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Streit um die Greif-Fassade endet mit Kompromiss

Von Erik Famler   29.Oktober 2018

Nach monatelangem Gezerre um die Fassade des neuen Greif liegt nun ein endgültiger Gestaltungsvorschlag vor: "Wir haben einen Kompromiss gefunden, mit dem beide Seiten leben können", zeigt sich der Welser Immobilienentwickler Andreas Hüthmayr erleichtert.

Dem versöhnlichen Ende gingen erhebliche Differenzen voraus. Zu Beginn des Gestaltungsprozesses verlangte Bürgermeister Andreas Rabl (FP) eine historisierende Fassade. Die übrigen Beteiligten reagierten ablehnend. Mit den Worten: "Ich baue 2018 kein Haus aus dem Mittelalter", leistete auch Hüthmayr Widerstand. Der inzwischen pensionierte Baudirektor Karl Pany warb für eine moderne Gestaltung. Hüthmayrs Wunsch, den rund 30 Wohnungen und Büros in den Obergeschoßen französische Balkons vorzusetzen, erteilte Pany allerdings eine Abfuhr. Mit Hilfe von Architekt Wolfgang Harmach gelang nach vielen Gesprächen eine Kompromissvariante, die sowohl die Interessen der Bauherren als auch die Vorgaben der Stadtplanung berücksichtigte.

Nach dem Abriss des alten Greif wird die bisherige Gebäudestruktur beibehalten. Der Turm zur Wurstinsel hin wird leicht angedeutet und durch ein blindes Obergeschoß ergänzt. Dahinter verbirgt sich die Terrasse eines von drei Penthouse-Wohnungen. Französische Balkons sind nun wieder vorgesehen. Bei Wohnräumen ragen sie über die Fassade hinaus, bei Schlafräumen sind sie nur angedeutet: "Die Fensterfaschen werden bewusst tiefer gesetzt, um die Verschmutzung der Putzfassade zu verhindern", sagt Hüthmayr. Das Erdgeschoß und die Eckkanten werden mit Natursteinen verkleidet. Als Farbe wählte Architekt Harmach Ockerbraun. Hüthmayr und Kompagnon Joachim Ziegler vermieten das neue Greif. Im Erdgeschoß wird erneut BIPA einziehen. Die Polizei Stadtmitte ist im Parterre und im ersten Stock angesiedelt.

Baustadtrat Peter Lehner (VP) will die endgültige Greif-Version nicht kommentieren: "Bei privaten Bauprojekten habe nicht ich zu entscheiden, ob etwas schön ist oder nicht. Dazu gibt es den Gestaltungsbeirat." Rabl begrüßt den Entwurf: "An dem zentralen Ort erwarte ich eine anspruchsvolle Architektur." Dies sei gelungen. Die Geschmacksfrage allein dem Gestaltungsbeirat zu überlassen, davon hält Rabl nichts: "Politiker müssen den Kopf hinhalten. Deshalb ist es legitim, dass sie mitreden."

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