Ortsbildbeirat gibt grünes Licht: Graue Silos werden mit bunten Netzen verhüllt
ASCHACH. Die 29 zum Teil über 30 Meter hohen geplanten Silos der Raiffeisen Ware Austria (RWA) ließen in den vergangenen Monaten in Aschach die Wogen hochgehen.
Jetzt dürfte auch der letzte Stolperstein für das auch politisch umstrittene 15-Millionen-Euro-Projekt aus dem Weg geräumt sein. Offen war ja zuletzt noch die baurechtliche Verhandlung, weil die Gemeinde auf das entscheidende Ortsbildgutachten gewartet hat.
Doch nun liegt dem Ortsbildbeirat eine Variante vor, die positiv beurteilt werde, sagt Roland Forster von der Raumordnungs-Abteilung beim Land zu den OÖNachrichten. Er hat gemeinsam mit zwei weiteren Gutachtern im Ortsbildbeirat das Projekt beurteilt und Vorschläge für eine ortsbildverträglichere Umsetzung gemacht. "Es war eine lange Auseinandersetzung zur Schadensbegrenzung und um das Schlimmste zu verhindern", sagt Forster.
RWA-Pressesprecherin Michaela Fritsch betont, man habe sehr eng mit dem Ortsbildbeirat zusammengearbeitet und warte nun die Bauverhandlung ab.
An einem Teil der grauen Silos wird eine Netzstruktur angebracht. Die Bespannungen zeigen bunte Karos und Farbfelder, die nach oben hin immer heller werden und sich dem Helligkeitswert des Himmels annähern sollen. "Wir haben die RWA darauf aufmerksam gemacht, dies auch bei den vorhandenen Silos zu machen, um ein harmonischeres Bild zu erhalten", sagt Forster. Vorgeschrieben werden kann das dem Unternehmen aber bei diesen längst bewilligten Silos nicht, es handelt sich um eine Empfehlung. Die genaue Ausführung des verhüllenden Netzes will sich der Ortsbildbeirat noch genauer ansehen. "Es soll am Ende nicht heißen, das hat gar nichts gebracht, da würde niemand der Beteiligten gut dastehen", sagt Forster.
Die Aschacher Grünen-Chefin Judith Wassermair hatte zuletzt noch Visualisierungen von den neuen Silos an den Ortsbildbeirat geschickt, die die Auswirkungen der Anlagen aufs Ortsbild drastisch vor Augen führen: "Ein Verhüllen der Silos wird keine Lösung sein", sagt Wassermair.
Eigentlich sollten laut Naturschutzgesetz in einem 200 Meter Bereich neben der Donau aus Naturschutzgründen keine derartigen Bauten errichtet werden. Offensichtlich ist aber die Gewerbebehörde zu dem Schluß gekommen, dass da sowieso schon Silos stehen (illegal, weil im 200 Meter Bereich ????) und deshalb der Naturschutz nicht mehr relevant ist. Summa summarum - wenn die Raiffeisen baut, dann werden alle gesetztlichen Bestimmungen ausgehebelt und ohne Rücksicht auf die Interessen der Bevölkerung mit Hilfe der ÖVP die baubehördlichen Vorschriften dem Projekt angepaßt. Wieviele Arbeitsplätze in Zukunft im Fremdenverkehrsbereich verloren gehen werden, wenn Aschach nur noch aus Silos besteht, hat sich wohl noch keiner überlegt.
geht's noch dümmer ?
Wie ist die Aussage von Herrn Forster zu verstehen? Wenn er sagt es sei nötig das Schlimmste zu verhindern, dann ist der logische Schluß, dass er selber das Projekt für schlimm hält.Warum spricht er sich dann trotz dieser Aussage für eine Genehmigung des Projektes aus und schlägt statt dessen eine sinnlose Behübschung vor. Weil die RWA es will oder was läuft da eigentlich ab, wenn das Ortsbild einer Fremdenverkehrsgemeinde durch ein Riesenprojekt, für immer verschandelt wird. Es ist ganz und gar offensichtlich, das Aschach für die Kapitalinteressen der Raiffeisenholding geopfert wird und welche Rolle die ÖVP dabei spielt, sollten die Wähler bei der Geminderatswahl im Herbst nicht vergessen.