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Nein zu Absiedlungsgebieten

30.November 2017

Die Gemeinden im Eferdinger Becken sind unzufrieden mit den Schlüssen, die Bund und Land aus der Hochwasserkatastrophe 2013 gezogen haben.

Der Gemeinderat von Alkoven hat sich am Mittwoch in einer geheimen Wahl einstimmig gegen die Ausweitung der „gelben Zone“ gestellt, die weitere großflächige Absiedlungen möglich machen würde. Die Vergrößerung wäre Teil des Plans der Landesregierung, die andere Schutzmaßnahmen wie Dämme oder mobile Schutzwände erst dann für angebracht hält, wenn sie teurer wären als die Absiedlung.

Alkovens Bürgermeister Gabriel Schuhmann, der selbst im meistbetroffenen Hochwassergebiet wohnt, machte vor der Abstimmung darauf aufmerksam, das es Wunsch der Gemeinde sei, dass „punktuelle Absiedlungen“ – etwa in starken Gefährdungslagen oder auf Wunsch von Eigentümern – möglich sein sollen. Geheim war das Votum wohl auch zum Selbstschutz der Gemeinderatsmitglieder, weil Klagen von Betroffenen, die durch die gelbe Zone ein Absiedlungsangebot erhalten hätten, nicht ausgeschlossen werden.

In der ersten Phase haben 18 Hausbesitzer, wie die OÖN im April dieses Jahres berichteten, einer freiwilligen Absiedlung zugestimmt. Aktuell besteht von 48 Objekten in dem betroffenen Gebiet für vier Interesse an einer Absiedlung. Bei den anderen zeigten sich Siedler und Bauern erleichtert über die Entscheidung, von der sie sich zumindest einen Aufschub erwarten, was den Druck vom Land betrifft. Der Landwirt Andreas Allerstorfer, der sich schon jetzt „zu Unrecht“ in einer gelben Zone fixiert sieht, hätte auf dem Gemüsehof nicht einmal die Möglichkeit, wie üblich Wohnraum für zwei Generationen zu schaffen, und hofft auf Rückwidmung.

Renate Fenzl, aus der stark betroffenen Ortschaft Gstocket und in der „Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken“ engagiert, sieht in dem Beschluss eine „klare Antwort“ auf den Willen der Mehrheit der Betroffenen, der sich gegen erweiterte gelbe Zonen und Absiedlungen richtet.

Die Initiative will stattdessen einen „vielfältigen Hochwasserschutz“, der das Risiko senken soll. So etwa durch eine intelligente Kettenstauregelung bei den Kraftwerken (Vorabsenkung bei Hochwassergefahr), Katastrophenhilfe durch das Heer schon vor Überschwemmungen, ein Abgehen von pauschalen Umwidmungen, die wie Enteignungen wirken, und durch gesicherte Finanzierung von Schutzbauten.

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