Nur Putin stahl dem Menuetheater in Sotschi die Show
KRENGLBACH. Krenglbacher Chaos-Oberkellner Hannes Angerer war beeindruckt von Olympia-Gastspiel.
15 Stunden saß Hannes Angerer am Weg nach Hause auf diversen Flughäfen und in Flugzeugen. Die Müdigkeit steckte ihm in den Knochen. Doch trotz der Reisestrapazen stand der Krenglbacher auch gestern noch unter dem Eindruck seines wohl wichtigsten Auftritts.
"Sotschi, Tirol-Haus, Olympia-Gold, Wladimir Putin." Angerer reichen nur wenige Worte, um zu beschreiben, was er beim Gastauftritt seines Menuetheaters an einem Tag durfte. Bereits der Flug nach Sotschi geriet zu einem Abenteuer, wie der Chef der Chaoskellner zu berichten weiß: "Bei einer Zwischenlandung in Krasnodar wurde extra für uns ein Flieger gestoppt. Sonst hätten wir den Anschluss und womöglich auch unseren Auftritt verpasst."
Nach ihrer Ankunft in Sotschi bereiteten sich Angerer und seine Truppe minutiös auf ihren Auftritt vor, der am Tag der Olympia-Herrenabfahrt im Tirol-Haus geplant war: "Wir hatten eine Einladung für das Rennen, der Soundcheck und die Proben waren uns aber wichtiger. Wir wollten nichts dem Zufall überlassen", schildert der Menuetheater-Chef.
Dass der Kärntner Olympia-Rookie Matthias Mayer ausgerechnet an diesem Tag Gold für Österreich gewinnen sollte, verlieh dem Winterspiele-Auftritt der vier Oberösterreicher eine spezielle Glanznote.
Als sich am Abend bei der Ischgl-Night im Haus Tirol auch Russlands Staatspräsident Wladimir Putin und sein "Spezl" Karl Schranz einfanden, umringt von Beratern und Sicherheitsleuten, war die stets schrill und schräg auftretende Menuetheater-Truppe eine Zeitlang schmähstad: "Kurz davor waren Putins Sportministerin und sein Pressesprecher erschienen. Denen habe ich noch ein Gläschen Wein serviert. Als dann ihr Chef ankam, sind wir freiwillig in den Hintergrund getreten. Ich kann doch nicht den Putin mit der Kleiderbürste bearbeiten. Wer weiß, was seine Bodyguards dann mit mir angestellt hätten", scherzt der Sotschi-Heimkehrer.
Richtig auf Tuchfühlung ging Angerer mit dem eigentlichen Star des Abends, Olympiasieger Matthias Mayer: "Das waren Emotionen pur", schildert der Krenglbacher. Was Hannes Angerer nach vier Stunden "Dinnertainment" am meisten freute, waren die Standing Ovations für ihn und seine Künstler: "Es haben Gäste aus Neuseeland, Russland und auch österreichische Fans extra auf uns gewartet, damit sie sich bei uns bedanken können. Es war unglaublich und ich bekomme noch immer eine Gänsehaut."
Olympiasieger M. Mayer, der Hahn im Korb (Bild: privat)
hat ka sekunde auf niki berlakovich gewartet
"Bei einer Zwischenlandung in Krasnodar wurde extra für uns ein Flieger gestoppt. Sonst hätten wir den Anschluss und womöglich auch unseren Auftritt verpasst."