung Infrastruktur;

Pollham: EDV, Personalführung und Leitung der Verwaltungsgemeinschaft;

St. Thomas: Buchhaltung, Rechnungswesen.

Montag werden die vier Politiker die Ausschreibung für einen Amtsleiter finalisieren. Stimmt das Land zu, kann der Posten ausgeschrieben werden. Auch die derzeit aktiven Amtsleiter können sich bewerben. Die Teamarbeit könnte dann mit 1. Jänner beginnen. Oberlehner sagt aber: "Qualität geht vor Zeit – es macht keinen Sinn, jetzt etwas übers Knie zu brechen: Etliche würden sich freuen, wenn das ein Rohrkrepierer wird. Wir müssen alle ein gutes Bauchgefühl haben und von der personellen Besetzung überzeugt sein."

Der für Gemeinden zuständige Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) sagt zu der in Oberösterreich neuen Form der Zusammenarbeit: "Wir sind überzeugt, dass das Service für die Bürger besser wird und die Idee langfristig viele Einsparungspotentiale bietet."

Keine Umbauten notwendig

Derzeit ist es ein Dienstposten. Gehen die aktiven Amtsleiter in Pension, folgen Mitarbeiter auf geringer dotierten Posten. "Es muss nichts gebaut werden: Bei einer Fusionierung bräuchten wir ein Amtshaus mit knapp 700 Quadratmetern, das bis zu zwei Millionen Euro kosten würde. So müssen wir nur einige Datenleitungen installieren", sagt Oberlehner und nennt die Prämisse der Verwaltungsgemeinschaft: "Nicht Bürger und Mitarbeiter wechseln in andere Gemeinden, nur die Arbeit (Akten via Datenleitung) wandert."