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Reise in alte Heimat Marchtrenk endete für Pensionisten in Fiasko

Von Friedrich M. Müller   24.Jänner 2013

Robert (73) und Ingrid (71) Bachofner aus Hennef nahe Köln sind stocksauer: Beide wuchsen in Österreich auf, beide haben die Staatsbürgerschaft und sie reisten im Herbst mit ihrem Wohnmobil – erstmals nach 50 Jahren – in ihre ehemaligen Heimatorte.

Während Herr Bachofner im niederösterreichischen Traismauer herzlich aufgenommen und während des zweiwöchigen Aufenthalts sogar vom Vizebürgermeister empfangen wurde, endete der Abstecher in Frau Bachofners ehemaliger Heimat Marchtrenk bereits nach zwei Tagen – allerdings ungewollt.

„Mit unserem Wohnmobil parkten wir Mitte Oktober neben dem Freibad. Weil unsere Solaranlage aufgrund des schlechten Wetters keinen Strom erzeugt hat und ich nicht ständig den Generator laufen lassen wollte, fragte ich den Bademeister, ob ich Strom aus der Anlage anzapfen dürfe – natürlich gegen Bezahlung“, erzählt Herr Bachofner. Der Mitarbeiter wollte sich rückversichern, ob das möglich sei. „Dann kam eine andere Person der Stadtverwaltung und forderte uns auf, den Parkplatz zu verlassen – und Strom gäbe es ohnehin keinen.“

Die Bachofners fuhren sofort nach Hause, wollten die Sache aber nicht auf sich sitzen lassen. „Ich schrieb einen Brief an das Stadtamt, der blieb aber ohne Reaktion. Ich sprach bei der österreichischen Botschaft in Berlin vor: Dort riet man uns, in Gmunden zu urlauben und nicht in Marchtrenk.“ Nun wandte sich das verärgerte Ehepaar an die Welser Zeitung.

Wir sprachen mit dem amtsführenden SP-Vizebürgermeister Paul Mahr: „Solch eine Vorgangsweise ist verstaubt, so etwas wird es künftig nicht mehr geben. Marchtrenk braucht wieder menschlichere Züge.“ Es möge vielleicht eine Vorschrift geben, dass Wohnmobile auf dem Parkplatz nicht stehen dürfen, es gibt aber Ausnahmesituationen, die gegen diese strenge Vorgangsweise sprechen.

Ehepaar ist herzlich willkommen

Mahr lädt Robert und Ingrid Bachofner ein, nochmals nach Marchtrenk zu fahren: „Sie bekommen von mir einen Brief: Und falls ich Bürgermeister werde, habe ich dann sicher für die beiden Zeit.“

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29. März 2024