Museum Angerlehner: Inspirierender Ort, der Alltagshektik vergessen lässt
THALHEIM/WELS. Das noble Museum wird immer öfter Treffpunkt für Menschen auch abseits von Kunst.
Ein Waldspaziergang tut Menschen gut, beruhigend ist auch ein Besuch im Kunstmuseum Angerlehner. Nicht nur wegen dessen Lage an Aiterbach und Traun. "Bei uns kommen Menschen zur Ruhe", sagt Marlene Elvira Steinz. Die Kunsthistorikerin aus Vorchdorf leitet das Museum und bemüht sich mit Julia Althuber aus Wels, Menschen für bildende Kunst zu begeistern.
Die schwarze Fassade des Museums mag manche abschrecken, innen sind die hohen Räume weiß – das entschleunigt und lässt Werke in ganzer Kraft wirken. Im Museum von Heinz J. Angerlehner stellen derzeit zwölf heimische Künstler – sechs Frauen, sechs Männer – aus. Zusätzlich beeindrucken Werke des Autodidakten Henning von Gierke. Der Münchner hat auch Theater- und Filmproduktionen ausgestattet und an der Wiener Uni gelehrt.
Bis zu 2000 Kinder sind zu Gast
Mit 4000 von Angerlehner gesammelten Werken hat Thalheim Österreichs zweitgrößte, öffentlich zugängliche Privatsammlung – im bundesweit größten säulenfreien Ausstellungsraum.
Bis zu 2000 Kinder zwischen fünf und 18 Jahren kommen jährlich aus Oberösterreich und benachbarten Bundesländern zur Kunstvermittlung. "Viele sind begeistert, wenn sie aus der Reizüberflutung ausbrechen können und sich nur auf ein Bild, ein Objekt konzentrieren können", sagt Althuber. Der Atelierraum, den auch Erwachsene nützen, liegt dank riesiger Glasfront Richung Au scheinbar mitten im Grünen. Althuber betreut die jungen Gäste: "Wer hier war, kommt wieder. Es sind dann auch Kinder, die Eltern fürs Museums begeistern."
"Kunst ist Bildung"
Das Museum ist auch abseits von Kunst beliebter Treffpunkt: Eine Tagung zum "Weltrheuma-Tag" ist geplant. "Thalheims Feuerwehr hat den 130. Geburtstag bei uns gefeiert, es gibt Konzerte von Klassik bis Jazz, Lesungen, Podiumsdiskussionen", sagt Steinz: "Im Idealfall soll sich das Museum selbst finanzieren, von Eintrittsgeld allein kann kein Museum leben." Das Haus sei eine Perle der Region und habe eine wichtige Aufgabe – "zur Kunstvermittlung, zur Vermittlung von Werten und zur Persönlichkeitsbildung".
Mit Kindern, Künstlern und Senioren
Das Museum Angerlehner will Menschen mit bildender Kunst in ihren vielen Facetten konfrontieren. Jeden ersten Sonntag im Monat werden Führungen angeboten (14 Uhr).
An zwei Samstagen im Monat stehen Kinder ab dem fünften Lebensjahr im Mittelpunkt der Kunstvermittlung mit verschiedenen Schwerpunkten: Am 13. Oktober (14 bis 16 Uhr) ist es Wachsmalerei, am 27. Oktober „Halloween“. Auch für Senioren und Erwachsene gibt es ein Angebot: „Kunst und Farbe“, am 17. November, 14 bis 17 Uhr.
Alle Informationen auf: www.museum-angerlehner.at
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